„Ehe zu dritt“: Vor 25 Jahren packte Diana im Fernsehen aus

Gerade sorgt Prinzessin Dianas berühmtes BBC-Interview mit Martin Bashir wieder für Schlagzeilen. Vor 25 Jahren wurde es ausgestrahlt – das verriet Diana darin…

Es soll nicht nur direkt zur Scheidung geführt haben, eine Freundin von Prinzessin Diana (1961-1997) behauptete sogar, es könnte zu Dianas Tod beigetragen haben: Am 20. November 1995 strahlte die BBC im Rahmen der Fernsehreihe „Panorama“ ein Interview mit Diana aus. 25 Jahre später sorgt das Gespräch mit Martin Bashir (57) wieder für Schlagzeilen. Die erneuten Anschuldigungen: Der Journalist hat sich den TV-Scoop erschlichen, in dem er Diana manipulierte. Laut Dianas enger Freundin Rosa Monckton (67) soll die 1997 verstorbene Mutter von Prinz Harry (36) und Prinz William (38) sich „plötzlich verändert“ haben, als sie sich mit Bashir wegen des Interviews traf. In der „Daily Mail“ behauptete Monckton, Diana sei von da an „besessen“ gewesen von Verschwörungstheorien rund um ihre Person.

Für Monckton stellte das Interview einen wichtigen Wendepunkt in Dianas Leben dar. Der Grund: Queen Elizabeth II. (94) soll nach der Ausstrahlung gefordert haben, das Scheidungsverfahren zwischen Diana und ihrem damaligen Ehemann, Prinz Charles (72), schnell in Gang zu setzen. Das Paar hatte sich bereits 1992 getrennt. Durch die Scheidung soll Diana unter anderem den Schutz der Königsfamilie verloren haben. Der hätte sie nach Moncktons Ansicht vor den Umständen bewahren können, die im August 1997 zu ihrem Unfalltod in Paris geführt haben.

Vorwürfe gegen Bashir

Rosa Monckton ist nicht die einzige, die sich derzeit zu Wort meldet und Bashir kritisiert. Eine „umfassende unabhängige Untersuchung“ soll bei der BBC klären, wie es zu dem Interview gekommen ist. Auch Prinz William begrüsste, dass nun nach der Wahrheit gesucht werde. In einer neuen Dokumentation des britischen Senders ITV wurde zuvor erneut der Vorwurf laut, Bashir hätte sich das Gespräch durch gefälschte Dokumente erschlichen, darunter unter anderem Kontoauszüge, die bei Diana den Anschein erwecken sollten, Mitarbeiter der königlichen Familie hätten Geschichten über Diana verkauft und ihre Observation veranlasst.

Dies war 1996 bereits untersucht worden. Bashir war damals von jeglichem Fehlverhalten freigesprochen worden, da er die gefälschten Dokumente nicht in dem Interview verwendet hatte. Der Journalist selbst kann sich aus gesundheitlichen Gründen derzeit nicht zu der Sache äussern. Sein Interview mit Diana galt damals als „Scoop des Jahrhunderts“. Es war das erste Mal, dass ein Mitglied der königlichen Familie öffentlich über so viele persönliche Details gesprochen hat. Allein in Grossbritannien verfolgten die Sendung fast 23 Millionen Zuschauer.

„Wir waren zu dritt in dieser Ehe“

Prinzessin Diana und Prinz Charles heirateten im Juli 1981. Nachdem die beiden Kinder William und Harry zur Welt gekommen waren, soll es jedoch nicht lange gedauert haben, bis beide Affären hatten. Prinz Charles nahm die Beziehung mit seiner Ex-Freundin (und jetzigen Frau) Camilla Parker Bowles (73) wieder auf. Als Bashir Prinzessin Diana fragte, ob Camilla ein „Faktor“ für das Scheitern der Ehe gewesen sei, antwortete Diana mit dem inzwischen berühmten Satz: „Well, there were three of us in this marriage, so it was a bit crowded.“ („Nun, wir waren zu dritt in dieser Ehe, also war es ein bisschen überfüllt.“)

„Geheime Krankheit“

Prinzessin Diana nannte die wieder aufgeflammte Verbindung zwischen Prinz Charles und Camilla „ziemlich verheerend“ und bestätigte auch, dass sie an Bulimie litt. Die Essstörung nannte sie eine „geheime Krankheit“, mit der sie Jahre lang zu tun hatte. „Es war ein Symptom für das, was in meiner Ehe vor sich ging. Ich schrie um Hilfe, gab aber die falschen Signale […].“ Die Ursache sei die Situation gewesen, Charles und sie hätten alles zusammenhalten müssen, „weil wir die Öffentlichkeit nicht enttäuschen wollten, und doch gab es offensichtlich viel Angst in unseren vier Wänden“.

