Kiefer Sutherland: Als Musiker darf der Star er selbst sein

Ob jeder mit seiner Musik klarkommt, das geht Schauspieler Kiefer Sutherland am Promi-Hintern vorbei. Ganz im Gegensatz zu der politischen Lage in den USA.

Als Schauspieler in teuren Kino- und aufwendigen Serien-Produktionen verdient Kiefer Sutherland (51, „The Lost Boys“) seit den 80er Jahren sein gutes Geld. In der Brust des Sohnes von Hollywood-Legende Donald Sutherland (82) schlagen aber zwei Herzen. Neben der Schauspielerei macht er sich zusehends als Musiker einen Namen, brachte 2016 sein Album „Down in a Hole“ heraus. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ verriet der Star nun, warum er bei seiner Zweitkarriere endlich sich selbst treu sein kann und welchen Job er definitiv nie bekleiden wird.

„Musik ist für mich eine Erweiterung dessen, was ich als Schauspieler immer geliebt habe: Geschichten erzählen. Aber als Schauspieler bin ich immer jemand anderes, nie ich selbst“, so Sutherland. Dies bringe aber auch mitunter ungewohnt tiefe Einblicke in sein Privatleben mit sich: „In der Musik wird es bei mir immer sofort persönlich. Ich erzähle auf der Bühne, wo ich war, als ich den Song schrieb und was mir damals alles widerfuhr. Das ist für jemanden wie mich, der seit so langer Zeit in der Öffentlichkeit steht, schon sehr kurios.“

Ihn störe es nicht, wenn sich Leute über seinen Gesang lustig machen würden. „Ist mir scheissegal. Für mich ist nur wichtig, dass ich an die Songs und die Musik glaube, die ich spiele.“ Allzu schlecht scheint er das jedenfalls nicht zu machen, denn: „Bislang hat jedenfalls noch niemand mit Bierflaschen, Früchten oder Gemüse nach mir geworfen.“

Das leidige Thema Trump

Natürlich kam auch Sutherland nicht umher, die aktuelle politische Lage in den USA anzusprechen. Seine grosse Hoffnung ist, dass die Nation aus der Präsidentschaft von Donald Trump (71) etwas lernt: „Du kannst nicht irgendjemand in das Präsidentenamt wählen. Dafür brauchst du diplomatische Fähigkeiten und Erfahrung. Sonst kannst du dieses Land nicht regieren. Trump steht symptomatisch für eine Zeit, in der Amerika so gespalten ist, wie ich es in meinem Leben noch nie erlebt habe.“

Sich selbst wolle er damit aber nicht in Stellung bringen, obwohl er in der Serie „Designated Survivor“ aktuell gar den Präsident wider Willen mimt. „Ich könnte nie Politiker werden, dafür habe ich in meinem bisherigen Leben zu viele dumme Dinge gemacht. Was aber nicht heisst, dass ich mich nicht in die Politik einbringe, dass ich nicht meine Meinung sage.“

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