Trauer um Doris Day: Privates Glück blieb ihr lange verwehrt

Filmikone Doris Day ist im Alter von 97 Jahren gestorben. Verfilmte sie in Hollywood eine Liebesgeschichte nach der nächsten, wurde sie privat nicht nur einmal enttäuscht.

Die Schauspiel- und Musikwelt trauert um Doris Day. Im Alter von 97 Jahren ist die einstige Filmikone umgeben von „engen Freunden“ in ihrem Haus in Kalifornien gestorben. Das teilte die Doris Day Stiftung am 13. Mai auf der offiziellen Homepage mit. Dort heisst es auch, Day sei an den Folgen einer schweren Lungenentzündung gestorben.

Berühmt wurde Doris Day durch Filme wie „Bettgeflüster“ oder Alfred Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“, zu dem sie ebenfalls den bekannten Filmsong „Que Sera, Sera“ beigesteuert hatte. So erfolgreich ihre Karriere auch verlief, privat musste die Schauspielerin viele Rückschläge einstecken.

Geboren wurde Day 1922 als Doris Mary Ann von Kappelhoff in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio als Tochter eines deutschen Musiklehrers. Bereits mit 17 Jahren heiratete sie den Posaunisten Al Jordan, der ihr gegenüber jedoch handgreiflich wurde und sich schliesslich aus dem Staub machte, als Day schwanger wurde. Ihr aus dieser Ehe hervorgegangener Sohn Terry Melcher starb im Jahr 2004 an Krebs. Er war ihr einziges Kind.

Von Erfolgen und Verlusten

1946 trat Day erneut vor den Traualtar. Diesmal heiratete sie den Saxofonisten George Weidler, doch das Eheversprechen sollte nur ein Jahr halten. Beruflich ging es hingegen für die blonde Schönheit Stufe für Stufe nach oben. Nachdem sie 1947 von Hollywood-Produzenten entdeckt wurde, unterschrieb sie einen Vertrag beim Filmstudio Warner Brothers. Fortan drehte sie an der Seite von Stars wie Kirk Douglas (102), Frank Sinatra oder dem späteren US-Präsidenten Ronald Reagan.

In dieser Zeit lernte sie auch ihren Manager Marty Melcher kennen, mit dem sie 1951 ihre dritte Ehe einging. Später verriet sie, dass diese Partnerschaft nur ein reines Zweckbündnis war. Vor allem Melcher profitierte, wie sich herausstellte, von der Ehe. Als er 1968 starb, hatte er ihr gesamtes Vermögen von mehr als 20 Millionen US-Dollar durch dubiose Geschäfte verjubelt.

Doch vor der Kamera wurde Day zu einer immer gefragteren Schauspielerin. An der Seite von Rock Hudson erlebte sie 1959 in der Komödie „Bettgeflüster“ ihren endgültigen Durchbruch. Es folgten die gemeinsamen Filme „Ein Pyjama für zwei“ (1961) und „Schick mir keine Blumen“ (1964). Ihre Filme waren dafür bekannt, meist ein Happy End zu finden, doch privat blieb ihr dieses meist verwehrt. Nach dem Tod ihres dritten Ehemannes zog sich die verschuldete Day aus dem Filmgeschäft zurück. Sie war jedoch bis 1973 noch in der Sitcom „The Doris Day Show“ im Fernsehen zu sehen.

Eine neue Lebensaufgabe

Mitte der 70er-Jahre heiratete Day erneut. Doch auch Ehe Nummer vier mit Barry Comden hielt lediglich fünf Jahre und wurde 1981 geschieden. Einen Familienersatz fand Day schliesslich bei den Tieren. Sie gründete die gemeinnützige Doris Day Animal Foundation, die bis heute aktiv ist und sich vor allem für Hunde und Katzen einsetzt. Zu ihrem 90. Geburtstag trennte sich Day zum Wohle der Tiere gegen eine Spende sogar von Erinnerungsstücken an ihre erfolgreiche Hollywood-Karriere.

Dann wurde es beinahe gänzlich still um Day. Für Aufsehen sorgte im Jahr 2011 noch einmal ihr Album „My Heart“ mit bis dato unveröffentlichten Tracks, das auf Anhieb in die Top Ten der britischen Album Charts einstieg. Damit wurde sie die zweitälteste Künstlerin in der englischen Hitliste.

Zurückgezogen – fernab vom Hollywood-Rummel – verbrachte Day ihren Lebensabend in der Küstenstadt Carmel-by-the-Sea nahe San Francisco. Erst am 3. April hatte die Schauspielikone noch ihren 97. Geburtstag gefeiert.

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