Jeff Goldblum: Der Alien- und Dinoschreck wird 65

In seiner langen Karriere hat Jeff Goldblum schon Dinosaurier- und Alienangriffe überlebt. Seinen Durchbruch hat er aber ausgerechnet einer Fliege zu verdanken.

Ob als Chaos-Theoretiker, Alien-Schreck oder 1,94 Meter grosses Fliegenmonster: Auf den ersten Blick traut man dem stets zerstreut wirkenden Schlacks Jeff Goldblum gar nicht so eine filmische Wandelbarkeit zu. Dabei ging der nun 65-Jährige in seiner ersten Hollywood-Minirolle Charles Bronson höchstpersönlich auf die Nerven und war sich zuletzt 2017 auch nicht zu schade für einen ähnlich kurzen Auftritt in „Guardians of the Galaxy 2“.

Vom Freak zum Star

Das frühe Leben von Goldblum liest sich wie das vieler Stars der Traumfabrik. Die jüdische Familie migrierte aus Österreich und Russland in die USA, schon mit 17 wurde Sohn Jeff Schauspieler und verdiente sich im Theater seine Sporen. Den ersten grossen Schicksalsschlag mussten er und seine Familie überstehen, als sein älterer Bruder Rick mit gerade einmal 23 Jahren an Nierenversagen starb.

Der Name seiner ersten Filmfigur in Hollywood musste Goldblum das ein oder andere Mal sicher zum Schmunzeln bringen. In Charles Bronsons Actionreihe „Death Wish“ wurde Goldblum 1974 nur als „Freak #1“ aufgezählt. Weitere Kurzauftritte folgten, ehe Goldblum sich auch für grössere Nebenrollen in Stellung bringen konnte. Etwa im Horror-Klassiker „Die Körperfresser kommen“ mit Donald Sutherland oder im Western „Silverado“. Bis zum absoluten Durchbruch sollte es aber bis 1986 dauern.

„Die Fliege“

Den ersten namhaften Preis seiner Karriere fuhr Goldblum ausgerechnet für einen noch heute gruseligsten Film aller Zeiten ein. In David Cronenbergs Bodyhorror-Fest „Die Fliege“ wird der Mime mit den Folgen eines gescheiterten Experiments konfrontiert, das ihn nach und nach – und immer grausig entstellter – in ein Fliegenmonster verwandelt. Für den Film selbst gab’s einen Oscar für das beste Make-up, Goldblum konnte sich immerhin über einen Saturn Award freuen – und über die Initialzündung seiner Karriere.

Zuerst Dinos, dann Aliens

Folgerichtig mauserten sich die 90er Jahre zur erfolgreichsten Dekade des Schauspielers. Als Dr. Ian Malcom klärte er seine Mitstreiter in „Jurassic Park“ zuerst über die Chaostheorie auf, ehe er Stöckchen mit einem Tyrannosaurus Rex spielte. Drei Jahre später, 1996, wehrte er im Alleingang mit Will Smith die Alien-Invasion in „Independence Day“ ab. Und auch in den Fortsetzungen beider Reihen wirkte er mit, wenn auch bei weitem nicht mehr so erfolgreich. Seit 2004 darf er sich zudem als Teil der illustren Wes-Anderson-Army rühmen. Schon mehrere Filme hat er mit dem Kultregisseur gedreht und auch im anstehenden „Isle of Dogs“ ist er wieder mit von der Partie.

Kino reicht nicht

Wenn er nicht gerade vor der Kamera steht, wechselt er schon mal dahinter. Für sein Regiedebüt, den Kurzfilm „Little Surprises“, wurde er 2006 gar für einen Oscar nominiert. Und dann wäre da noch seine Tätigkeit als Jazzpianist in seinem Mildred Snitzer Orchester. Wie so viele Stars probierte sich Goldblum unlängst auch als Serienstar. In „Criminal Minds – Verbrechen im Visier“ spielte er von 2008 bis 2010 den Chefermittler Zach Nichols.

Mehr Ehen als Kinder (noch)

Zunächst wilderte Goldblum auch für sein privates Glück im Schauspielfach. Von 1980 bis 1986 war er mit Patricia Gaul verheiratet, die er beim Dreh zu „Silverado“ kennenlernte. Drei Jahre hielt daraufhin die Ehe mit Geena Davis, seinem Co-Star in „Die Fliege“ oder „Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte“. Sein bisher ergiebigstes Glück sollte er aber mit der kanadischen Olympia-Gymnastin Emilie Livingston finden, die über 30 Jahre jünger als er ist. Im November 2014 heirateten die beiden, ein Jahr später verkündete Goldblum, im zarten Alter von 62 Jahren erstmals Vater zu werden. Und damit nicht genug – erst im April dieses Jahres folgte Söhnchen Nummer zwei.

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