Reinhold Messner: «Fünf Jahre halte ich es auf dieser Erde noch aus»

Abenteurer Reinhold Messner findet anlässlich seines 75. Geburtstags eindeutige Worte. Im Interview verrät er, warum er sein Jubiläum eigentlich nicht feiern will und welche Bergsteiger-Eigenschaft ihm ein Dorn im Auge ist.

Reinhold Messner feiert am heutigen Dienstag seinen 75. Geburtstag. Ein grosses Fest steht an. Dabei sei dies gar nicht der Stil der Bergsteiger-Ikone, wie der Südtiroler im Gespräch mit der Redaktion verrät. „Ich habe immer nur alle zehn Jahre gefeiert, also zum 40., 50., 60. und zum 70. Jetzt warte ich auf den 80.“ Es gebe aber „ein paar Italiener“, mit welchen Messner zusammengearbeitet habe, „die unbedingt feiern wollen“. Ihrem Wunsch komme er nach.

Warum das Umfeld des Jubilars ein Fest zu seinem Ehrentag gibt? Messner scheint sich dazu Gedanken gemacht zu haben. Er erzählt: „Ich kann mich erinnern, an ein grosses Fest 1993, das man zum 40. Jahrestag von Edmund Hillarys Erstbesteigung des Everests gab. Auch ich sollte dort hinkommen, aber ich sagte: ‚Nein, warten wir bis zum 50. Jahrestag.‘ Daraufhin hiess es: ‚Vielleicht ist Hillary dann nicht mehr am Leben.‘ Und ich glaube, in meinem Fall gibt es auch ein paar, die solche Sorgen haben.“

Zu Unrecht, meint der 75-Jährige. Er sei sich sicher, dass er es „noch fünf Jahre lang aushalte auf dieser brüchigen Erde“.

Er lebt sein siebtes Leben

Bergsteiger, Abenteurer, Autor: Reinhold Messner lässt sich auf vielseitige Weise beschreiben. Er selbst sagt über sich: „Im Moment lebe ich in meinem siebten Leben und mache Filme.“ Auch sein nächster soll wieder eine Bergsteiger-Geschichte rund um Intrigen aufgreifen. „Es ist sehr interessant, dass sich hinter den Kameraden der Berge, die in der Öffentlichkeit zumeist mit Pech und Schwefel zusammengeführt erscheinen, sehr viel Lug und Trug verbirgt“, erzählt Messner im Rahmen seines Projekts.

Dabei möchte er betonen, dass Bergsteiger auch nur „ganz normale Menschen“ seien, „mit Fehlern behaftet wie alle anderen Menschen auch“. In seinen Augen sei es demnach „höchste Zeit, dass wir von diesem Ross der Unfehlbarkeit und Heldenhaftigkeit herunterkommen“.

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