„Bin sprachlos“: Gil Ofarim berichtet von antisemitischen Anfeindungen

Gil Ofarim wurde bereits zu Schulzeiten Opfer von antisemitischen Anfeindungen.

Quelle: imago/Future Image

Gil Ofarim spricht in den sozialen Medien von einem antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel. Der Musiker sei „sprachlos“ und macht seinem Ärger in einem Video Luft.

Gil Ofarim (39) ist eigenen Aussagen zufolge Opfer von antisemitischen Anfeindungen geworden. In einem Instagram-Video berichtet der Musiker von einem Vorfall, der sich jüngst in einem Leipziger Hotel zugetragen habe. Dort habe er am Abend einchecken wollen. Aufgrund eines technischen Defekts am Empfang habe sich dort eine lange Schlange von Hotelgästen gebildet, in der auch Ofarim gewartet habe. Plötzlich sei „eine Person nach der anderen vorgezogen“ worden, erklärt der Sänger.

Nach einer längeren Wartezeit habe er sich beim Personal beschwert. Der Rezeptionist, von Ofarim „Herr W.“ genannt, habe zunächst behauptet, die Schlange damit lediglich entzerren zu wollen. „Und dann ruft irgendeiner aus der Ecke: ‚Pack deinen Stern ein.‘ Und dann sagt der Herr W.: ‚Packen Sie Ihren Stern ein.‘ Und dann sagt er, wenn ich den jetzt einpacke, darf ich einchecken“, berichtet der 39-Jährige weiter und hält seine Kette mit einem Davidstern in die Kamera. Am Ende des Clips zeigt er sich den Tränen nahe. „Wirklich? Deutschland 2021“, sagt er abschliessend.

Zu dem Beitrag schreibt er darüber hinaus, dass er „sprachlos“ sei. Er fragt, ob „wir denn nichts aus der Vergangenheit gelernt“ hätten. „Es ist nicht das erste Mal, aber irgendwann reicht es“, so Ofarim.

Jahrelanger Kampf gegen Antisemitismus

Schon im Mai 2018 hat Gil Ofarim bei einem TV-Auftritt in der Talk-Show „Hart aber fair“ von antisemitischen Anfeindungen berichtet, mit denen er bereits seit Schulzeiten zu kämpfen habe. „Hakenkreuze auf meiner Schulbank“ waren keine Seltenheit, einmal im Monat sei bei ihm zu Hause Hundekot im Briefkasten gewesen, erzählte der Sohn des israelischen Sängers Abi Ofarim (1937-2018) damals. Antisemitismus komme nicht etwa zurück, denn für ihn sei das alles nicht neu, sondern „Alltag“.

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