Quelle: imago images/Uwe Kraft
Vor der Sommerpause der Bundesliga hatte Niklas Süle von Borussia Dortmund mit der Motivation zu kämpfen. Er schaffte es auch nicht als Spieler zur Heim-EM. Heute ist der Fussballer offenbar ein neuer Mensch.
Niklas Süle (28) kann verstehen, warum er es in diesem Jahr nicht in den EM-Kader von Fussball-Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) geschafft hat. In einem neuen Interview spricht der Verteidiger von Borussia Dortmund über seine kürzliche Transformation, ehemalige Motivationsprobleme und woran er gedacht hat, als er bei der Fussballeuropameisterschaft dem Team nur zusehen konnte.
Darauf angesprochen, dass er mittlerweile angeblich acht Kilo weniger auf den Rippen habe als am Ende der letzten Saison, erklärt Süle im Gespräch mit „Sport1“, den „wahrscheinlich intensivsten Sommer“ seines Lebens hinter sich zu haben. Das sei aber auch „dringend erforderlich“ gewesen.
„Natürlich denkt man dann: ‚Scheisse Mann'“
Dass er zuvor seinen Stammplatz verloren habe und bei der EM nicht dabei war, seien Dinge, „für die ich mir ganz allein den Schuh anziehe. Ich hatte es nicht verdient, von Julian Nagelsmann für die EM nominiert zu werden.“ Diese Entscheidung sei „vollkommen verständlich“ gewesen. Er selbst habe bei den Spielen der Nationalmannschaft mitgefiebert, während er trainierte. „Natürlich denkt man dann: ‚Scheisse Mann, die letzten Jahre warst du immer ein Teil vom Team. Und jetzt dürfen die Fussball spielen und du wohnst quasi im Kraftraum“, erinnert sich Süle.
Wie es so weit kommen konnte? „Ich habe es mental einfach nicht geschafft, die richtigen Dinge zu tun“, erklärt der Fussballer. „Ich habe es selbst nicht mehr hinbekommen, mich zu motivieren. Ich wollte, aber konnte nicht. Es ging mir privat zum Glück total gut. Da war und ist alles in bester Ordnung. Ich habe dann ganz viele, wichtige Gespräche geführt und mir auch Hilfe geholt.“
Er wird zu Niklas Süle 2.0
Süle stellte sich eigenen Angaben zufolge mit seiner Familie und seinem Berater ein Team zusammen. Er arbeite etwa schon seit einer Weile mit einem grossartigen Mentaltrainer und auch die Köche, die ihn zuletzt bekochten, seien „Spitzenklasse“. „Ich bin mit dem Ziel in diese Sommerpause gegangen, so etwas wie einen Niklas Süle 2.0 zu kreieren. Jetzt bin ich mental in einer Verfassung, in der ich lange nicht war“, erzählt der Sportler. Auch wenn es hart gewesen sei, könne er nun „wieder so richtig angreifen“.
Wenn Süle nun darauf blicke, wie es ihm heute geht, mache ihn „das glücklich und auch stolz“. Er sei in Sachen Fitness und auch mental „auf einem sehr guten Weg“. Zwar habe er „immer noch Luft nach oben“, mit seiner derzeitigen Verfassung werde er am ersten Spieltag mit Borussia Dortmund aber „topfit“ sein.