Mehr als nur „Mr. Big“: Die vielen Gesichter von Chris Noth

Er galt lange nur als der Immer-wieder-Freund von Carrie Bradshaw: Doch über die Jahre bewies Schauspieler Chris Noth, dass er mehr sein kann als nur der „Sex and the City“-Charakter Mr. Big. Heute wird er 65 Jahre alt.

Als Detective Mike Logan gelang Chris Noth (65) in den 1990er Jahren sein schauspielerischer Durchbruch in der Fernsehserie „Law & Order“. Weltweit bekannt wurde er allerdings durch einen ganz anderen Part: Der charismatische Immer-mal-wieder-Freund von Carrie Bradshaw (Sarah Jessica Parker) in der US-Erfolgsserie „Sex and the City“ (1998-2004) wurde zu seiner Paraderolle. Am 13. November wird Noth 65 Jahre alt – und gilt für eine ganze Generation an Frauen noch immer als Herzensbrecher „Mr. Big“. Verstehen kann er das allerdings nicht.

„Ich bin schon lange darüber hinweg“

„Ich habe das Mr.-Big-Ding nie wirklich begriffen, und ich habe ihn gespielt“, sagte Noth 2015 im Interview mit „Daily Beast“. „Es ist interessant, wenn das Publikum sich einen Charakter greift und eine eigene Realität um ihn herum erschafft. Auf der Strasse kommen viele Frauen auf mich zu und sagen: ‚Ich hatte meinen eigenen Mr. Big‘ oder ‚Ich war mit Mr. Big verheiratet‘. Und ich denke mir – was zum Teufel soll das heissen?“

Bei den „Sex and the City“-Filmen (2008 und 2010) soll Noth lange gezögert haben, ob er wieder in die Rolle des charmanten Frauenhelden schlüpfen soll. „Wenn ich mit etwas fertig bin, dann bin ich komplett fertig damit. […] Ich bin schon lange darüber hinweg“, erklärte Noth 2018 dem TV-Magazin „prisma“.

Seine Liebe zur Bühne

Sein Interesse galt ursprünglich sowieso nicht der Arbeit vor der Kamera. Vielmehr war es die Bühne und der direkte Kontakt mit Zuschauern, was Noth gereizt hat. Nach seinem College-Abschluss studierte er klassisches Schauspiel bei dem US-Schauspieler Sanford Meisner (1905-1997) und absolvierte darüber hinaus die Yale Drama School.

Da war es nur eine Frage der Zeit, bis Projekte am Broadway folgten. 2001 wurde er als bester Debütant für seine Rolle im Theaterstück „Best Man“ mit dem World Theater Award ausgezeichnet. „Nur im Theater kannst du die Leute berühren, du bist bei ihnen, wenn sie etwas erkennen über sich selbst, lachen oder weinen“, resümierte er im „Stern“-Interview.

„Nett sein ist nichts für mich“

Chris Noth hat gewisse Ansprüche an seine Rollen: „Nett sein ist nichts für mich“, sagte er einmal. Nachdem er sich von seinem Part als charmanter Traummann verabschiedet hatte, widmete er sich anderen – „ernsteren“ – Projekten. Der Serienwelt blieb Noth dennoch treu. Es folgte eine Rolle, die ihm keineswegs unbekannt war: Von 2005 bis 2008 mimte er wieder Detective Mike Logan im „Law & Order“-Ableger „Criminal Intent – Verbrechen im Visier“.

Seine düstere Seite zeigte Noth in der Erfolgsserie „Good Wife“, in der er von 2009 bis 2016 den untreuen Politiker Peter Florrick neben Serien-Ehefrau Julianna Margulies (53) spielte. „Ich wusste nur, dass es um Politik geht und die politische Welt birgt viele schmutzige Geheimnisse. Ich dachte, es könnte Spass machen, einfach an Bord zu springen und zu sehen, wohin es geht“, erzählte er 2016 im Interview mit „The Hollywood-Reporter“.

Der Sprung ins „Unbekannte“ brachte Noth 2011 seine zweite Golden-Globe-Nominierung als bester Nebendarsteller ein. Die sieben Jahre, die er für „Good Wife“ vor der Kamera stand, seien für ihn „wirklich interessant“ gewesen.

Zurück in die Crime-Szene

Von der Politik zog es ihn zurück in die Kriminalwelt. Seit 2017 ist Noth Teil der Crime-Serie „Gone“, in der er die Rolle des FBI-Agenten Frank Novak spielt. Was macht Krimi-Serien so erfolgreich? „Ich glaube, es hat damit zu tun, dass das Publikum in allgemein eher unruhigen Zeiten dankbar ist, dass Institutionen wie das FBI sich kümmern und für Sicherheit sorgen“, sagte Noth „prisma“. Für ihn seien es die Detektive, mit denen sich die Menschen verbunden fühlen, da sie „Verbrecher jagen und stellen“. Seiner Meinung nach sei das „für die Menschen tröstlich und beruhigend“.

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