Afghanistan-Einsatz: Harry bestreitet, mit Taten geprahlt zu haben

Prinz Harry hat seine Autobiografie

Quelle: imago/Paul Marriott

„Ohne Zweifel die gefährlichste Lüge“ der britischen Medien: Prinz Harry hat im US-Fernsehen klargestellt, dass er nicht mit seinen Taten im Afghanistan-Einsatz geprahlt habe. Darum hat er tatsächlich in seinem Buch darüber geschrieben…

Prinz Harry (38) rührt derzeit die Werbetrommel für seine Autobiografie „Spare“ (deutscher Titel „Reserve“). Am Dienstag war er dafür im amerikanischen Late-Night-Fernsehen zu Gast. In der „The Late Show“ stellte er sich den Fragen von Gastgeber Stephen Colbert (58).

Neben einigen leichteren Themen sprachen Colbert und Prinz Harry auch über die Royals. Der Herzog von Sussex wurde in der TV-Show gefragt, ob er glaube, dass die königliche Familie aktiv eine Kampagne betreibe, um das Buch zu untergraben. „Natürlich“, antwortete er, fügte allerdings hinzu, dass hauptsächlich die britischen Medien das täten. „Aber das ist die andere Seite der Geschichte, nicht wahr? Nach 38 Jahren haben sie ihre Seite der Geschichte erzählt. Das ist die andere Seite der Geschichte, und da steckt viel drin, was den Leuten vielleicht Unbehagen und Angst einflösst.“

Darum spricht Harry über Afghanistan-Einsatz

Als Beispiel nannte Harry dann seine Erzählungen über seine Einsätze in Afghanistan. Er schreibt im Buch, dass er als Kampfhubschrauber-Copilot und -Schütze 25 Taliban-Kämpfer getötet habe. Dies erfülle ihn nicht mit Zufriedenheit, es sei aber auch nichts, wofür er sich geschämt habe. Einige Veteranen und Militärangehörige hatten die Aussagen in der britischen Presse kritisiert und zudem darauf hingewiesen, dass sie möglicherweise das Sicherheitsrisiko für Harry und die britischen Streitkräfte erhöhten.

Im Gespräch mit Colbert verteidigte der Herzog von Sussex die Offenlegung und behauptete, dass sie von den Medien aus dem Zusammenhang gerissen worden sei. „Ohne Zweifel ist die gefährlichste Lüge, die sie erzählt haben, dass ich irgendwie mit der Zahl der Menschen geprahlt habe, die ich in Afghanistan getötet habe.“

Wenn er selbst jemanden hören würde, so Harry, der mit so etwas prahlt, „wäre ich wütend“. Aber es sei „eine Lüge und hoffentlich werden die Leute jetzt, da das Buch herauskommt, in der Lage sein, den Zusammenhang zu sehen“. Es sei beunruhigend, erklärte Harry weiter über die Berichterstattung der Boulevardmedien, „dass sie damit durchkommen, weil sie den Kontext hatten. Es war nicht so, als wäre hier nur eine Zeile. Sie hatten das ganze Kapitel. Sie rissen es auseinander und sagten nur, hier ist es, er prahlt damit … und das ist gefährlich. Meine Worte sind nicht gefährlich.“ Aber der „Spin“ seiner Worte in den britischen Medien „ist sehr gefährlich“.

Colbert fragte nach: „Gefährlich, weil es Sie und diejenigen um Sie herum, die Sie lieben, zum Ziel macht?“ Prinz Harry stimmt dem zu und sagte: „Das ist eine Entscheidung, die sie getroffen haben.“ Der Royal erklärte, dass sein Motiv, über seine Afghanistan-Erinnerungen zu schreiben – nachdem er fast zwei Jahrzehnte mit Veteranen auf der ganzen Welt zusammengearbeitet hat – darin bestand, ehrlich zu sein und Erfahrungen ohne Scham auszutauschen. „Mein ganzes Ziel und mein Versuch, dieses Detail zu teilen, besteht darin, die Zahl der Selbstmorde zu reduzieren.“

„Spare“ ist seit 10. Januar offiziell im Buchhandel, mehrere Tage zuvor war der Inhalt aber bereits durchgesickert.

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