Kiew: US-Aussenminister Antony Blinken greift in Nachtclub zur Gitarre

Antony Blinken in Kiew.

Quelle: ddp/abaca press

Antony Blinken kam am Dienstag in Kiew nicht nur seinem Job als US-Aussenminister nach. In einem Nachtclub griff er zur Gitarre und spielte einen legendären Song von Neil Young – inklusive politischer Message.

Mit diesem musikalischen Auftritt wollte er ein Zeichen setzen: Der US-Aussenminister Antony Blinken (62) trat am Dienstag (14. Mai) in dem Kiewer Nachtclub Barman Dictat auf die Bühne und griff zur Gitarre. Zuvor hatte er einem Konzert der ukrainischen Band 19.99 gelauscht, bevor deren Frontmann ihn laut „New York Times“ für eine besondere Einlage auf die Bühne holte.

Blinken: „Freie Welt“ unterstützt die Ukraine

„Ich weiss, dass dies eine sehr, sehr schwierige Zeit ist“, sagte Blinken, der leger in Jeans und schwarzem Hemd gekleidet war, zum anwesenden Publikum in der ukrainischen Hauptstadt. „Aber Sie müssen wissen, dass die Vereinigten Staaten mit Ihnen sind, dass ein grosser Teil der Welt mit Ihnen ist“, sagte er hinsichtlich des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Die Soldaten kämpften nicht nur für eine freie Ukraine, „sondern für die freie Welt – und die freie Welt ist auch mit Ihnen“. Danach fragte Blinken, der seit Jahren Gitarre spielt und Mitglied in Bands war, in die Runde: „Vielleicht können wir etwas versuchen?“

Danach stimmte er mit der Gruppe die ersten Akkorde von Neil Youngs (78) „Rockin‘ in the Free World“ an. Beim Refrain unterstützte er den Frontmann auch gesanglich. Der Rocksong erschien im November 1989 und ist weniger eine patriotische Hymne, als eine Kritik an der damaligen republikanischen Regierung von George H.W. Bush (1924-2018). Nicht nur die Wahl des Songs, auch der gesamte Auftritt zog auch kritische Stimmen nach sich. Laut „New York Times“ wurde in den sozialen Medien die Angemessenheit der musikalischen Einlage angesichts der Krisen in der Welt diskutiert.

Der US-Aussenminister war am Dienstag überraschend in der Hauptstadt Kiew angekommen. Dort traf er auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (46).

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