Rückschlag für Harvey Weinstein: Sein Strafverteidiger wirft hin

Neuer Impuls oder Verzweiflungstat? Harvey Weinstein ist seinen Anwalt Ben Brafman los – und das, obwohl dieser zuletzt grosse Erfolge vor Gericht erringen konnte.

Wenn ein Strafverteidiger mitten in der heissen Phase eines Prozesses das Handtuch wirft, darf das wohl als schlechtes Zeichen für dessen Mandanten interpretiert werden. Nachdem zuletzt schon berichtet wurde, dass der gefallene Filmmogul Harvey Weinstein (66) und dessen Anwalt Ben Brafman (70) getrennte Wege gehen wollen, sei dieser Schritt laut der Klatschseite „Page Six“ der „New York Post“ nun offiziell vollzogen worden.

So hätten Weinstein und Brafman in einem gemeinsamen Statement verkündet: „Herr Weinstein hat Herrn Brafman dazu befugt, Richter Burke offiziell über seine Entscheidung zu informieren, als Herr Weinsteins Anwalt in allen derzeit anstehenden rechtlichen Angelegenheiten zurückzutreten.“ Kurz und knapp: Weinstein muss sich bei den gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfen einen neuen Anwalt suchen.

Konkret wird aktuell noch in zwei Fällen Anklage erhoben. Die Produktions-Assistentin Mimi Haleyi wirft Weinstein vor, sie im Jahr 2006 zu Oralverkehr gezwungen zu haben. Zudem gibt eine Frau an, 2013 von ihm in einem Hotel in Manhattan vergewaltigt worden zu sein. Die Klage einer dritten Frau konnte Brafman schon im Oktober des vergangenen Jahres abschmettern.

Warum die Trennung?

Dass Brafman sich nun zurückzieht, ist durchaus verwunderlich. Den neben dem Teilerfolg im vergangenen Jahr konnte er auch eine Klage von Schauspielerin Ashley Judd (50) erfolgreich abwehren. Sie hatte Weinstein wegen sexueller Belästigung angezeigt. Ein Bundesrichter entschied aber laut „TMZ“ damals, dass kein bestehendes Gesetz verletzt wurde. Zudem warf Judd Weinstein erfolglos vor, sie von der „Herr der Ringe“-Produktion ausgeschlossen zu haben, nachdem sie nicht auf seine sexuellen Forderungen eingegangen sei.

Zum Zerwürfnis sei es laut des Berichts dennoch gekommen, weil Weinstein sein Verteidiger-Team deutlich vergrössern wolle, was Brafman missfallen haben soll. Am kommenden Montag (21. Januar) wolle Weinstein seinen neuen Anwalt vorstellen, heisst es weiter.

Im Verlauf des #MeToo-Skandals gaben über 80 Frauen an, von Weinstein belästigt, genötigt, bedroht oder missbraucht worden zu sein. Darunter berühmte Schauspielerinnen wie Rose McGowan (45), Salma Hayek (52), Angelina Jolie (43), Gwyneth Paltrow (46) oder Léa Seydoux (33), um nur einige wenige zu nennen.

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