US-Plattenboss Russell Simmons tritt zurück

Def-Jam-Mitbegründer Russell Simmons gibt die Leitung seiner Musik-, Mode- und Filmfirmen ab. Auch HBO streicht seinen Namen. Der Vorwurf: sexuelle Übergriffe.

Russell Simmons (60) beugt sich dem Druck: Nach den Vorwürfen wegen sexueller Übergriffe ist der erfolgreiche Mitbegründer des Hip-Hop-Labels Def Jam nun von all seinen Leitungspositionen zurückgetreten. Das gab er am Donnerstag in einem Statement bekannt. Laut „Hollywood Reporter“ wolle er sich fortan weiterhin dem „persönlichen Wachstum, dem spirituellen Lernen und vor allem dem Zuhören“ widmen. HBO reagierte umgehend und entfernte seinen Namen auch aus dem Produzenten-Credit der US-Stand-up-Comedy-Sendung „All Def Comedy“ (seit 2016), wie das Branchenblatt weiter meldet.

In dem Statement entschuldigte sich Simmons auch für „gedankenloses und unsensibles“ Verhalten in einigen seiner Beziehungen. Er sei aber nie gewalttätig geworden, führte Simmons weiter aus.

Drehbuchautorin Jenny Lumet (50, „Rachels Hochzeit“) hatte ihn zuvor beschuldigt, sie im Alter von 24 Jahren in New York sexuell belästigt zu haben. Ein Model hatte den Hip-Hop-Mogul bereits Mitte November ebenfalls wegen sexueller Vergehen an ihr im Jahr 1991 beschuldigt. Diese Anschuldigungen wies Simmons via Twitter noch vehement zurück.

Zum neuen Vorwurf sagte er in seinem Statement dagegen: „Ich kenne Jenny und ihre Familie und habe sie im Laufe der Jahre ein paar Mal getroffen, vor dem Abend, den sie beschreibt. Obwohl ihre Erinnerung an diesen Abend sich sehr von meiner unterscheidet, glaube ich ihr, dass ihre Gefühle der Angst und Bedrohung echt sind.“ Obwohl er nie gewalttätig gewesen sei, gibt er zu: „Ich war jahrzehntelang gedankenlos und unsensibel in einigen meiner Beziehungen.“ Dafür wolle er sich entschuldigen.

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