Iris Berben auf dem Laufsteg in Paris: „Ein Gefühl von Stärke“

Iris Berben erobert wieder den Laufsteg.

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Im Rahmen von „Le Défilé“ läuft Iris Berben in Paris über den Laufsteg. Im Interview verrät die Schauspielerin, was es für ein Gefühl ist, auf dem Catwalk zu stehen, und welche Botschaft dahintersteckt.

Iris Berben (74) läuft in Paris im Rahmen von „Le Défilé“ für L’Oréal Paris über den Laufsteg. Es sei „die dritte Laufstegshow, welche ich begleiten darf“, sagt sie im Interview zu dem Event. Der Catwalk-Auftritt sei ein „Gefühl von Freude, ein Gefühl von Stärke“. Zudem verrät sie, warum sie keine Nervosität spürt und was sie Frauen rät, die mit dem Älterwerden hadern.

Sie laufen nicht das erste Mal auf dem Laufsteg in Paris. Sind Sie trotzdem noch nervös?

Iris Berben: Die anfängliche Nervosität ist viel mehr der Vorfreude gewichen. Bei meinen ersten beiden Auftritten auf dem Laufsteg betrat ich ein gänzlich neues Terrain, was naturgemäss zu einer gewissen Aufregung führte – man bewegt sich schliesslich in einem Kreis von absoluten Profis. Doch gerade dieses professionelle Umfeld, in welchem ich mich heute sowie damals eingebettet wiederfand, nimmt einem auch die Nervosität. Schliesslich teilen wir alle einen tieferen Beweggrund dessen, warum wir hier in Paris über den Laufsteg schreiten: Es geht um die Sichtbarkeit von Frauen – unabhängig von ihrem Alter, ihrer Hautfarbe, ihrer Grösse oder Statur. Es ist ein kraftvolles Statement der weiblichen Solidarität und Gemeinsamkeit. Diese gemeinsame Motivation verleiht einem eine ganz besondere Form der Sicherheit. Es geht nicht darum, Perfektion im Gang zu erreichen, sondern darum, Freude und Spass zu empfinden und seine eigene Persönlichkeit nach aussen zu tragen. Dieser Gedanke lässt mich eine Leichtigkeit empfinden, die jede Anspannung von mir abfallen lässt. Hier, inmitten der L’Oreal Paris Familie, weiss ich: Wir tragen uns alle gegenseitig entlang der Atmosphäre der Selbstsicherheit und des vertrauten Miteinanders.

Wie sehr geniessen Sie den grossen Auftritt auf dem Laufsteg?

Berben: Es ist ein Gefühl von Freude, ein Gefühl von Stärke – aber zugleich auch ein Ausdruck von Spass und Selbstbewusstsein. Ich finde es bemerkenswert, dass der Auftritt im Rahmen von „Le Défilé“ völlig konkurrenzfrei ist. Es wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl greifbar, welches den Moment prägt und ihn zu etwas ganz Besonderem macht. Den Auftritt als gemeinschaftliche Einheit geniesse ich in vollen Zügen, denn es setzt ein Statement von Frauen an Frauen weltweit. Beim ersten Mal habe ich das Zusammentreffen in Paris noch als eine Art riesigen Kindergeburtstag beschrieben. Heute würde ich das wohl weniger so formulieren, weil mir die Notwendigkeit und Bedeutung dessen, was wir hier tun, inzwischen viel präsenter ist. Es geht darum, Forderungen in die Öffentlichkeit zu tragen, eine Unsichtbarkeit zu durchbrechen und laut zu sein. Wenn man die Gelegenheit hat, dies auf eine so spielerische und doch wirkungsvolle Weise zu tun, wie es entlang der ikonischen Laufstegshow der Fall ist, kann man es nur in vollen Zügen geniessen.

Gemeinsam mit Helen Mirren gehören Sie zu den langjährigsten Markenbotschafterinnen der L’Oreal Paris Familie. Was bewundern Sie an Ihrer Schauspielkollegin besonders?

