„Flehe euch an“ – Was Lady Gaga zu den Angriffen in den USA sagt

Die USA stehen nach den Schusswaffen-Angriffen vom vergangenen Wochenende noch immer unter Schock. Das lässt sich auch an Lady Gagas Facebook-Post ablesen, den der Superstar am Freitag veröffentlichte. Darin bittet sie die Menschen, sich gegenseitig zu helfen – und kündigt selbst Hilfe an.

Die brutalen Schusswaffenangriffe in Dayton, Ohio und El Paso, Texas haben die USA nachhaltig erschüttert. Zum Teil rassistisch motivierte Täter hatten mit Schnellfeuerwaffen dutzende Menschen getötet und verletzt. Doch während US-Politiker die Schuld unter anderem bei Videospielen und im Internet suchen, zeigen andere US-Amerikaner vor allem eines: Mitgefühl. So auch Superstar Lady Gaga (33, „Joanne“), die sich am Freitagmorgen (Ortszeit) in einem bewegenden Facebook-Post an die Betroffenen und Hinterbliebenen wandte.

„Ich bin in Gedanken bei jenen, die uns viel zu früh genommen wurden, bei ihren Familien, ihren geliebten Menschen und den Gemeinden, die nun mit der Trauer fertig werden müssen“, beginnt der Popstar ihren Post. „Jeder Mensch hat das Recht auf Gesetze, die sie sich in ihren Kommunen sicher fühlen lassen. Jetzt in diesem Moment will ich meine Verwirrtheit, meinen Frust und meinen Zorn in Hoffnung kanalisieren. In die Hoffnung, dass wir für einander und für uns da sind.“

Damit dürfte Lady Gaga auf die aus ihrer und der Sicht vieler US-Bürger zu laxen Waffengesetze in den Vereinigten Staaten abheben. Die erlauben es in manchen Bundesstaaten, Gewehre mit hoher Feuerrate und grossen Magazinen zu kaufen. Waffen, die zur Jagd auf Tiere oder zum Sportschiessen eher ungeeignet sind und damit vor allem einem dienen: dem Töten.

Gaga will helfen

Statt allerdings nur auf die US-Regierung zu schimpfen, versucht sich die Künstlerin in einem empathisch-konstruktiven Ansatz: „Heute finde ich Hoffnung in der Arbeit von DonorsChoose.org, deren stolzer Partner ich bin“, fährt sie fort. „Gemeinsam mit ihnen und der ‚Born This Way‘-Stiftung werden wir die Klassenzimmer-Projekte in Dayton, El Paso und Gilroy, Kalifornien vollständig finanzieren.“

Auch die Gemeinde Gilroy hatte einen Angriff eines Bewaffneten erdulden müssen. Ein 19-Jähriger hatte dort auf einem Volksfest drei Menschen mit einem Sturmgewehr erschossen, darunter ein sechsjähriger Junge und eine Dreizehnjährige. Die Polizei tötete den Angreifer am Tatort.

DonorsChoose ist eine Online-Spendenkampagne, die die oft chronisch unterfinanzierten staatlichen Schulen in den USA unterstützt. Die Spendengelder werden etwa dafür eingesetzt, neue Lehrmittel zu kaufen – in manchen Fällen auch einfache Tafelkreide. Die „Born This Way“-Foundation hingegen ist Gagas eigene Wohltätigkeitsorganisation.

Die Zahlen, die die Sängerin in ihrem Post nennt, sind durchaus beeindruckend. 14 Klassenzimmer in Dayton, 125 in El Paso und 23 in Gilroy sollen nun Zugriff auf Unterstützung bekommen, „um ihre Schüler zu inspirieren, zusammenzuarbeiten und ihre Träume zu verwirklichen“.

Am Ende ihres Posts wendet sich die Sängerin dann direkt an die Hinterblieben der Angriffe. „Solche Tragödien zu überleben und sich davon zu erholen heisst auch, die eigene geistige Gesundheit in den Vordergrund zu stellen und sich um geliebte Menschen zu kümmern. Wenn ihr Schwierigkeiten habt, bitte seid tapfer und sagt es jemandem, dem ihr vertraut“, will sie die Menschen ermutigen. „Ich flehe euch an. Wenn ihr einen geliebten Menschen seht, der damit Probleme hat, bitte seid tapfer und bietet eure Hilfe an, erinnert sie daran, dass es okay ist, sich schlecht zu fühlen, hört ihnen zu.“

Mit ihrer Botschaft hat die Sängerin offenbar den richtigen Ton getroffen. Der Post wurde innerhalb weniger Stunden mehr als 1’000 mal geteilt und sammelte zehntausende Reaktionen und Kommentare ein.

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