Sir Ian McKellen: Der Gandalf- und Magneto-Darsteller wird 80

Er ist einer der berühmtesten Theater- und Filmschauspieler Grossbritanniens: Sir Ian McKellen feiert am 25. Mai seinen 80. Geburtstag. Bekannt ist er für seine Rollen in den „X-Men“- und den „Herr der Ringe“-Filmen. Er ist aber auch einer der einflussreichsten Mitglieder der LGBTQ-Community.

Für seine Rollen als Gandalf in der „Herr der Ringe“-Saga und Magneto in der „X-Men“-Reihe ist Ian McKellen weltberühmt. In Grossbritannien ist er aber vor allem auch ein bekannter Bühnendarsteller. Schon als Kind besucht er begeistert Theatervorstellungen und entwickelt eine besondere Liebe für Stücke von Shakespeare. Eine professionelle Schauspielausbildung absolviert er nicht – trotzdem beschliesst er, nach seinem Studium der englischen Literatur Schauspieler zu werden. Schon früh muss er den Tod der Eltern verkraften: Seine Mutter stirbt, als er 12 Jahre alt ist und sein Vater, als er 24 ist.

Berühmter Theaterschauspieler

Vor allem in den 1970er und 1980er Jahren ist er ein bekanntes Gesicht auf den Bühnen Grossbritanniens. Er wird ein Mitglied der Royal Shakespeare Company und spielt in vielen Shakespeare-Stücken, unter anderem in „Macbeth“ und „Othello“. In seiner Theaterkarriere wird er sechsmal mit dem Laurence Olivier Award und einmal mit dem Tony Award ausgezeichnet.

Als Theaterschauspieler ist er so berühmt, dass auch das Filmgeschäft auf ihn aufmerksam wird. Seine erste grössere Rolle hat er in dem Film „Das Leben – Ein Sechserpack“ (1993) neben Donald Sutherland und Will Smith. 1995 verkörpert er die Hauptrolle des Richard III. in der gleichnamigen Verfilmung – er schreibt auch das Drehbuch. Für seine Rolle als Zar Nikolaus II. im Fernsehfilm „Rasputin“ (1996) wird McKellen mit einem Golden Globe als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.

1999 erhält er für seine Darstellung in „Gods and Monsters“ seine ersten Oscar-Nominierung. Bereits 1991 zeigt die Queen ihre Anerkennung für den Schauspieler: Sie schlägt ihn zum Ritter. Seitdem darf er ein „Sir“ vor seinen Namen Ian McKellen setzen. Bereits 1979 erhält er den Orden „Commander of the British Empire“.

Durchbruch als Magneto in den „X-Men“-Filmen

Seinen endgültigen Durchbruch im Filmgeschäft hat Ian McKellen schliesslich im ersten „X-Men“-Film (2000): Darin treibt er als Magneto sein Unwesen im Kampf gegen die X-Men. Auch in den Fortsetzungen „X-Men 2“ (2003), „X-Men: Der letzte Widerstand“ (2006) und „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ (2014) übernimmt er die Rolle des Bösewichts.

Doch er hat zur gleichen Zeit noch eine andere Paraderolle vorzuweisen: 2001 erscheint er in „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ das erste Mal als Gandalf. Er wird ein zweites Mal für einen Oscar nominiert. Ian McKellen stellt mit seinen unterschiedlichen Charakteren seine Vielseitigkeit unter Beweis: Er kann sowohl den „Guten“ als weiser Zauberer als auch den „Bösen“ als Mutanten spielen. Alle neun Gefährten aus dem ersten „Herr der Ringe“-Film lassen sich 2001 das gleiche Tattoo stechen: Die Zahl neun in elbischen Buchstaben. Ian McKellen trägt das Tattoo auf der rechten Schulter.

2002 und 2003 verkörpert er Gandalf auch in den Fortsetzungen „Die zwei Türme“ und „Die Rückkehr des Königs“. Knapp zehn Jahre später ist McKellen in derselben Rolle auch in der „Der Hobbit“-Trilogie zu sehen. 2012, 2013 und 2014 steht er in den Filmen „Eine unerwartete Reise“, „Smaugs Einöde“ und „Die Schlacht der Fünf Heere“ vor der Kamera.

Unterstützer der LGBTQ-Community

Mit 48 Jahren outet sich Ian McKellen öffentlich als homosexuell: In einer Radioshow der „BBC“ wird er 1988 gefragt, ob er für die Abschaffung der sogenannten „Section 28“ sei – eine britische Gesetzeserweiterung, die die „Förderung von Homosexualität“ in den Jahren von 1988 bis zu ihrer Abschaffung 2003 verbietet. Er antwortet der „BBC“: „Das würde ich auf jeden Fall. Es ist beleidigend für jeden, der – wie ich – homosexuell ist.“ 1989 ist er Mitgründer der Organisation „Stonewall“, die sich für die Rechte von Schwulen, Lesen und Bisexuellen einsetzt.

In einem Interview mit dem „Time Out“-Magazin im Mai 2018 erklärt Ian McKellen: „Ich glaube, mit ,Gods and Monsters‘ hat Hollywood begonnen zuzugeben, dass homosexuelle Menschen dort herumwirbelten – obwohl die Hälfte von Hollywood homosexuell ist.“ 2012 gibt McKellen zu, „seit sechs oder sieben Jahren“ an Prostatakrebs zu leiden. Doch er habe die Krankheit im Griff, sagt er damals dem „Mirror“.

Zu seinem 80. Geburtstag hat Ian McKellen sich selbst beschenkt: Passend zu seinen 80 Jahren tritt er in diesem Jahr 80 Mal mit einer One-Man-Show in ganz Grossbritannien auf. Dabei gibt er Anekdoten und Auszüge aus seinen Filmen und Theaterstücken zum Besten. An seinem Geburtstag steht er auf der Bühne in Bolton – in der Stadt, in der er aufgewachsen ist. Die Einnahmen der Shows spendet er an britische Theaterhäuser.

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