Philip Treacy: Das ist der Hutdesigner der Queen

Die Vivid Grand Show im Friedrichstadt-Palast hat einen berühmten Kopfschmuck-Designer: Philip Treacy. Auf seine Kreationen schwören nicht nur zahlreiche Hollywood-Stars, sondern auch die Royals.

Der preisgekrönte irische Haute-Couture-Hutdesigner Philip Treacy (51) ist nicht nur dafür bekannt, Kopfbedeckungen für Stars und Royals zu entwerfen. Im Berliner Friedrichstadt-Palast sind seine Kreationen nun in der neuen Vivid Grand Show zu bewundern, die am 11. Oktober Premiere feiert. Mit seiner Arbeit für den Friedrichstadt-Palast sei ein Traum wahr geworden, erklärt der Designer im Interview: „Alle, vor und hinter der Bühne, waren absolut offen für meine Ideen und Anregungen und haben sich darauf eingelassen.“

Von der Mode-Bibel „Vogue“ wurde er einst als „vielleicht der grösste lebende Hutmacher“ beschrieben. Im Jahr 2000 wurde Treacy als erster Hutdesigner seit 80 Jahren eingeladen, bei den Pariser Haute Couture Shows auszustellen. Lady Gaga (32), Madonna (60) und Sarah Jessica Parker (53) setzen auf ihn, genau wie das britische Königshaus. Und was denkt der 51-Jährige selbst darüber, dass er als der berühmteste Hutdesigner der Welt gilt? „Da denke ich gar nicht wirklich drüber nach“, erklärt er im Interview. „Ich habe nicht angefangen und mir gesagt: Ich will der bekannteste Hutdesigner der Welt werden.“ Es sei „natürlich ein grosses Kompliment. Da bin ich schon stolz darauf“. Aber: „Ich möchte den besten Hut machen. Nicht der beste Hutdesigner sein.“

Die Anfänge

1991, Treacy war damals 23, gelang ihm der Durchbruch: Er wurde von Karl Lagerfeld gebeten, zu den Chanel-Showrooms in Paris zu kommen – der Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit mit Chanel. Der erste Hut, den Treacy für das Label entwarf, erschien auf dem Cover der britischen „Vogue“, getragen von Model Linda Evangelista (53). Andere grosse Häuser wie Alexander McQueen, Givenchy, Valentino, Ralph Lauren, Donna Karan und Versace folgten.

1991 eröffnete Treacy auch seinen ersten Showroom in London. Zwei Jahre später hielt er seine erste Modenschau während der London Fashion Week ab. Die Supermodels Naomi Campbell (48), Kate Moss (44), Christy Turlington (49) und Stella Tennant (47) liefen für ihn – was für ein riesiges Medienecho sorgte. 1994 eröffnete Treacy seine Boutique in London.

Filme und Shows

Treacy hat auch Hüte für Filme entworfen, unter anderem für die „Harry Potter“-Reihe. Sarah Jessica Parker hat bei den Premierenfeiern von „Sex and the City“ und zu Met-Gala-Auftritten seine Kreationen getragen. Treacy kreierte zudem Madonnas goldenen Kopfschmuck für die Superbowl-Halbzeit-Show 2012. Auch den Kopf von Lady Gaga zierten bereits sehr kreative Entwürfe des Designers.

Er habe schon mit so vielen Prominenten gearbeitet, sagt Treacy, „mir fällt gar keiner ein, für den wir noch nicht gearbeitet haben. Aber es gibt ja immer wieder neue Promis oder Promis durchleben eine neue Phase“. Und er sieht Unterschiede bei den Stars: „Wir designen ja immer für die Persönlichkeit und manche sind einfach attraktiver als andere.“

Die Royals

Treacys Hüte sind auch mit den englischen Royals fest verbunden. 36 seiner Kreationen sollen allein bei der Hochzeit von Prinz William (36) und Herzogin Kate (36) zu sehen gewesen sein, einschliesslich des umstrittenen Exemplars von Prinzessin Beatrice (30) von York. Der sogenannte „Brezelhut“ sorgte für viel Spott. Das sei ihm „absolut egal“, erklärt der Hutmacher über Kritik an seinen Werken.

„Jeder kann gerne seine eigene Meinung haben und die ist bestimmt berechtigt. Aber ich muss ja nicht damit übereinstimmen. Ich habe schon so viel Kritik einstecken müssen – aber klinge ich bitter oder irgendwie unglücklich? Nein. Seit 30 Jahren bin ich in Magazinen und in den Nachrichten. Ich kenne das Business. Es ist halt etwas, worüber man schreiben und sprechen kann. Sie mögen irgendwas nicht, dann wird es niedergeschrieben – aber wen interessiert’s?“

Die Royals jedenfalls setzen weiter auf ihn: Über 20 von Treacys Hüten wurden im Mai bei der Hochzeit von Prinz Harry (34) und Herzogin Meghan (37) getragen, unter anderem von Camilla (71), Herzogin Kate und auch von Talkmasterin Oprah Winfrey (64). Meghan wählte zudem für offizielle Anlässe ebenfalls schon Treacy-Hüte. Bereits 2007 war der Designer von Prinz Charles (69) und Camilla im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Clarence House mit dem Ehrentitel OBE (Order of the British Empire) für seine Verdienste in der britischen Modebranche ausgezeichnet worden.

Das erwartet die Zuschauer in Berlin

Bei den Kreationen für die Vivid Grand Show konnte sich Treacy nun ausleben: „Wenn man für die Bühne arbeitet, ist man natürlich viel freier. Ich muss keinen sozialen Gepflogenheiten folgen. Es kann alles noch viel fantasievoller sein. Jetzt drücke ich aus, was in einem Charakter vorgeht und das so visuell beeindruckend wie möglich.“ Er sei „superstolz auf die Hüte für die Kickline im Friedrichstadt-Palast. Das ist echt eine Meisterleistung. 36 gleiche Hüte – das ist wirklich ganz speziell, besonders wenn man sieht, wie sie sich bewegen.“

Und welche Kreationen liegen ihm ausserdem besonders am Herzen? Bedeutungsvoll sei für ihn auch „der Hut, der ein Segelboot aus dem 17. Jahrhundert ist. Ich hatte alte Zeichnungen von Frauen gesehen, die Schiffe im Haar hatten. Das war natürlich ein Traum für jeden Designer. Er ist aus Seide und Federn hergestellt. Die Segel sind aus Federn und die Takelung aus dem Schaft der Federn“.

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