Luc Besson: Kultfilme, Lolita-Liebe und schwere Vorwürfe

Luc Besson steht nicht nur für ungewöhnliche Filme. Auch das Leben des französischen Regisseurs ist beachtenswert – nicht nur im positiven Sinne.

Kunterbunte Zukunftswelten, lebensmüde Apnoetaucher und lolitahafte Nachwuchs-Killer: Die Charaktere und Geschichten, die der französische Regisseur Luc Besson (60) dem Kinopublikum bereits geschenkt hat, sind alles, ausser gewöhnlich. Doch so einzigartig das Schaffen des heutigen Geburtstagskindes ist, so ungewöhnlich mutet auch sein Leben an. Das beinhaltet frühe Geniestreiche, eine skandalöse Beziehung und erst jüngst von der französischen Justiz abgewiesene Missbrauchsvorwürfe. Doch der Reihe nach.

Vorbildliche Eltern

Lange muss nicht nach der Inspirationsquelle für einen von Bessons ersten Filmen gesucht werden. Beide Elternteile waren als Tauchlehrer tätig, deren tägliche Arbeit ihren Sohnemann im Teenager-Alter zu der Geschichte von „Im Rausch der Tiefe“ anspornte. 1988 sollte er seine jugendliche Idee mit Jean-Marc Barr (58) und Jean Reno (70) in die Tat umsetzten. Letzterer war das stete Gesicht der Besson’schen Frühphase. Ob in seinem ersten Film „Der letzte Kampf“ (1983), „Subway“ (1985), besagtem „Im Rausch der Tiefe“, „Nikita“ (1990) oder „Léon – Der Profi“ (1994) – kein Werk kam ohne ihn aus.

Mit „Léon“ hatte Besson eine skandalöse Lolita-Geschichte auf Zelluloid gebannt, deren Inspiration einmal mehr sein eigenes Leben war. Während auf der Leinwand eine blutjunge Natalie Portman (37) dem wesentlich älteren Reno Avancen machte – und damit ganz nebenbei ihren Durchbruch in Hollywood feierte -, befand sich Besson in zweiter Ehe mit seiner zweiten Frau, Maiwenn Le Besco (42). Sie wurde 1976 geboren, 1992 heiratete sie den Filmemacher. Eine Beziehung sollen sie aber schon geführt haben, als Le Besco 15 Jahre alt war.

Leben, Liebe und Karriere gehen Hand in Hand

Wo andere Filmemacher Privatleben und Kunst trennen, verknüpft Besson sie zuweilen ganz bewusst. Seine erste Ehefrau war Anne Parillaud (58), die Hauptdarstellerin seines Films „Nikita“. Als die zweite Ehe mit Le Besco in die Brüche ging, wurde Milla Jovovich (43) 1997 die neue Frau an seiner Seite – und im selben Jahr der Star in „Das fünfte Element“, jener kunterbunte Zukunfts-Action-Klamauk, der ihren Durchbruch darstellen sollte.

Zwei Jahre später war auch die Liebe mit Jovovich passé, seine vierte und aktuelle Frau, Virginie Silla (47), war derweil bereits in „Lucy“ und „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ zu sehen. Aus diesen vier Ehen hat Besson fünf Kinder, allesamt Töchter.

Abschied vom Abschied und #MeToo

Dass der inzwischen 60-Jährige nach 2006 überhaupt noch Filme gemacht hat, war zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich. Er wolle sich aus dem Filmgeschäft zurückziehen, verkündete er damals im Rahmen seines Films „Arthur und die Minimoys“. Drei Jahre hielt er die Abstinenz aus, ehe er sich mit der direkten Fortsetzung des Kinderfilms zurückmeldete.

So eindrucksvoll wie sein Karrierebeginn war sein Comeback aber bei weitem nicht. Der Film „Lucy“ mit Scarlett Johansson (34) fiel bei den Kritikern durch, auch „Valerian“ wirkte eher wie ein „Das fünfte Element“ für Arme. Die grösste Aufregung, für die Besson zuletzt sorgte, war negativer Natur. Denn auch gegen Besson wurden im Zuge der #MeToo-Bewegung schwere Vorwürfe erhoben. Schauspielerin Sand Van Roy (29) gab an, von dem Filmemacher vergewaltigt worden zu sein, fünf weitere Frauen gaben ähnliche Straftaten an. Erst im Februar dieses Jahres wurden die Ermittlungen gegen Besson eingestellt.

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