Salman Rushdie wird nicht mehr beatmet und kann wieder sprechen

Salman Rushdie wurde am Freitag auf offener Bühne angegriffen.

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Nach der Messerattacke auf den indisch-britischen Autor Salman Rushdie hat dessen Agent leichte Entwarnung gegeben. Rushdie werde nicht mehr beatmet und könne wieder sprechen.

Der indisch-britische Autor Salman Rushdie (75) ist am Freitag mit einem Messer attackiert worden. Sein Agent Andrew Wylie hat nun ein weiteres Update zu seinem Gesundheitszustand gegeben. Wie mehrere Medien, unter anderem der britische „Guardian“, berichten, hatte zunächst der Schriftsteller Aatish Taseer (41) in einem Tweet geschrieben, dass Rushdie „vom Beatmungsgerät genommen wurde und spricht (und scherzt)“. Wenig später bestätigte Wylie diese Nachricht. Der Tweet ist mittlerweile nicht mehr verfügbar.

Rushdie liegt mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die Attacke auf ihn ereignete sich auf offener Bühne bei einem Literatur-Event in Chautauqua, New York. Laut Polizei erlitt der Schriftsteller Stichwunden am Hals und in der Brust. Sein Agent teilte mit, dass Rushdie „wahrscheinlich ein Auge verlieren“ werde. Zudem seien die Nerven in seinem Arm durchtrennt worden, „seine Leber wurde durchstochen und beschädigt“.

Tatverdächtiger plädiert auf nicht schuldig

Die Polizei hat einen 24-jährigen Tatverdächtigen aus New Jersey identifiziert. Wie der „Guardian“ berichtet, habe der Mann bei einem kurzen Gerichtstermin am Samstag auf nicht schuldig plädiert. Ihm wird versuchter Mord und Körperverletzung vorgeworfen. Die Polizei äusserte sich noch nicht zu einem möglichen Motiv, die Ermittlungen dauern an.

Der Angriff könnte allerdings mit einem Werk des Autors zusammenhängen. Rushdie lebte jahrelang untergetaucht und stand unter Polizeischutz. 1989 hatte der iranische Revolutionsführer Ruhollah Chomeini (1902-1989) eine sogenannte Fatwa erlassen, in der er Rushdies Tod aufgrund seines Buches „Die satanischen Verse“ forderte und eine hohe Belohnung auf die Tötung Rushdies aussetzte.

Zahlreiche westliche Politiker verurteilen den Messerangriff, unter anderem US-Präsident Joe Biden (79). In einem Statement bezeichnete er den Vorfall als „bösartige Attacke“. Rushdie stehe für „wesentliche universelle Ideale“, unter anderem Wahrheit, Courage und Unverwüstlichkeit. Der Autor habe „die Fähigkeit, Ideen ohne Furcht zu teilen“. Dies seien „die Bausteine jeder freien und offenen Gesellschaft“, so Biden.

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