Cate Blanchett: Australiens coolster Export wird 50

Kaum zu glauben, dass Cate Blanchett bereits 50 Jahre alt wird. Spätestens seit ihrer geheimnisvollen Verkörperung der Galadriel in „Der Herr der Ringe“ ist die australische Ausnahmeerscheinung eine feste Grösse in Hollywood.

Von „Der Herr der Ringe“ bis „Carol“ – Cate Blanchett hat sich in inhaltlich und künstlerisch anspruchsvollen Filmen einen Ruf als Charakterdarstellerin erarbeitet. Dabei war am Anfang ihres Lebens überhaupt nicht mit einer Filmkarriere zu rechnen: Catherine Élise Blanchett wuchs als mittleres Kind einer Melbourner Lehrerin und eines texanischen Marineoffiziers in Australien auf. Ihr Vater starb mit 40 Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt – da war Blanchett gerade mal zehn Jahre alt.

Ihre Karriere verdankt sie einem Urlaub in Ägypten. Per Zufall trat sie dort als Tänzerin in einer lokalen Filmproduktion auf und leckte sofort Blut. Zurück in Australien schmiss sie ihr Studium und absolvierte stattdessen eine Ausbildung am National Institute of Dramatic Art. Geoffrey Rush, selbst Oscar-Preisträger, soll laut „The Guardian“ einst über sie gesagt haben: „Es gab bereits grosse Aufregung um Cate, als sie noch auf der Schauspielschule war.“ 1993 wurde sie in Sydney zur besten Theaterschauspielerin gekürt. Neben ihrer Theaterarbeit spielte Cate Blanchett Anfang der 1990er Jahre bereits in einigen Fernsehserien mit.

Schon damals war klar: Blanchett wirkt nach aussen hin zwar scheu, vermag ihren Rollen aber eine magische Präsenz zu verleihen. Der internationale Durchbruch folgte 1998 mit ihrer Verkörperung von Königin Elisabeth I. von England in „Elizabeth“, für die sie einen Golden Globe und ihre erste Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin erhielt.

1999 spielte sie an der Seite von Matt Damon und Jude Law in „Der talentierte Mr. Ripley“ und spätestens mit ihrer Rolle als Galadriel in „Der Herr der Ringe“ begeisterte sie die Welt.

Sie kann Arthouse wie Blockbuster

Sahnte sie 2005 noch ihren ersten Oscar für „Aviator“ ab, folgte nach dem Film „Babel“ (2006) in „I’m Not There“ (2007) die ungewöhnliche Darstellung von Bob Dylan. In „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ (2008) ist sie die Geliebte eines Mannes (Brad Pitt), der rückwärts altert, während sie 2013 als alkoholkranke Society-Lady in „Blue Jasmine“ erneut einen Goldjungen abstaubte. Zuletzt war sie in „Ocean’s 8“ (2018) die Chefin einer Bande von Schmuckräuberinnen.

Doch trotz ihres Ehrgeizes verliert sie nie ihren Sinn für Humor: Als ihr Konterfei zusammen mit dem einiger anderer australischer Schauspieler wie Russel Crowe oder Nicole Kidman 2009 auf eine australische Briefmarke gedruckt wird, sagte sie damals in einem Interview: „Millionen von Australiern werden an mir schlecken und ich kann es nicht erwarten“.

Seit über 20 Jahren ist sie mit dem Drehbuchautor Andrew Upton verheiratet, obwohl sie eher holprig starteten, wie die zweifache Oscar-Preisträgerin 2015 der Talkmasterin Ellen Degeneres (61) erzählte: „Wir waren Bekannte, aber wir sind nicht wirklich miteinander ausgekommen“. Als man dann doch zueinander fand, folgte schon nach knapp drei Wochen der Heiratsantrag: „Ich habe ihm das schlimmste Essen gekocht. Er hat es gegessen und dann gefragt, ob ich ihn heiraten will. Er hat also definitiv halluziniert“, scherzt sie.

Mittlerweile haben die beiden drei Söhne: Dashiell John (*2001), Roman Robert (*2004) und Ignatius Martin (*2008), 2015 adoptierten sie zudem Tochter Edith Vivian Patricia (*2015). Angst vor dem Älter werden hat sie laut einem Gespräch mit „Vanity Fair“ übrigens überhaupt nicht: „Ganz ehrlich, meine Philosophie ist damit zu arbeiten, was ich eben habe. Es geht darum, sich in seiner Haut wohl zu fühlen… Aber vielleicht geht es da auch nur mir so.“

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