Toxisches Arbeitsklima bei der Talkshow von Ellen DeGeneres?

Das Motto der „Ellen DeGeneres Show“ lautet „be kind“, also sei nett. Doch hinter den Kulissen geht es angeblich alles andere als freundlich zu.

Ellen DeGeneres (62) steht mit ihrer gleichnamigen US-Talkshow vor allem für eins: Freundlichkeit. In jeder Folge ruft sie ihr Publikum im Studio und ihre TV-Zuschauer auf: „be kind“, also sei nett. Das kommt bestens an – „The Ellen DeGeneres Show“ erfreut sich grosser Beliebtheit. Aber ist dieses Motto hinter den Kulissen nur eine Farce? Ein aktueller Angestellter und zehn ehemalige Mitarbeiter haben im Gespräch mit „BuzzFeed News“ entsprechende Vorwürfe erhoben. Der Tenor: Das Arbeitsklima sei toxisch.

„Es ist nicht die Mission, die Ellen uns vorgibt“

Die ehemaligen Mitarbeiter der „Ellen Show“ sprechen davon, dass sie hinter den Kulissen Rassismus, Angst und Einschüchterung ausgesetzt gewesen seien. Manche seien sogar gefeuert worden, nachdem sie krankgeschrieben waren oder einen Urlaubstag für eine Beerdigung in Anspruch genommen hätten. Eine schwarze Frau behauptet, sie sei während ihrer Anstellung mit rassistischen Kommentaren, Aktionen und „Mikroaggressionen“ konfrontiert gewesen.

Die Anschuldigungen betreffen allerdings nicht direkt Ellen DeGeneres, sondern das Produktionsteam hinter den Kulissen. Die ausführenden Produzenten würden für die toxischen Arbeitsbedingungen verantwortlich sein. Allerdings würde sich die Moderatorin auch nicht entsprechend informieren.

Die drei Executive Producer Ed Glavin, Mary Connelly und Andy Lassner erklärten „BuzzFeed News“ in einem Statement, sie würden das Ganze „sehr ernst“ nehmen. Sie seien untröstlich, sollte auch nur eine Person eine negative Erfahrung gemacht haben. „Es ist nicht, wer wir sind und nicht, wer wir sein wollen und nicht die Mission, die Ellen uns vorgibt.“ Sie geloben Besserung.

Interne Untersuchung soll für Aufklärung sorgen

Die Vorwürfe wiegen offenbar so schwer, dass eine interne Untersuchung nun das Arbeitsklima bei der Talkshow prüfen soll. Das berichtet das US-Branchenblatt „Variety“. Demnach sollen aktuelle und ehemalige Mitarbeiter von einer externen Firma über ihre Erfahrungen am Set befragt werden.

Es ist nicht der erste Wirbel um die „Ellen Show“ in diesem Jahr. Bereits im April hatten sich langjährige Crewmitglieder beschwert, dass sie keinerlei Informationen über den Status quo der Show, ihren Lohn oder sonstiges erhalten hätten. Ellen DeGeneres drehte während der Corona-Pandemie die Episoden aus ihrer Privatvilla. Dafür soll sie ein externes Unternehmen beauftragt haben. Die Moderatorin hat sich bisher zu all den Vorwürfen nicht öffentlich geäussert.

Die „Ellen DeGeneres Show“ läuft seit 2003. Aus 16 Staffeln gibt es über 3.000 Folgen.

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