Diana hatte postpartale Depression

Die königliche Familie war „begeistert“, einen kleinen Jungen und zukünftigen König mit Prinz Williams Geburt in der Familie willkommen zu heissen, so Prinzessin Diana, sie habe allerdings eine schwierige Schwangerschaft durchgemacht, gefolgt von einem geheimen Kampf gegen postpartale Depression. Von der königlichen Familie habe sie nicht viel Unterstützung erhalten, weil sie vielleicht „die erste Person in dieser Familie war, die jemals eine Depression hatte oder jemals offen in Tränen ausgebrochen ist“.

Sie verletzte sich selbst

Während des Interviews bestätigte Prinzessin Diana zudem Gerüchte, wonach sie sich selbst verletzte. „Wenn niemand auf dich hört oder du denkst, dass niemand auf dich hört, beginnen alle möglichen Dinge zu passieren“, erklärte sie. „Zum Beispiel hast du so viele Schmerzen in dir, dass du versuchst, dich von aussen zu verletzen, weil du Hilfe willst, aber es ist die falsche Hilfe, um die du bittest. […]“ Sie erklärte, dass sie sich an Armen und Beinen verletzt habe. „Ich mochte mich selbst nicht. Ich schämte mich, weil ich mit dem Druck nicht fertig werden konnte.“

Affäre mit James Hewitt

Bashir fragte die Prinzessin nach ihrer Beziehung zu James Hewitt (62), der behauptete, eine Affäre mit ihr gehabt zu haben. Sie erklärte, dass es „über eine enge Freundschaft hinausgegangen“ und sie untreu gewesen sei: „Ich habe ihn angebetet. Ja, ich war in ihn verliebt. Aber ich bin schrecklich im Stich gelassen worden.“ Diana habe aber gewollt, dass ihre Ehe funktioniere, und sagte über Charles, „ich liebte meinen Mann“. Zudem verriet sie: „Ich möchte keine Scheidung, aber wir brauchen natürlich Klarheit über eine Situation, die insbesondere in den letzten drei Jahren von enormer Diskussion war. Alles, was ich dazu sage, ist, dass ich auf die Entscheidung meines Mannes warte, welchen Weg wir alle gehen werden.“

„Ich war ein Problem“

Diana sagte, nachdem sie und Charles sich getrennt hatten, hatte sie nicht mehr das Gefühl, die Unterstützung der königlichen Familie zu haben. „Ich war jetzt die getrennte Frau des Prinzen von Wales, ich war ein Problem, ich war eine Belastung. […]“ Sie fügte hinzu: „Nachdem wir uns getrennt hatten, änderte sich alles und das Leben wurde sehr schwierig für mich […] Die Seite meines Mannes war sehr damit beschäftigt, mich aufzuhalten.“ Das Problem für die Royals sei gewesen, dass sie wussten, dass Diana nicht leise gehen werde. „Ich werde bis zum Ende kämpfen, weil ich glaube, dass ich eine Rolle zu erfüllen habe und zwei Kinder erziehen muss“, so Diana.

Charles als König?

Diana liess in dem Interview zudem durchblicken, dass sie Charles den „Top-Job“, wie sie den Thron nannte, nicht zutraute. Das würde für ihn „enorme Einschränkungen“ bedeuten, „und ich weiss nicht, ob er sich darauf einstellen könnte“. Auf die Frage, ob sie sich wünsche, dass Prinz William der Queen nachfolge, antwortete Diana: „Mein Wunsch ist es, dass mein Mann Ruhe findet und daraus folgen andere Dinge, ja.“ Zu ihrer eigenen Rolle sagte sie: „Ich möchte Königin im Herzen der Menschen sein.“ Sie sehe sich nicht „als Königin dieses Landes“. Sie glaube auch nicht, so Diana, „dass viele Leute mich als Königin wünschen“. Vor allem das Establishment, in das sie hineingeheiratet habe, halte sie für „einen Versager“, sagte sie.

Nicht mal zwei Jahre nach dem berühmten Interview starb Diana. In der Nacht zum 31. August 1997 prallte der Wagen, in dem sie mit ihrem damaligen Lebensgefährten Dodi Al-Fayed (1955-1997) sass, mit überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Pfeiler im Autotunnel unter der Place de l’Alma in Paris.

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