Der Fall Dieter Wedel: Sebastian Schipper knöpft sich Ulrich Tukur vor

Regisseur Sebastian Schipper bezieht in einem Interview klar Stellung zum Fall Wedel. Dabei kommt auch Ulrich Tukur alles andere als gut weg. Dieser sprang Wedel zur Seite und sprach von Mitleid, das er ihm gegenüber empfinde.

Der Fall Wedel zieht immer weitere Kreise. Jetzt meldete sich auch der Regisseur Sebastian Schipper (49) in einem Interview mit dem „Spiegel“ zu Wort und schilderte dort seine Eindrücke. Vor allem die Aussagen von Ulrich Tukur (60) in Bezug auf Dieter Wedel sind ihm dabei offenbar ein Dorn im Auge. Die Worte des Schauspielers seien an „Ignoranz, Dickhäutigkeit und unangebrachter Flapsigkeit kaum zu übertreffen“ gewesen. Er kenne Tukur zwar nur vom Hallo sagen, er unterstelle ihm aber eigentlich, dass er ein kluger und sensibler Mann sei.

Nach zahlreichen Vorwürfen gegen Wedel, sprang Tukur ihm ebenfalls in einem „Spiegel-Interview“ zur Seite und sprach unter anderem von Mitleid, das er für den gefallenen Star-Regisseur empfinde. Für Schipper scheinbar eine nicht tragbare Aussage: „Ich finde es extrem unangemessen, dass sich Tukur zu Wort meldet, obwohl er nichts beizutragen hat.“ Der „Tatort“-Star könne nicht sagen, dass er nichts bei den Dreharbeiten gesehen oder bemerkt habe. „Die Frauen, die keine Rollen bekommen haben, weil sie beim Casting mit Wedel nicht gefügig waren, kann man nicht sehen“, sagte Schipper.

Auch gegen Dieter Wedel teilt er aus

In Tukurs Interview stünde nicht mehr drin als „Mich hat er nicht vergewaltigt“, das sei in seinen Augen „läppisch“. Wedel würde ausserdem einen Teufel tun und einem Tukur doof kommen. Er sei ein Mann und ein Star und es wäre schlichtweg eine Nullaussage, dass ihm nichts aufgefallen sei. Schipper spricht aus Erfahrung: Unter der Leitung von Wedel spielte er als Darsteller in den TV-Mehrteilern „Der König von St. Pauli“ und „Affäre Semmerling“.

An seinem ehemaligen Chef Wedel lässt er ebenfalls kein gutes Haar. „Der ist eine gefährliche Witzfigur“, schimpft Schipper weiter. Wedel sei ein Narzisst, alles was er gesagt hätte, sei nie wirklich witzig, charmant oder klug gewesen. „Du hast aber gemerkt, dass er unbedingt so rüberkommen wollte, deshalb entfaltete es eine Art von Dringlichkeit.“ Ausserdem sei klar gewesen, dass man besser bei seinen Witzen mitlache.

Auf die Nachfrage, warum er denn nichts gegen Wedel unternommen hätte, sagte Schipper: „Ehrlich gesagt, weil ich Angst hatte.“ Er habe damals keinen Namen, keinen Status, kein Gewicht gehabt. Auch jetzt gebe er dieses Interview nur, weil er wisse, dass er als Schauspieler nicht sein Geld verdienen müsse.

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