Sängerin Duffy schiesst gegen Netflix-Skandalfilm „365 Tage“

Der Netflix-Film „365 Tage“ entpuppt sich immer mehr als Skandalstreifen. Jetzt meldet sich auch die Sängerin Duffy zu Wort und wirft den Verantwortlichen Romantisierung von Entführung und Vergewaltigung vor. Sie selbst wurde verschleppt und vergewaltigt.

Die Sängerin Duffy (36, „Rockferry“), die im Februar ihr erlittenes Trauma nach einer Entführung und Vergewaltigung öffentlich machte, schiesst in einem offenen Brief gegen den Skandalfilm „365 Tage“ bei Netflix. In dem Statement, das unter anderem dem britischen Boulevardblatt „The Sun“ vorliegt, schreibt sie, es handele sich bei dem Werk um die „Verherrlichung von Sexhandel“. Sie fordert Netflix-Boss Reed Hastings (59) auf, über sein Handeln nachzudenken.

Eindringlicher Appell von Duffy

In „365 Tage“ wird die Geschichte einer polnischen Geschäftsfrau erzählt, die auf einer Italien-Reise von einem attraktiven Mafioso entführt wird. Er erklärt ihr, dass sie seine Traumfrau sei und er sie 365 Tage festhalten werde, damit sie Zeit habe, sich auch in ihn zu verlieben. Der Film lebt von der erotischen Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren, die schliesslich in expliziten Sexszenen münden.

Die walisische Sängerin wurde einst unter Drogen gesetzt, mehrere Tage festgehalten und dabei vergewaltigt. Durch den Film würden solche Taten verharmlost, schreibt sie nun in Richtung Netflix. Es sei aber keine Unterhaltung und solche Geschichten sollten deswegen auch gar nicht erst zu Geld gemacht werden.

„Es betrübt mich, dass Netflix eine Plattform für ein solches ‚Kino‘ ist, das Entführungen erotisiert und sexuelle Gewalt und Menschenhandel verzerrt darstellt, verpackt als ’sexy‘ Film „, heisst es von Duffy weiter. Sie könne nicht verstehen, wie der Streaming-Anbieter übersehen konnte, wie nachlässig, unsensibel und gefährlich dies sei. Ihren Brief schliesst Duffy mit den Worten: „Wenn wir es besser wissen, sollten wir es besser machen.“

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