Prinz Friso von Oranien-Nassau: Alles für die Liebe

Fünf Jahre liegt sein tragischer Tod nun schon zurück: Prinz Friso von Oranien-Nassau. Heute hätte der Niederländer seinen 50. Geburtstag gefeiert.

Prinz Johan Friso von Oranien-Nassau hätte am heutigen Dienstag (25. September) seinen 50. Geburtstag gefeiert. Doch der zweite von drei Söhnen von Prinzessin Beatrix (80) und Prinz Claus der Niederlande (1929-2002) wurde nur 44 Jahre alt. Sein kurzes Leben verbrachte er viel im Ausland, Bildung war ihm wichtig – und natürlich seine grosse Liebe. Für die nahm er sogar den Ausschluss aus der Königsfamilie in Kauf.

Wissen ist Macht

Prinz Friso lebte mit seinen beiden Brüdern, dem heutigen König (seit April 2013) Willem-Alexander (51) und Prinz Constantijn (48), auf Schloss Drakensteyn in Utrecht. Als ihre Mutter 1980 Königin wurde, zog die Familie ins Schloss Huis ten Bosch nach Den Haag um. Nach dem Abitur ging Prinz Friso ins Ausland. Von 1986 bis 1988 studierte er Maschinenbau in Berkeley, Kalifornien. Anschliessend studierte er bis 1994 Luft- und Raumfahrttechnik in Delft, Niederlande. Seinen ersten Job bei einem Flugzeughersteller trat er dann wieder in Kalifornien an.

Doch das reichte dem wissbegierigen Königssohn offenbar nicht. Denn 1990 zog es ihn wieder an eine Uni – und zurück in die Heimat. Bis 1995 studierte Prinz Friso Wirtschaftswissenschaften in Rotterdam. Nach einem Jahr bei einer internationalen Unternehmensberatung in Amsterdam schloss er seine Studien 1997 im französischen Fontainebleau ab.

Sein nächster Umzug führte ihn nach London, von 1998 bis 2003 arbeitete er dort für eine Investmentbank. In dieser Zeit lernte er auch seine grosse Liebe und spätere Ehefrau kennen, die bürgerliche Mabel Wisse Smit (50). Das Paar verlobte sich 2003 und heiratete 2004 in Delft. Zwischen 2004 und 2006 war Prinz Friso als Co-Präsident bei einer wissenschaftlichen Organisation im niederländischen Delft tätig. Danach heuerte er als Managing Director bei einem privaten Investment- und Beratungsunternehmen in der Wahlheimat seiner Familie, London, an.

Die grosse Liebe

Verliebt, verlobt, verheiratet? Ganz so einfach, wie es vielleicht klingt, war es in diesem Fall aber nicht. Denn Regierung und Parlament verweigerten die Zustimmung zu dieser Ehe, weil Mabel zuvor mit dem 1991 erschossenen niederländischen Drogenbaron Klaas Bruinsma (1953-1991) liiert gewesen sein soll. Prinz Friso blieb jedoch stur und so feierten er und seine Mabel im April 2004 in Delft ihre persönliche Traumhochzeit – mit erheblichen Konsequenzen für den Prinzen.

Friso verlor seinen Titel „Prinz der Niederlande“ sowie seinen Platz in der Thronfolge und die offizielle Zugehörigkeit zum niederländischen Königshaus. Doch er gewann auch viel, denn 2005 und 2006 wurden seine beiden Töchter Emma „Luana“ Gräfin von Oranien-Nassau und Joanna „Zaria“ Gräfin von Oranien-Nassau in London geboren. Seine Mutter, Königin Beatrix, verlieh ihm ausserdem den Titel „Prinz von Oranien-Nassau“, den auch Mabel bis heute trägt.

Das Unglück in den Alpen

Der Ski-Urlaub im österreichischen Lech am Arlberg im Jahr 2012 sollte schliesslich alles verändern. Prinz Friso wurde am 17. Februar von einer Lawine verschüttet. Er konnte zwar wiederbelebt werden, lag danach aber im Koma. Zunächst wurde er ins Universitätsklinikum Innsbruck gebracht und am 1. März 2012 in eine private Spezialklinik für neurologische Frührehabilitation in London.

Schliesslich wurde er in das Schloss Huis ten Bosch verlegt. Nach insgesamt 18 Monaten im Koma starb er dort am 12. August 2013. Wenige Tage später wurde er auf dem Friedhof neben Schloss Drakensteyn beigesetzt – der traurige Abschied von einem gebildeten Mann mit einem grossen Herzen…

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