Wie viel böses Blut gab es am „Sex and the City“-Set wirklich?

Zickenkrieg in aller Öffentlichkeit: Kim Cattrall wirft Sarah Jessica Parker Heuchelei vor. Bereits am Set von „Sex and the City“ soll ihr Parker das Leben zur Hölle gemacht haben. Was ist dran an den Vorwürfen?

Das Verhältnis der Schauspielerinnen und ehemaligen Co-Stars Kim Cattrall (61) und Sarah Jessica Parker (52) galt seit dem Ende der Kultserie „Sex and the City“ als schwierig. Doch das Ausmass, dass der verbale Schlagabtausch in den letzten Monaten in aller Öffentlichkeit angenommen hat, dürfte alle Fans schockieren! Herrschte wirklich bereits während der Dreharbeiten der beliebten TV-Serie (1998-2004) Zickenkrieg? Grenzte Parker Cattrall am Set bewusst aus? Eine Spurensuche.

Was war passiert?

Den ersten Schlagabtausch zwischen den Ladys gab es bereits Ende 2017. Damals erklärte Sarah Jessica Parker, dass es wohl keinen dritten „Sex and the City“-Film geben werde – ohne jedoch konkrete Gründe oder eine Schuldige zu nennen. Nachdem in den Medien Berichte auftauchten, das Film-Aus läge an den horrenden Forderungen von Kim Cattrall, feuerte diese zurück. Sie erklärte via Twitter, dass sie bereits 2016 erklärt habe, keinen dritten Film drehen zu wollen. Doch das war nicht alles. Kurze Zeit später legte sie nach.

In einem Interview in der britischen TV-Sendung „Piers Morgan’s Life Stories“ sagte Cattrall, dass sie und ihre Co-Stars nie Freunde gewesen seien. Zudem fand sie, Parker hätte im Hinblick auf die Absage des dritten Film netter sein können. Parker wiederum äusserte sich erst Anfang Februar in der Show „Watch What Happens Live with Andy Cohen“ zu diesem Seitenhieb. Sie sagte, die Aussagen hätten ihr das Herz gebrochen. Es sei erschütternd, da sie die gemeinsame Erfahrung nicht so in Erinnerung habe. Wer dachte, damit sei die Sache vom Tisch gewesen, irrt sich erneut…

Die Eskalation

Vor wenigen Tagen wurde schliesslich bekannt, dass der Bruder von Kim Cattrall verstorben ist, nachdem er einige Zeit als vermisst gegolten hatte. Sowohl Cynthia Nixon (51) als auch Parker kondolierten via Instagram und schickten ihrem Co-Star Liebe und Kraft. Kurze Zeit später bedankte sich Cattrall für die lieben Nachrichten – auch bei all ihren „Sex and the City“-Kolleginnen. Doch am Sonntag setzte sie auf Instagram einen weiteren Post ab und der hatte es in sich! Darin erklärte Cattrall völlig überraschend, dass sie die Liebe und Unterstützung von Parker während dieser schweren Zeit nicht brauche.

Ihre Mutter hätte sie gefragt, wann sie diese Heuchlerin Sarah Jessica Parker endlich in Ruhe lasse. Dass Parker kontinuierlich versuche, sie zu erreichen, sei für Cattrall eine schmerzhafte Erinnerung daran, wie grausam sie damals wirklich war und heute sei. Dann wird Cattrall deutlich: „Du bist nicht meine Familie. Du bist nicht meine Freundin“. Ihr Post endet mit einem Appell an Parker, dass sie endlich damit aufhören solle, die Tragödie auszunutzen, um den Schein zu wahren, dass sie das nette Mädchen von nebenan sei.

Dieser weitere Seitenhieb in Richtung Parker kam völlig überraschend – und ist auch nicht auf Twitter und Facebook abgesondert worden, sondern nur auf Instagram. Die Kommentarfunktion ist deaktiviert. Wurde Cattrall gehackt? Nach wie vor ist die Botschaft vorhanden. Gab es bereits während der Dreharbeiten zu „Sex and the City“ Anzeichen einer Fehde zwischen den Co-Stars?

