Urheberrechtsprozess: Ed Sheeran tritt live vor den Geschworenen auf

Ed Sheeran vor dem Gerichtsgebäude in New York.

Quelle: imago/ZUMA Wire

Ed Sheerans vierter Tag vor Gericht beinhaltete eine Live-Performance und eine ausführliche Darstellung seiner Karriere als Songwriter. Damit verteidigte er seine musikalischen Fähigkeiten in dem Urheberrechtsprozess, bei dem es um 100 Millionen Dollar geht.

Ed Sheeran (32, „Shape of You“) muss sich derzeit in einem Urheberrechtsprozess in New York verantworten. Der britische Sänger ist wegen angeblicher Ähnlichkeiten zwischen seiner 2014 veröffentlichten Single „Thinking Out Loud“ und Marvin Gayes (1939-1984) Hit „Let’s Get It On“ aus dem Jahr 1973 auf 100 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 90,8 Mio. Euro) verklagt worden.

Am vierter Prozesstag verteidigte Sheeran seine musikalischen Fähigkeiten. Dabei führte er das Gericht durch seine Entwicklung als Songwriter, indem er erzählte, dass er von ein bis zwei Songs pro Tag als Teenager zu acht bis neun Songs pro Tag gekommen ist. „Wenn ein Song länger als einen Tag braucht, lohnt es sich nicht, ihn zu schreiben“, sagte Sheeran. Weiter erklärte er, dass seine verschiedenen Hits von verschiedenen Momenten in seinem Leben inspiriert wurden, und fügte hinzu, dass er allein in dieser Woche zehn Songs geschrieben habe.

Entstehungsgeschichte von „Thinking Out Loud“ – und eine Live-Performance

Wie das „People“-Magazin weiter meldet, beschrieb Sheeran die Entstehung von „Thinking Out Loud“ als einen „sehr kollaborativen“ Prozess zwischen ihm und Co-Autorin Amy Wedge. Sheeran erinnerte sich, dass er zu dem Song inspiriert wurde, nachdem er Wedge die Akkorde habe „murmeln“ hören, als er sich auf das Abendessen vorbereitete. Damals habe er gewusst, dass sie einen Song dazu schreiben müssten. Der Text wurde von ihren persönlichen Kämpfen inspiriert, da bei Sheerans Grossmutter Krebs diagnostiziert worden war, sein „Grossvater“ verstorben war und Wedge eine Familienkrankheit durchmachte, erzählte er weiter.

Als der Tag zu Ende ging, erzählte Sheeran dann noch, dass der ursprüngliche Text des Refrains „I’m singing out now“ lautete, bevor er in „I’m thinking out loud“ geändert wurde. Dann sang er beide Versionen und spielte die Anfangsakkorde auf seiner Gitarre.

Erste Klage im Jahr 2016

In der Klage, die von Structured Asset Sales eingereicht wurde – die 2018 ein Drittel der Anteile an dem Song von der Familie von Gayes Co-Songwriter Ed Townsend (1929-2003) erworben haben – wird behauptet, dass Sheerans Hit Elemente direkt von „Let’s Get It On“ übernommen hat. Erstmals wurde Sheeran 2016 von Townsends Familie direkt wegen des Liedes verklagt. Im darauffolgenden Jahr wurde der Fall abgewiesen, bevor er 2018 wieder aufgerollt wurde.

In der Folge hatte ein Bundesrichter in Manhattan entschieden, dass ein Geschworenengericht erforderlich sei, um den Urheberrechtsfall zu klären. Damit machte er den Weg für weitere rechtliche Schritte gegen den Singer-Songwriter frei.

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