Intensiv und tragisch zugleich: Das kurze Leben von Romy Schneider

Schauspielerin Romy Schneider wäre heute 80 geworden. Auch lange nach ihrem tragischen Tod verzaubert sie Fans noch mit ihrer späteren Hass-Rolle.

Die deutsch-französische Schauspielerin Romy Schneider (1938-1982) hätte am heutigen Sonntag (23. September) ihren 80. Geburtstag gefeiert. Ob sie sich inzwischen mit der Rolle ihres Lebens ausgesöhnt hätte? Darüber kann nur spekuliert werden. Fakt ist, zeitlebens war es ihr ein grosses Anliegen, die „süsse Sissi“ abzuschütteln.

Gelungen ist ihr das allerdings nicht wirklich, denn bis zum heutigen Tag ist die „Sissi“-Trilogie, in der sie als Kaiserin Elisabeth (1837-1898) zu sehen ist, fester Bestandteil des alljährlichen weihnachtlichen Fernsehprogramms. „Sissi“ (1955), „Sissi – Die junge Kaiserin“ (1956) und „Sissi – Schicksalsjahre einer Kaiserin“ (1967) sind wahre Kultfilme.

Eine kleine Wienerin macht Weltkarriere

Die grosse Karriere der nur 1,61 Meter grossen und zierlichen gebürtigen Wienerin Rosemarie Magdalena Albach begann mit dem Film „Wenn der weisse Flieder wieder blüht“, der 1953 in die Kinos kam. Darin war Romy Schneider, so schon damals ihr Künstlername, erstmals auch an der Seite ihrer Mutter, der Augsburger Schauspielerin Magda Schneider (1909-1996), zu sehen.

Ihren frühen Karriere-Höhepunkt feierte die junge Künstlerin nur wenig später mit besagtem Welterfolg der „Sissi“-Filme. Auch hier waren Magda und die zu Beginn der Dreharbeiten erst 16-jährige Romy als Mutter und Tochter zu sehen. Romy Schneiders Vater war der österreichischer Schauspieler Wolf Albach-Retty (1906-1967). Ihr jüngerer Bruder Wolf-Dieter Albach-Retty (78) kam 1940 zur Welt. Die Ehe ihrer Eltern hielt von 1937 bis 1945 – zwischen Trennung und Scheidung der beiden war die kleine Romy gerade in die Schule gekommen.

Das neue Leben in Paris

Einem vierten „Sissi“-Film verweigerte sich die junge Schauspielerin. Stattdessen zog sie als 20-Jährige mit dem damals noch unbekannten französischen Schauspieler Alain Delon (82) im Herbst 1958 nach Paris. Kennengelernt hatten sich die beiden bei den Dreharbeiten zu „Christine“ (1958). Sie verlobten sich im Frühling 1959, geheiratet wurde aber nie.

Stattdessen folgte 1963 eine schmerzhafte Trennung. Romy Schneider, die zu der Zeit in Hollywood drehte, erfuhr aus der Presse, dass Alain Delon, der inzwischen ein Weltstar war, eine andere Frau hatte. Als Schneider nach Paris zurückkehrte, war er längst aus der gemeinsamen Bleibe ausgezogen – und bald auch verheiratet.

Doch auch Romy Schneider ging den Bund der Ehe ein. 1965 lernte sie den Hamburger Regisseur und Schauspieler Harry Meyen (1924-1979) kennen. Die beiden wurden ein Paar, zogen nach Berlin und heirateten im Juli 1966. Ende des Jahres kam der gemeinsame Sohn David Christopher Meyen (1966-1981) zur Welt.

In den 1970er Jahren drehte Romy Schneider überwiegend und erfolgreich in Frankreich. Im Jahr 1973 trennten sich Schneider und Meyen, die Scheidung erfolgte 1975. Zu diesem Zeitpunkt war Schneider bereits mit ihrem französischen Privatsekretär Daniel Biasini (69) liiert. Die beiden heirateten Ende 1975. Im Sommer 1977 kam die gemeinsame Tochter Sarah Magdalena Biasini (41) zur Welt. Schneider und Biasini liessen sich im Mai 1981 scheiden. Der französische Filmproduzent Laurent Pétin (69) wurde ihr letzter Lebensgefährte.

Der grosse Schicksalsschlag

Im Juli 1981 war Romy Schneiders damals 14-jähriger Sohn David beim Überklettern eines Zaunes mit Metallspitzen in Saint-Germain-en-Laye, nordwestlich von Paris, tödlich verunglückt. Der grosse Schicksalsschlag ihres Lebens. Einige Monate danach verstarb auch Romy Schneider am 29. Mai 1982 mit nur 43 Jahren in Paris. Die offizielle Todesursache: Herzversagen.

Schneider wurde auf dem Friedhof von Boissy-sans-Avoir beigesetzt. Alain Delon organisierte nicht nur diese Beerdigung, er sorgte auch dafür, dass Schneiders Sohn vom Friedhof in Saint-Germain-en-Laye in das Grab seiner Mutter umgebettet wurde.

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