Berben: Helen Mirren ist zweifellos eine Ikone in der Welt des Films und innerhalb der L’Oreal Paris Familie. Ihre herausragende Karriere ist das Ergebnis ihres Talents, ihrer Angstfreiheit und ihrer unermüdlichen Bereitschaft, in die vielseitigsten Rollen zu schlüpfen. Ihre politische Haltung, ihr scharfer Witz und ihre unerschütterliche Präsenz machen sie zu einer bemerkenswerten Persönlichkeit, wie ich finde. Ich hatte die Ehre, eine Laudatio auf sie zu halten, als sie den Ehrenpreis der Berlinale erhielt und mein Schlusswort war, dass sie eine „ewig coole Rock’n’Rollerin“ ist – und genau das ist sie auch. Unsere lange Zusammenarbeit und unser gegenseitiger Austausch sind von Freude und Respekt geprägt. Ich bewundere ihr kontinuierliches Engagement und ihre Fähigkeit, sowohl die Notwendigkeit als auch das Privileg ihres Einflusses zu erkennen. Helen Mirren bleibt eine Quelle der Inspiration und des Vergnügens, und ich freue mich immer wieder auf unsere Begegnungen und den Austausch, den wir nicht zuletzt hier in Paris teilen.

Sie sind für viele Frauen ein Vorbild und beweisen regelmässig, dass Schönheit und Ausstrahlung keine Frage des Alters ist. Was raten Sie Frauen, die mit dem Älterwerden hadern?

Berben: Es ist nicht so, dass ich nicht auch einmal hadere. Es ist nur menschlich, hin und wieder mit dem Älterwerden zu kämpfen – das gehört dazu. Doch es ist entscheidend, in diesen Momenten den Verstand und einen gewissen Pragmatismus einzuschalten. Sich vor Augen zu führen, welche Herausforderungen man bereits erfolgreich gemeistert hat und durch welche tiefen Täler man gegangen ist. Auch ist es bedeutend, sich nicht ständig mit anderen zu vergleichen, sondern eine freundschaftliche Beziehung zu sich selbst aufzubauen. Dies geht einher mit einer kritischen Selbstreflexion, welche dabei hilft, das Alter nicht als Bedrohung, sondern als einen Teil des Lebens zu begreifen. Früher wurde oft von festen Altersgrenzen gesprochen, doch heute geht es nicht darum, immer jung auszusehen, sondern darum, einen wachen Geist zu bewahren. Ein lebendiger Geist spiegelt sich in unseren Augen wider und eine angstfreie Haltung zeigt sich in unserem Gesicht. Lachen und sich auch einmal albern verhalten sind essenzielle Aspekte, die das Leben bereichern. Wir sollten viel öfter Routinen hinter uns lassen und neue Erfahrungen wagen. Es sind diese vielen kleinen Facetten und Mosaiksteinchen, die dazu beitragen, dass man das Älterwerden auch als etwas Positives und Bereicherndes empfindet.

Welche Tipps würden Sie in Sachen Make-up auf den Weg geben?

Berben: Die Bedeutung regelmässiger Pflege kann meiner Meinung nach nicht genug betont werden. In unserer heutigen Zeit, in der Pflegeprodukte kontinuierlich verfeinert und auf verschiedenste Bedürfnisse abgestimmt werden, zeigen sie sich als entscheidende Hilfsmittel für ein frisches Erscheinungsbild. Mit zunehmendem Alter habe ich gelernt, dass weniger oft mehr ist. Ich bevorzuge eine leichte Foundation, die Transparenz bietet und Feinheit verleiht, statt stark abzudecken. Auch beim Augen-Make-up setze ich auf eine sanftere Anwendung, welche die natürliche Jugendlichkeit betont. Stattdessen lege ich grossen Wert darauf, meine Augenbrauen sorgfältig zu betonen und die Lippen in den richtigen Nuancen hervorzuheben. Ich finde, die Wahl des Lippenstifts kann erheblich zur Stimmung und zur Betonung des Gesamtbildes beitragen. Hierbei habe ich mit dem Matte Resistance Lippenstift von L’Oreal Paris in der Nuance 630 mein perfektes Match gefunden.

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