Jennifer Aniston hatte mit Sexismus zu kämpfen

In einem grossen Interview mit Molly McNearney spricht Jennifer Aniston über ihre Erfahrungen mit Sexismus und ihren Glauben an die #MeToo-Bewegung.

Seit rund 30 Jahren ist Jennifer Aniston (49, „Wir sind die Millers“) im Mediengeschäft. Im Interview mit Molly McNearney (40), der Ehefrau von Moderator Jimmy Kimmel (50), spricht die langjährige Schauspielerin in der amerikanischen Ausgabe der „InStyle“ unter anderem über ihre Erfahrungen mit Sexismus.

Das hat sie erlebt

Auf die Frage, ob Aniston jemals sexuell belästigt worden sei, erklärt die Schauspielerin, dass sich manche Kollegen durchaus schon auf fragwürdige Weise an sie herangemacht hätten. Wenn so etwas passiert sei, sei sie einfach immer gegangen. Aber es habe sie „noch nie jemand in einer Machtposition“ dazu getrieben, dass sie sich „unbehaglich“ gefühlt habe. Auch habe bei ihr niemand versucht, eben diese Macht auszunutzen. „In meiner persönlichen Erfahrung bin ich von manchen Frauen in dieser Industrie verbal […] noch schlimmer behandelt worden“, erklärt sie weiter.

Mit Sexismus habe Aniston aber schon häufig zu kämpfen gehabt, vor allem in den Medien. Dort würden Frauen regelrecht „auseinandergenommen“ und man liesse sie „gegeneinander antreten basierend auf Aussehen, Kleidung und oberflächlichem Zeug.“ Wenn ein Promipaar sich trenne, werde vor allem der Frau die Schuld dafür in die Schuhe geschoben. Das kenne sie nur zu gut aus den Schlagzeilen über sie selbst.

Sie kann meist darüber lachen

„Meistens kann ich mich zurücklehnen und über die irrwitzigen Schlagzeilen lachen, weil diese immer absurder werden“, erzählt Aniston weiter. „Ich schätze sie befriedigen eine Art Bedürfnis, das die Öffentlichkeit hat, aber ich konzentriere mich lieber auf meine Arbeit, meine Freunde, meine Tiere und darauf, wie wir die Welt zu einem besseren Ort machen können.“

Die „Irrglauben“, dass „Jen keinen Mann halten kann“ oder dass „Jen sich sträubt ein Baby zu bekommen, weil sie egoistisch und ihrer Karriere verpflichtet ist“, seien für sie „ziemlich verrückt“. Auch habe sie kein gebrochenes Herz, wie sie immer wieder habe lesen müssen. Niemand wisse, was „hinter verschlossenen Türen“ vor sich gehe und was sie „medizinisch oder emotional“ durchgemacht habe. „Es gibt diesen Druck auf Frauen, dass sie Mütter werden sollen – und wenn sie es nicht werden, sind sie Ausschussware. Vielleicht ist es nicht meine Bestimmung mich fortzupflanzen.“ Womöglich sei sie für andere Dinge vorbestimmt.

Sie habe allerdings Hoffnung für die #MeToo-Bewegung, für die es schon lange Zeit gewesen sei. „Wir müssen aber auch einander besser zuhören“, erklärt die Schauspielerin. Das schliesse Männer mit ein. „Die müssen Teil dieser Unterhaltung sein. Wenn jeder sauer und aggressiv ist, fürchten sich Menschen davor miteinander zu sprechen und es gibt keine Konversation.“ Ähnliches gelte auch für die Politik. Man dürfe sich der Wut nicht hingeben.

Und was ist mit den „Friends“?

In dem Interview geht Aniston aber auch auf leichtere Themen ein. Beispielsweise spricht sie darüber, ob es jemals ein Comeback ihrer Kultserie „Friends“ geben könne. Noch vor dem Ende der Show hätten sie und ihre Kolleginnen Courteney Cox (54, Monica) und Lisa Kudrow (55, Phoebe) darüber gesprochen. Sie selbst „fantasiere“ über eine Rückkehr, gesteht Aniston. „Es war wirklich der beste Job, den ich jemals hatte. Ich weiss nicht, wie [die Show] heute aussehen würde, aber man weiss ja nie.“ Es gebe doch so viele erfolgreiche Reboots. Sie wisse, dass Joey-Darsteller Matt LeBlanc (51) es leid sei, danach gefragt zu werden, „aber vielleicht können wir ihn überreden.“ Ansonsten könne sie einfach zusammen mit Cox und Kudrow eine Art „Golden Girls“-Reboot drehen, scherzt Aniston.

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