Sean „Diddy“ Combs: 120 weitere Menschen wollen ihn verklagen

Sean Combs

Quelle: carrie-nelson/ImageCollect

Der Fall Sean „Diddy“ Combs hat womöglich noch viel grössere Ausmasse als geahnt: Eine Anwaltskanzlei vertritt 120 weitere Männer und Frauen, die dem Musikstar unter anderem sexuellen Missbrauch vorwerfen. Besonders pikant: Auch mehrere Minderjährige sollen unter den mutmasslichen Opfern sein.

Neue Anschuldigungen gegen Rapper Sean „Diddy“ Combs (54) wegen sexueller Übergriffe und sexueller Misshandlungen: Eine Anwaltskanzlei in Houston, Texas, teilte bei einer Pressekonferenz mit, dass sie 120 Menschen vertrete – darunter 25 Minderjährige. Das jüngste mutmassliche Opfer sei demnach ein neunjähriger Junge.

Beim Vorsingen missbraucht?

Der in Houston ansässige Anwalt Tony Buzbee hielt am Dienstag, 1. Oktober, eine Pressekonferenz ab, in der er Combs vorwarf, mehrere Minderjährige sexuell missbraucht zu haben. Buzbee behauptete, ein neunjähriger Junge sei sexuell missbraucht worden, nachdem er im Bad Boy Records Studio in New York City vorgesprochen hatte. „Auch andere Jungen waren zum Vorsingen da“, sagte Buzbee, wie unter anderen „People“ berichtete. „Alle wollten einen Plattenvertrag ergattern. Alle waren minderjährig. Dieser [9-Jährige] wurde angeblich von Sean Combs und mehreren anderen Leuten im Studio sexuell missbraucht, die seinen Eltern und sich selbst einen Plattenvertrag versprochen hatten.“

Am Dienstag sagte Buzbee, seine Anwaltskanzlei sei zusammen mit der AVA Law Group von mindestens 120 Personen beauftragt worden, Zivilklagen gegen Combs einzureichen. Laut „NBC News“ plant der Anwalt, die Klagen innerhalb der nächsten 30 Tage in den verschiedenen Bundesstaaten einzureichen.

Unter den mutmasslichen Opfern seien „gleichmässig Männer und Frauen“. Buzbee sagte, mehr als die Hälfte hätten entweder bei den Behörden oder bei Krankenhäusern Anzeige erstattet. Die mutmasslichen Opfer gaben an, zwischen 1991 und 2024 auf Diddys Partys missbraucht worden zu sein, darunter Feiern zur Veröffentlichung von Alben und zu Silvester, aber auch auf „All White Partys“, „Puppy Partys“ und manchmal bei Auditions – die angeblich in Los Angeles, Miami, Manhattan und den Hamptons stattgefunden haben.

Buzbee behauptete, bei vielen der mutmasslichen Opfer sei nach dem Vorfall ein Drogentest durchgeführt worden und in ihrem Körper sei das Medikament Xylazin, ein Beruhigungsmittel für Pferde, nachgewiesen worden.

Rapper weist alle Anschuldigungen von sich

Combs‘ Anwältin Erica Wolff schrieb in einer Stellungnahme gegenüber „People“ von einem „rücksichtslosen Medienzirkus“. Ihr Mandant könne nicht auf jede „unbegründete Anschuldigung“ eingehen. Er weise jedoch „nachdrücklich und kategorisch jede Behauptung zurück, er habe jemanden, einschliesslich Minderjähriger, sexuell missbraucht, da sie falsch und diffamierend sei“. Er freue sich darauf, vor Gericht seine Unschuld zu beweisen.

Der Musiker sitzt bereits seit rund zwei Wochen in Untersuchungshaft. Ihm werden unter anderem Sexhandel, Organisierte Kriminalität und andere Vergehen vorgeworfen. Combs plädierte auf nicht schuldig, die Freilassung auf Kaution wurde ihm jedoch zweimal vom Gericht verweigert. Es gibt auch mehrere Zivilklagen wegen sexuellen Missbrauchs.

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