Neuer Verdacht: Ist US-Präsident Donald Trump wirklich dement?

Donald Trump sorgt mit seinem auffälligen Verhalten immer wieder für Schlagzeilen. Eine Untersuchung soll nun zeigen, ob sich hinter seiner sprunghaften Art vielleicht doch etwas Ernsteres verbirgt.

Ist US-Präsident Donald Trump (71) ein aussergewöhnlich sprunghafter Provokateur – oder einfach nur ein kranker alter Mann? Diese Frage stellt sich auch die US-Abgeordnete Zoe Lofgren (69). Die Demokratin und Juraprofessorin will Trump dazu zwingen, sich medizinisch untersuchen zu lassen – auch auf seinen Geisteszustand hin.

Lofgren zweifelt an Trumps geistiger Gesundheit

Lofgren hatte am Sonntag in einer Pressemitteilung knallharte Fragen gestellt, die rund um den Erdball gingen: „Leidet der Präsident an einem frühen Stadium von Demenz? Hat der Stress des Amtes eine mentale Krankheit verstärkt, die seine Impulskontrolle beeinträchtigt? Hat eine emotionale Störung den Präsidenten so beeinträchtigt, dass er unfähig ist, seine Pflichten zu erfüllen? Ist der Präsident geistig und emotional stabil?“

Die Kalifornierin brachte im Repräsentantenhaus eine Resolution ein, mit dem Ziel herauszufinden, ob Trump „stabil“ genug ist, im Amt zu bleiben. Sollten die Ergebnisse einer medizinischen Untersuchung dagegensprechen, müssten Vizepräsident Mike Pence (58) und Regierungsmitglieder ihn von seinem Posten entfernen.

„Focus.de“ berichtet: „Lofgren beruft sich dabei auf Artikel 25 in der US-Verfassung. Der besagt, dass der Präsident auch gegen seinen Willen sein Amt niederlegen muss, wenn Vizepräsident, Kabinett und Kongress ihm eine Amtsunfähigkeit bescheinigen.“

Kindlich, kindisch, zurückgeblieben

Ähnliche Verdachtsmomente kursieren schon seit Monaten. In der „New York Times“, die sich kaum mit unseriösen Ferndiagnosen beschäftigt, kam im Mai der Kolumnist David Brooks zu dem Schluss: Trump ist einfach nur infantil.

Das heisst kindlich, kindisch, zurückgeblieben – und ist eine mehr oder minder höfliche Umschreibung der Erkenntnis, dass Donald Trump ein ahnungsloser Idiot sei. Der US-Präsident werde nicht von politischen Feinden in Bedrängnis gebracht. Er allein setze sich selbst mehr zu als irgendwelche Gegner, indem er sich „offenbar vollkommen planlos und jedes Mals aufs Neue um Kopf und Kragen“ plappere.

Und „spiegel.de“ mutmasst: „In Donald Trump herrscht schlicht gähnende Leere. Da ist kein Plan, keine Absicht, auch keine böse. Da ist nicht mehr als das, was ihm gerade in den Kopf kommt. Und dann ist es auch schon wieder weg.“

„Ist er psychisch gestört?“

Bereits am 5. Februar, also wenige Tage nach Trumps Vereidigung, schrieb „Bild“: „Mit jedem weiteren Tag, den Donald J. Trump im Weissen Haus regiert, wächst die weltweite Verunsicherung und der Unmut über den 45. Präsidenten der USA. Die Opposition fordert vehement, Trump Einhalt zu gebieten. Die Frage, die immer öfter von seinen Gegnern laut gestellt wird: Ist er psychisch gestört?“

Das Blatt zitierte den amerikanischen Professor John D. Gartner von der renommierten Johns Hopkins Universität in Baltimore. Der Psychotherapeut hatte dem Nachrichtenmagazin „US News“ gesagt: „Anders als eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist dies unheilbar!“ Es sei eine „gefährliche geistige Krankheit. Er ist emotional unfähig, Präsident zu sein.“ Gartner hatte aus der Ferne Trumps Körpersprache, seine Aggressivität, sein Verhaltensmuster sowie seinen Hang zu Alternativ-Fakten und die Überbetonung seines Wahlsieges analysiert.

Trump – eine tickende Zeitbombe?