Gerangel um die Machtposition?

Bereits seit 2004 brodelt die Gerüchteküche, dass es am Set von „Sex and the City“ keineswegs so harmonisch zugegangen sei, wie Fans aufgrund der dicken Frauenfreundschaft vor der Kamera angenommen hatten. Laut Clifford Streit, der die Inspiration für die TV-Figur Stanford Blatch gewesen sein soll, gab es erste Spannungen am Set, da Cattrall sich als Comedy-Talent entpuppte und mit ihren One-Linern häufig die Aufmerksamkeit auf sich zog. Daraufhin soll sich eine Clique gebildet haben, von der Cattrall ausgeschlossen wurde.

Parker und Nixon kannten sich bereits von früher und nahmen bald auch Kristin Davis (52) unter ihre Fittiche. Während der ersten beiden Staffeln hatte Cattrall einen Verbündeten in Serienschöpfer Darren Star (56), der jedoch ab Staffel drei das Zepter an Michael Patrick King (63), einen Freund von Parker, übergab. Daraufhin soll Cattrall völlig isoliert gewesen sein…

Isolation am Set?

Cattrall soll während der Dreharbeiten systematisch von ihren Co-Stars ausgegrenzt worden sein. Wie „Page Six“, das Klatschportal der „New York Post“, einst berichtete, soll Parker während Dreharbeiten in Atlantic City für sich, Nixon und Davis ein Haus gemietet haben – und Cattrall aussen vorgelassen haben. Von Seiten des Senders HBO hiess es damals, dass Cattrall eine gesonderte Bleibe hatte, da vorgesehen war, dass ihr damaliger Ehemann vor Ort sei. Doch das liess die Gerüchteküche um Spannungen am Set nicht abreissen.

Am Ende soll niemand mehr mit Kim Cattrall gesprochen haben – nicht einmal mehr in der Maske. Nur widerwillig soll sie damals zum ersten Film „Ja“ gesagt haben, der 2008 erschien. Der Streifen entpuppte sich als Hit und eine Fortsetzung folgte zwei Jahre später. Im Jahr 2009 berichtete das „New York Magazine“, dass Cattrall und Parker nicht mehr miteinander reden würden, was für eine „unangenehme“ Stimmung bei den Dreharbeiten zum zweiten Teil gesorgt habe. Bis dato dementierten die Ladys eine Fehde.

Alte Wunden in Bezug auf die Gagen?

Sowohl Cattrall als auch Parker äusserten sich in den letzten Jahren immer mal wieder in der Öffentlichkeit zu den Gerüchten um ihr angeblich zerrüttetes Verhältnis und den angeblichen Zickenkrieg am Set. Alles Quatsch hiess es von beiden Seiten, das sei eine reine Erfindung der Medien. Bei Shows mit einem männlichen Cast würde diese Diskussion nie aufkeimen. 2010 bekannte Parker im Interview mit „Marie Claire“, dass es durchaus sein könne, dass während der Dreharbeiten Gefühle verletzt wurden.

Oder geht es hier um etwas ganz anderes: ums Geld? US-Berichten zufolge soll Parker stets weitaus grössere Summen eingestrichen haben als ihre Co-Stars. In der Show hatte sie klar die Hauptrolle inne, ihre Carrie Bradshaw fungierte als Erzählerin. Sie wurde schliesslich sogar als Produzentin gelistet. Die Filme sollen sich aufgrund der Gehaltsverhandlungen von Cattrall verzögert haben – bis sie ebenfalls eine höhere Gage erhielt. Allerdings weiterhin deutlich weniger als Parker.

Was bleibt?

Fakt ist: Es steht Aussage gegen Aussage. Cattrall hatte erst in jüngster Zeit angefangen, die Freundschaften zu ihren „Sex and the City“-Kolleginnen in ein nüchterneres Licht zu rücken. Einen derartigen Paukenschlag wie jetzt hatte aber wohl niemand erwartet. Ob Sarah Jessica Parker dazu Stellung nehmen wird, bleibt abzuwarten. Ein fader Beigeschmack bleibt allemal.

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