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Charlène von Monaco wird 45 Jahre alt. Nachdem sie ihre schwere Erkrankung überstanden hat, ist die Ehefrau von Albert II. wieder sehr präsent.
Charlène Lynette Grimaldi, geborene Wittstock, ist die Fürstin von Monaco. Wenn die Ehefrau des regierenden Fürsten Albert II. (64) von sich aus das Wort ergreift, was selten genug vorkommt, dann klingt das staatstragend und bedeutungsschwer.
„Meine Familie ist mein Fels“, sagte sie Ende 2022 der Zeitung „Monaco Matin“. Dem schloss sich die Schlussfolgerung an: „Ich nähere mich der Zukunft, Schritt für Schritt, einen Tag nach dem anderen.“ Was genau sie mit dieser seltsamen Abstraktion meinte, war kaum zu enträtseln.
Immerhin: Sie ist wieder präsent im öffentlichen Leben des Zwergstaats Monaco, hat das Magazin „Gala“ beobachtet: Die „früher so verschlossen wirkende Fürstin“ spreche mit Fans „und lässt sich sogar hin und wieder zu Selfies hinreissen. Sie wirkt gelöster, fröhlicher. Ein Anblick, auf den die Monegassen lange Zeit warten mussten“.
Das lässt auf einen ausgelasseneren Geburtstag hoffen als in den Jahren davor: Am 25. Januar wird Charlène 45.
Schwere Erkrankung
Sie hat eine harte Zeit hinter sich. Im Frühjahr 2021 wurde Charlène während einer Reise in ihr Heimatland Südafrika krank. Medienberichten zufolge hatte sie einen schweren Hals-Nasen-Ohren-Infekt, der angeblich sogar eine oder mehrere Operationen erforderlich gemacht habe.
Die Fürstin war nicht transportfähig und musste mehrere Monate in Südafrika bleiben. Als sie nach Monaco zurückkehrte, blieb sie nur kurz bei ihrer Familie. Es folgte ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik in der Schweiz. Erst im Frühjahr 2022 kam sie wieder nach Hause – und erlitt prompt eine Corona-Infektion, die jedoch mild verlief.
Spekulationen rund um ihre Abwesenheit wurden stets dementiert. Die Fürstin sagte „Monaco Matin“ im Mai 2022: „Wir sind auch nur Menschen.“ Der Unterschied liege nur darin, dass sie und ihre Familie ständig den Medien ausgesetzt seien. Jede Schwäche würde direkt an die Öffentlichkeit gelangen. Ihr Mann habe in dieser schwierigen Zeit immer zu ihr gestanden: „Er hat alles dafür getan, um unsere Kinder und mich zu schützen.“
In der Tat sind die Fürstin und ihre Familie eine Art Lieblingsziel diverser Medien. Seit ihrer Hochzeit mit Albert von Monaco wirkt sie reserviert. Gefühlsausbrüche, wie der 2015, sind selten: „Du bist der Fürst meines Herzens“, sagte sie laut „Paris Match“ zu ihrem Mann anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums als Staatsoberhaupt von Monaco. Das kam offenbar so überraschend, dass Fürst Albert seine Tränen der Rührung nicht verbergen konnte.
Es ist müssig darüber zu spekulieren, ob und wie sich Charlène seit der Ehe mit Albert verändert hat. Die Antwort kennt nur sie. Eines ist klar: Ihr früheres Leben war mit Sicherheit unkomplizierter als das einer Fürstin und Landesmutter von Monaco, die stets Vergleiche mit ihrer berühmten Schwägerin, Prinzessin Caroline (65), oder ihrer legendären Vorgängerin, Fürstin Gracia Patricia (1929-1982), auszuhalten hat. Alberts Mutter war 1982 mit 52 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und scheint seither als unerreichbare Vision einer unsterblichen Ikone über der schicksalsbehafteten Herrscherfamilie Grimaldi zu schweben.