Das Online-Fachlexikon „Psychology Today“ schilderte ausführlich das Krankheitsbild der Betroffenen: „Sie können intelligent und hochgradig funktionsfähig sein und so beispielsweise wichtige Jobs ausüben. Sie können charmant sein, emotional wirken, würdevoll, freundlich und sie können Beziehungen führen.“

Doch diese Menschen seien unter Umständen tickende Zeitbomben: „Sie können lügen, falsche Anschuldigungen erheben, dramatisieren, manipulieren, verleumden oder Fakten verdrehen. Sie fühlen sich im Recht und sind so egozentrisch und besessen, dass sie dies nicht als falsch ansehen. Sie haben keine Schuldgefühle oder Reue und fühlen sich missverstanden.“

Trumps auffälliges Verhalten summiert sich

Anfang Juli listete der „Spiegel“ einige seltsame Auffälligkeiten im Verhalten des US-Präsidenten auf: Nach einem Treffen mit dem rumänischen Staatschef Klaus Johannis (58) fragte bei der abschliessenden Pressekonferenz eine Journalistin, ob die beiden über Visa-Erleichterungen für Rumänen gesprochen hätten. „Wir haben nicht darüber geredet“, antwortete Donald Trump. „Ich habe es angesprochen“, sagte jedoch ein Gast neben ihm.

Trump schreibe auf Twitter oft „Wörter, die keinen Sinn ergeben und die auch seine Presseleute nicht zu erklären vermögen. Er vertippt sich ständig. Oder er berichtet über Begebenheiten, die sich so nicht zugetragen haben können.“

So habe der Präsident die Moderatorin Mika Brzezinski (50) beschuldigt, bei einem Treffen in seinem Golfresort über die Neujahrstage wegen eines Faceliftings im Gesicht geblutet zu haben. Die Journalistin konnte zweifelsfrei belegen, dass sie a) nicht geblutet habe und b) überhaupt nicht im behaupteten Zeitraum in Trumps Golfresort war.

Auch seine Sprache hat sich verändert

Das Wissenschaftsportal STAT, das zur angesehenen Tageszeitung „Boston Globe“ gehört, befasste sich in einem Artikel mit Trumps Sprachvermögen. Demnach war Wissenschaftlern aufgefallen, dass sich seine Sprache auffällig verändert habe. Interviews aus den Neunzigerjahren belegen „ein reichhaltiges Vokabular. Seine Sätze sind verschachtelt, aber führen am Ende immer auf einen Punkt. Er verliert selten den Faden, selbst wenn es um komplexe Sachverhalte geht.“

Im Gegensatz dazu wirkten die jüngsten Äusserungen „wie die eines Zehnjährigen. Trump wiederholt sich jetzt ständig.“ Sein Vokabular sei stark reduziert, die Syntax gehorche keinen klaren Regeln mehr. Oft springe er beim Sprechen von einem Gedanken zum anderen, ohne dass ersichtlich sei, worauf er hinauswolle.

Ein typischer Satz des US-Präsidenten sehe so aus: „…there is no collusion between certainly myself and my campaign, but I can always speak for myself – and the Russians, zero.“ Ins Deutsche übersetzt: „Es gibt mit Sicherheit keine Absprache zwischen mir und meiner Kampagne, aber ich kann in jedem Fall für mich sprechen – und die Russen, null.“ Ein sprachlicher Wirrwarr wie „Nachts ist es kälter als draussen.“

Das kann er doch nicht ernst meinen?

Zu denken gibt auch ein TV-Interview, das Trump der Fox-Journalistin Maria Bartiromo (49) gab. Darin berichtete er ihr von einem Abendessen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping (64) und schildert, wie er den Gast darüber informierte, dass die USA soeben 59 Raketen in Richtung Irak abgefeuert hätten. Bartiromo antwortete Trump, dass es sich wohl um Syrien gehandelt habe. Er hielt kurz inne, bemerkte seinen Fehler und korrigierte sich.

Auch Trumps Wahrnehmung des Klimawandels macht nachdenklich. Der Mann, dem Ironie so fern ist wie die Sorge um schmelzende Polkappen, twitterte bereits vor Jahren: „Es ist eiskalt und es schneit in New York – wir brauchen die globale Erwärmung!“

„Ich habe das beste Naturell“

Tatsache ist, dass mit Donald Trump der älteste Mensch ins Weisse Haus gezogen ist, den die Amerikaner je ins Präsidentenamt gewählt haben. In seinem Wahlkampf hatte er noch vor seiner Konkurrentin gewarnt: Die zwei Jahre jüngere Hillary Clinton (69) sei nicht fit genug, um Präsidentin zu werden. Sie habe weder das mentale noch körperliche Stehvermögen.

Ihm selbst attestierte sein Arzt Dr. Harold Bornstein (70) beste Gesundheit. Trump rauche und trinke nicht, er habe gute Testosteron-, Leber- und Schilddrüsenwerte. „Mr. Trump wäre die gesündeste Person, die jemals zum US-Präsidenten gewählt wurde“, schrieb Bornstein wörtlich. Daraus machte Trump: „Ich habe das beste Naturell oder sicher das beste Naturell, das irgendjemand hatte, der jemals für die Präsidentschaft kandidiert hat. Aller Zeiten.“ Von seinem Kopf war nicht die Rede.

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