Amy MacDonald: «Zu meiner Hochzeit gehe ich in Jeans»

Amy MacDonald ist mit ihrem neuen Album „Under Stars“ zurück und will an alte Erfolge anknüpfen. Ihr Debütalbum „This Is The Life“ (2007) verkaufte sich schliesslich weltweit über drei Millionen Mal. Im Interview verrät sie, was sie früher anders gemacht hätte und wie sie ihre Hochzeit feiern wird.

Sie hat viele Tattoos, ist ein Ferrari-Fan und wie sie selber sagt „keine romantische Person“. Amy MacDonald (29) ist erfrischend anders. Ihre Erfolgsgeschichte reicht schon mehr als zehn Jahre zurück, wobei keine andere UK-Newcomerin mit einem Debütalbum wie „This Is The Life“ erfolgreicher war als sie. Am heutigen Freitag meldet sich die schottische Musikerin mit ihrem neuen, vierten Album „Under Stars“ zurück. Im Interview erzählt sie, was sich für sie in den vergangenen zehn Jahren verändert hat und was sie vom Brexit oder dem Valentinstag hält.

Vor zehn Jahren erschien Ihr erfolgreiches Debütalbum „This Is The Life“. Was hat sich für Sie seither am meisten verändert?

Ich bin erwachsen geworden, denn als mein erstes Album erschien, war ich schliesslich erst 19 Jahre jung. Mein Job ist verrückt, aber er ist auch der einzige, den ich je hatte. Für mich fühlt sich das alles also normal an. Grundsätzlich denke ich aber nicht, dass ich mich sehr verändert habe. Ich wohne immer noch am selben Ort und habe dieselbe Wohnung, die ich früher hatte. Und ich bin dankbar dafür, dass machen zu können, was ich liebe – und das schon seit zehn Jahren.

Was würden Sie der Amy von vor zehn Jahren denn erzählen? Würden Sie ihr irgendwelche Ratschläge mit auf den Weg geben?

Ich würde ihr vermutlich sagen, dass sie die Erfolge mehr geniessen sollte. Damals wusste ich nämlich nicht, wie toll das ist, ein Album herauszubringen, das gleich so erfolgreich wird. Ich hatte zuvor aber auch noch nie so etwas gemacht. Ich bin eben davon ausgegangen, dass es so laufen muss. Man sollte einfach jeden Tag viel mehr geniessen. Das mache ich jetzt auch, aber ich hätte mir gewünscht, es noch mehr zu tun.

Wie denken Sie über den bevorstehenden Brexit und darüber, dass Schottland ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit plant?

Für mich war die Abstimmung über den Brexit total absurd. Ich kenne auch niemanden, der dafür gestimmt hat. Diejenigen, die aber dafür gestimmt haben, haben das aus falschen Gründen getan. Deswegen hoffe ich, dass Schottland in der EU bleiben kann, da wir uns schliesslich gegen den Brexit entschieden haben. Es ist ziemlich undemokratisch, dass die Entscheidung eines Landes über das Schicksal eines anderen bestimmen darf. Momentan wirkt es so, als ob die Leute in Grossbritannien keinen Plan davon hätten, was sie nun tun sollen.

Haben die ganzen Diskussionen darüber, dass Grossbritannien die EU verlassen wird, Ihre Arbeit oder speziell Ihr jetziges Album beeinflusst?

Nein, die Politik hat meine Arbeit nicht wirklich beeinflusst. Ich glaube nämlich, dass viele Leute Musik hören, um vor solchen Geschehnissen fliehen zu können und sich dabei entspannen wollen. In den Nachrichten scheint es schliesslich eine schlechte Meldung nach der anderen zu geben. Ich möchte den Leuten nicht meine Meinung aufdrängen – sie sollen sich ihre eigene Meinung bilden, ihre eigenen Entscheidungen treffen. Ich denke nicht, dass es hilft, wenn meine Songtexte davon handeln würden, wie die Leute wählen sollten.

Sie haben sich über die letzten Jahre viele Tattoos stechen lassen. Planen Sie weitere?

Momentan habe ich noch keinen genauen Plan. Ich warte normalerweise lieber darauf, bis ich eine Inspiration für ein Tattoo finde, das mir gefällt. Viele davon habe ich mir spontan im Urlaub stechen lassen. Eine Menge Leute fragen mich, welche Bedeutung dahintersteckt. Für mich sind meine Tattoos aber eher Erinnerungen. Bilder, die ich mir anschaue, um mich dann wieder an die schöne Zeit im Urlaub oder woanders zu erinnern.

Wenn Sie sich einen Lieblingssong aus jedem Ihrer Alben aussuchen könnten – welche wären das?

Von meinem ersten Album ist es der Song „This Is The Life“, weil er mir einfach so viel ermöglicht hat. Ich habe das Lied wahrscheinlich schon eine Millionen Mal gesungen, bin dessen aber noch nicht überdrüssig geworden. Mein Lieblingssong aus dem zweiten Albums ist „Give It All Up“, da das Lied sehr kraftvoll und energiegeladen ist. Wenn meine Band und ich den Track live spielen, wird er aber zu einer langsamen Ballade. Es ist einfach ein besonderer Moment, den Song live zu performen.

„Left That Body Long Ago“ ist das Lieblingslied meines dritten Albums. Das Lied handelt von meiner Grossmutter, die an Alzheimer erkrankt ist. Es war nicht leicht für mich, ihn zu schreiben, aber ich wollte einfach all denjenigen, die auch Familienmitglieder haben, die mit Alzheimer kämpfen, zeigen, dass sie nicht alleine sind. Es ist schrecklich, wenn jemand, den du sehr liebst, nicht mehr weiss, wer du bist… Bei meinem neuen Album mag ich das Lied „Down By The Water“ sehr gerne, weil es einfach eine Herausforderung für mich war, den Song letztlich so klingen zu lassen, wie ich ihn mir vorgestellt hatte.

Wie haben Sie Valentinstag verbracht? Konnten Sie mit ihrem Verlobten den Tag verbringen?

Da ich momentan viel beschäftigt und unterwegs bin, um mein neues Album zu promoten, habe ich wenig freie Zeit. Am Dienstag war ich zum Beispiel wegen eines Fernsehtermins und ein paar Interviews in Berlin, weswegen ich den Valentinstag nicht feiern konnte. Aber selbst wenn ich daheim gewesen wäre, wäre der Tag für mich nichts Besonderes gewesen. Ich bin nämlich keine romantische Person.

Sie sind seit letztem Jahr verlobt. Haben Sie schon ein Datum für die Hochzeit festgelegt?

Nein, da ich momentan mit so vielen anderen Dingen beschäftigt bin. Für die nächsten eineinhalb Jahre ist mein Terminkalender fast schon voll. Ich brauche aber auch keine super geplante, perfekte Hochzeit. Wahrscheinlich heirate ich einfach in meinen Jeans. Wir werden dafür also nicht viel planen müssen. Vielleicht wird es eine Last-Minute Hochzeit, wenn ich dann mal mehr Zeit dafür habe.

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