Früh war sie ein Schwimmstar
Charlène wurde 1978 als Tochter des Unternehmers Michael Kenneth Wittstock (77) in Simbabwe geboren. Sie wuchs mit ihren jüngeren Brüdern Gareth und Sean ab 1990 in Benoni östlich von Johannesburg in Südafrika auf. Als junges Mädchen wurde sie eine der besten Schwimmerinnen Afrikas. 1999 holte sie bei den All Africa Games in Johannesburg drei Goldmedaillen (100 m Freistil, 100 m Rücken, 4 × 100 m Lagen) und einmal Silber (4 × 100 m Freistil) – ihr grösster sportlicher Erfolg. Bei den Olympischen Spielen in Sydney ein Jahr später schwamm sie in Südafrikas 4 × 100-Meter-Lagenstaffel auf Platz 5.
Den damaligen Kronprinzen Albert lernte Charlène beim Wettkampf Mare Nostrum in Monaco kennen, bei dem sie die Goldmedaille in 200 m Rücken errang. In der Folgezeit wurde sie häufiger mit Albert gesehen, unter anderem bei der Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, beim Formel-1-Rennen um den Grossen Preis von Monaco oder beim traditionellen Rosenball in Monte Carlo.
Nach jahrelangen Spekulationen in der Öffentlichkeit, ob Charlène nach Alberts Inthronisierung die neue Fürstin wird, wurde 2010 die Verlobung des Paares vom Palast bekanntgegeben. Vorher musste sie vom protestantischen zum katholischen Glauben, der Staatsreligion von Monaco, übertreten. Dann wurde noch aus der englischen Charlene die französische Charlène mit dem „accent grave“ auf dem ersten e. So stand der Heirat nichts mehr im Weg.
Am 1. Juli 2011 begannen die zweitägigen Hochzeitsfeierlichkeiten mit einer eigens komponierten „Hymne an Fürstin Charlène“. Auch eine Zwei-Euro-Sondermünze mit den Porträts des Fürstenpaares wurde geprägt. Noch grösser war der Jubel, als bekannt wurde, dass Charlène mit Zwillingen schwanger war. Am 10. Dezember 2014 wurden Prinzessin Gabriella Thérèse Marie und Erbprinz Jacques Honoré Rainier geboren.
Da war die Wandlung von der burschikosen Hochleistungssportlerin zur eleganten Fürstin längst vollzogen. Angeblich soll ihr der Modezar Karl Lagerfeld (1933-2019), ein enger Freund der Familie Grimaldi und vor allem von Prinzessin Caroline, bei einem privaten Fitting in seinem Pariser Atelier gesagt haben: „Du wirst eine Stil-Ikone. Du wirst frischen Wind und modernen Glamour nach Monaco bringen.“ Heute wird sie von der „Vogue“ als „stilgerecht und bühnenreif in Looks, die mit einem Ton-in-Ton-Effekt stille Eleganz zaubern“ beschrieben.
Soziales Engagement
Für den Respekt der Bürger des zweitkleinsten Staats der Welt (nach dem Vatikan), der stets unter der Beobachtung der internationalen Medien zu stehen scheint, hat auch Charlènes soziales Engagement gesorgt. Schon vor ihrer Heirat hat sie sich für Kinder aus sozial schwachen Familien eingesetzt. Darüber hinaus kämpft sie für den Naturschutz in ihrer Heimat Südafrika.
Nach ihrer Genesung von der langwierigen HNO-Erkrankung scheint die Fürstin auf dem Weg in die Normalität zu sein. Das berichtet zumindest der TV-Journalist Bertrand Deckers in seinem Dokumentarfilm „Albert und Charlène von Monaco: Ein Paar im Aufruhr“ für den französischen Privatsender W9. Man könne sie beim Spaziergang durch die Gassen von Monte Carlo beobachten, wo sie manchmal auch einen Kaffee trinkt, oder wenn sie ihre beiden Kinder morgens zur katholischen Privatschule bringt und mittags wieder abholt.
Ausserdem soll die Fürstin zu ihrem Geburtstag für die Familie und enge Freunde eine Party im Palast geplant haben. Bertrand Deckers: “ Charlène war noch nie so präsent… Sie ist offiziell anwesend, aber auch inoffiziell“.