Schauspieler und Regisseur Ulli Lommel ist tot

Er drehte mit Rainer Werner Fassbinder, Heinz Rühmann – und Daniel Küblböck. Ulli Lommel, einer der vielseitigsten deutschen Filmemacher und Schauspieler, ist tot.

Er konnte eine der seltsamsten und vielseitigsten Karrieren der deutschen Filmbranche vorweisen: Nun ist Ulli Lommel mit 72 Jahren gestorben. Wie unter anderem die „Bild“-Zeitung berichtet, starb der Schauspieler und Regisseur am Samstag an den Folgen eines Herzinfarkts.

Als Schauspieler hatte Lommel mehrere Filme mit Rainer Werner Fassbinder (1945-1982) gedreht. 1969 hatte er die Hauptrolle in „Liebe ist kälter als der Tod“ übernommen und gehörte von da an zu den Stammdarstellern des Kult-Regisseurs. 16 Filme haben die beiden gemeinsam realisiert.

Von Warhol bis Küblböck

Doch auch hinter der Kamera hatte sich Lommel einen Namen gemacht und sorgte schon mit seiner zweiten Regiearbeit „Die Zärtlichkeit der Wölfe“ (1973) für Aufsehen. Auch in den USA fasste er schnell Fuss und drehte unter anderem mit Pop-Art-Ikone Andy Warhol (1928-1987), den er durch Zufall in New York kennenlernte, den Film „Blank Generation“ (1977). Sein international bekanntestes Werk ist der Horrorfilm „The Boogey Man“ (1980), eine Billigproduktion, die bis heute Kult bei Genrefans ist.

In Deutschland hingegen inszenierte er unerwartete Werke: 2004 führte er bei „Daniel, der Zauberer“ Regie, der die Karriere von Casting-Show-Star Daniel Küblböck (32) vorantreiben sollte. Später begleitete er die Fussballnationalmannschaft zur WM 2014, die daraus geplante Doku ist jedoch aus unbekannten Gründen nie veröffentlicht worden.

Insgesamt sind 63 Regiearbeiten und 88 Schauspielcredits auf Lommels Seite auf der „International Movie Database“ aufgelistet. Er hinterlässt mehrere fertiggestellte Werke, darunter auch einen Film über seine Zeit mit Andy Warhol.

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