Asia Argento: Harvey Weinstein soll sie vergewaltigt haben

Schlimme neue Vorwürfe im Sexskandal um Harvey Weinstein: Er soll drei Frauen, darunter die Schauspielerin Asia Argento, vergewaltigt haben.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass Harvey Weinstein (65) über Jahrzehnte Schauspielerinnen missbraucht haben soll. Ein neuer Bericht des „New Yorker“ macht nun klar: Der Filmmogul soll Frauen nicht nur sexuell belästigt haben, sondern angeblich auch drei Opfer, darunter die italienische Schauspielerin Asia Argento (42), vergewaltigt haben, wie der Journalist Ronan Farrow (29) behauptet. Die Vorwürfe umfassen erzwungenen Oral- und Geschlechtsverkehr. Über einen Zeitraum von zehn Monaten habe Farrow recherchiert und 13 Frauen hätten ihm erzählt, dass Weinstein sie zwischen den 1990er Jahren und 2015 belästigt oder genötigt habe.

Vier der Frauen, mit denen Farrow gesprochen hat, hätten erzählt, dass Weinstein sie begrapscht habe. In einem zeitgleich veröffentlichten Audiomitschnitt sind eine junge Frau und ein älterer Mann zu hören. Die Frau bezichtigt den Mann, ihr am vorangegangenen Tag an die Brust gefasst zu haben. Ein Verhalten, das der Mann „gewohnt“ sei, wie er erzählt. Es soll sich um die Stimmen von Weinstein und dem Model Ambra Battilana (24) handeln. Vier weitere Frauen erzählten davon, wie Weinstein sich vor ihnen entblösst oder vor ihnen masturbiert habe. Und sechzehn Mitarbeiter von Weinsteins Firma, von der er kürzlich gefeuert wurde, hätten Übergriffe Weinsteins entweder selbst miterlebt oder von diesen gehört.

Warum schwiegen alle so lange?

Praktisch jede von Farrow befragte Person habe angegeben, dass sie Angst vor einer möglichen Vergeltung Weinsteins habe. Lucia Stoller – heute Lucia Evans -, eine ehemalige Schauspielerin, spricht davon, dass „schon einzig seine Anwesenheit einschüchternd war“. 2004 habe Weinstein sie dazu gezwungen, ihn oral zu befriedigen. Sie habe sich gewehrt und immer wieder gesagt, dass sie das nicht wolle, aber ab einem bestimmten Punkt habe sie einfach aufgegeben. Er habe nach dem Angriff keinerlei Emotionen gezeigt und gewirkt, als ob das alles ganz normal für ihn sei.

1997, als Asia Argento 21 Jahre alt war, wurde sie von Produzenten in ein Hotel an der Côte d’Azur eingeladen. Sie habe gedacht, dass dort eine Party stattfinde, sie traf in einem der Zimmer dann aber nur auf Weinstein. Weinstein habe von der Tochter der Horrorlegende Dario Argento (77) zunächst verlangt, dass sie ihn massiere. Nachdem sie widerwillig zugesagt hatte, habe der Filmmogul ihren Rock hochgehoben, ihre Beine auseinander gezwungen und Oralsex an ihr ausgeübt. Mehrfach habe sie ihm gesagt, dass er aufhören solle, aber Weinstein „versetzte mich in Panik und er war so gross. […] Es hörte nicht auf. Es war ein Alptraum.“ Nach diesem „Trauma“, könne sie noch heute keinen Oralsex geniessen. „Schon wenn ich mit Ihnen darüber rede, zittert mein ganzer Körper.“ Ein weiteres Opfer habe ähnliches erlebt.

Argento, die danach eine seltsame Beziehung mit Weinstein eingegangen sei und in den fünf folgenden Jahren mehrfach willentlich mit ihm geschlafen habe, habe dies aus einem bestimmten Grund getan. „Ich fühlte mich so, als ob ich musste.“ Einer ihrer Filme, „B. Monkey“ war kurz vor Erscheinen und sie wollte Weinstein „nicht erzürnen“, denn sie glaubte, dass er dann ihre Karriere zerstören könnte. „Wenn ich ihn sehe, dann fühle ich mich klein und dumm und schwach.“

So fühlten sich auch weitere Schauspielerinnen

Mira Sorvino (50, „Romy und Michele“) wurde laut dem Bericht ebenfalls von Weinstein sexuell belästigt und er habe versucht, sie in eine Beziehung zu zwingen. Ebenfalls in einem Hotelzimmer massierte er ihre Schultern und wollte weiter gehen, bevor sie praktisch vor ihm davonrannte. Sie habe ihm in Sachen Karriere viel zu verdanken, nachdem sie den Vorfall allerdings einer Mitarbeiterin bei Weinsteins Firma Miramax erzählt hatte, habe sie sich so gefühlt als ob ihr „Nein“ an den Filmproduzenten und das Erwähnen des Vorfalls ihrer Schauspielkarriere geschadet hätten – auch wenn es weitere Faktoren gegeben haben könnte.

Nicht zuletzt zähle auch Rosanna Arquette (58, „Pulp Fiction“) zu Weinsteins Opfern. In den frühen 90ern – abermals in einem Hotelzimmer – habe der Produzent sie zunächst dazu nötigen wollen ihn zu massieren und dann versucht ihre Hand zu seinem Penis zu führen. Er habe ihr gesagt, dass andere nicht abgelehnt und deren Karrieren daraufhin Fahrt aufgenommen hätten. Arquette lehnte ab, mit den Worten: „Ich werde niemals diese Art von Mädchen sein.“ Nach der Abfuhr habe ihre Karriere deutlich gelitten und die Schauspielerin glaube, dass sie in einem konkreten Fall auch deswegen eine Rolle verloren habe.

In Hollywood seien Weinsteins Übergriffe ein offenes Geheimnis, heisst es weiter. „Er macht das seit einer sehr langen Zeit systematisch“, erzählte demnach eine ehemalige Mitarbeiterin des Filmmoguls. Oft müsse sie an etwas denken, das Weinstein sich selbst nach einem Wutausbruch im Büro zugeflüstert habe – insofern sie es richtig verstanden habe: „Es gibt Dinge, die ich getan habe, von denen niemand weiss.“

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