„MacGyver“ ist wieder da: Was macht eigentlich Richard Dean Anderson?

Er benötigte nur eine Büroklammer, um einen Atomsprengkopf zu entschärfen: In den 80er und 90er Jahren schrieb Richard Dean Anderson in seiner Rolle als Angus MacGyver TV-Geschichte. Heute übernimmt Lucas Till die Rolle des Tüftel-Agents. Doch was macht Anderson?

Eingefleischte Fans werden sich an den Anblick eines jüngeren, glatteren MacGyver ohne Vokuhila erst einmal gewöhnen müssen. So vielversprechend der 26-jährige Lucas Till, der ab dem 19. Juni im Reboot der 80er-Serie zu sehen sein wird (Doppelfolgen immer montags, 20:15 Uhr in Sat.1), erscheint – so eigenartig ist es auch, jemand anderen als Richard Dean Anderson in der Rolle des Tüftel-Agenten zu sehen. Zumal man den heute 67-Jährigen sonst kaum noch Gesicht bekommt. Was wurde aus dem Blondschopf, der die Kultfigur MacGyver berühmt machte?

Der Vokuhila ist futsch

Sein legendärer Vokuhila ist Geschichte und auch die Figur erinnerte zwischenzeitlich nicht mehr unbedingt an den schlaksigen Agenten der „Phoenix Foundation“, dessen Sonnyboy-Charme unter anderem die deutsche Eisprinzessin Katarina Witt (51) und US-Schauspielerin Teri Hatcher (52, „Desperate Housewives“) erlagen. Aber – und das ist wohl Fluch wie Segen gleichermassen für Anderson und andere 80er-Jahre Serienhelden – in den Köpfen unzähliger Zuschauer wird er bis an das Ende aller Tage nicht altern. Extra-Kilos und graue Haare hin oder her.

Sieben Jahre war er als unüberwindbare aber streng pazifistische Einmann-Armee in der Kultserie zu sehen. Waffen lehnte MacGyver wegen eines traumatischen Ereignisses in seiner Kindheit ab. Ihm genügte sein Schweizer Messer und etwas Klebeband, oder zur Not auch ein Kaugummi, um sich aus brenzligen Situationen zu befreien und Bösewichte zur Strecke zu bringen. Nach zwei Filmen und einem langjährigen Engagement in der TV-Serie „Stargate“, die er selbst produzierte, zog sich Anderson ab 2005 nach und nach von der Schauspielerei zurück. Seine letzte Rolle liegt mittlerweile vier Jahre zurück.

Popkulturelles Phänomen einer goldenen TV-Ära

Heute geniesst er seinen Status als popkulturelles Phänomen einer goldenen TV-Ära und ist ein gern gesehener Gast auf Conventions wie der San Diego ComicCon, wo er über vergangene Heldentaten spricht. Immer wieder werden ihm dieselben Fragen gestellt, meistens geht es um seine Lieblingserfindung aus „MacGyver“. Anderson beantwortet sie jedes Mal gleich: ein selbstgebasteltes Ultraleichtflugzeug aus Bambus, Klebeband, Müllbeuteln und einem Motor aus einem Betonmischer.

Was hält er vom neuen „MacGyver“?

Die kurze Antwort lautet: nichts. Seinen Nachfolger Lucas Till bezeichnete er im Interview mit „Orlando Sentinel“ als „Junge“, und auch der Serie selbst kann er nichts Gutes abgewinnen. „Es weicht von unserem Konzept viel zu weit ab. Es hat viel Action, es schwirren viele Waffen herum, viele Explosionen.“ Auf einen Gastauftritt des Originals brauchen Fans also nicht zu hoffen.

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