Johnny Depp und Amber Heard: Warten auf das Urteil

Die Schlammschlacht vor Gericht zwischen Johnny Depp und Amber Heard ist beendet. Auf das Urteil muss das Ex-Paar aber noch eine Weile warten.

Seit 7. Juli ging es vor Gericht in London hoch her. Das ehemalige Schauspieler-Ehepaar Johnny Depp (57, „Fluch der Karibik“) und Amber Heard (34, „Aquaman“) hat eine regelrechte Schlammschlacht veranstaltet – obwohl sie sich in dem Prozess in Grossbritannien nicht gegenseitig verklagen. Depp klagt gegen den Verlag der Boulevardzeitung „The Sun“. Konkret geht es um einen Artikel aus dem Jahr 2018. Darin wurde behauptet, dass der Schauspieler ein „Ehefrauenschläger“ sei. Depp bestreitet das. Nach 16 Prozesstagen ist nun Schluss. Es heisst: Warten auf das Urteil – und das könnte einige Wochen dauern.

Ist Amber Heard eine „zwanghafte Lügnerin“?

Am 16. und letzten Prozesstag versammelten sich etliche Fans vor dem High Court in London. Manche hatten Schilder dabei, wie bei einem Musikkonzert. Depp erschien im grauen Anzug mit schwarzem Hemd und schwarzer Krawatte, Heard im schwarzen Blusenkleid mit langen Ärmeln. Beide winkten den wartenden Fans zu.

Im Abschlussplädoyer von Depps Seite bezeichnete sein Anwalt am Dienstag (28. Juli) Ex-Frau Heard als „völlig unzuverlässige Zeugin“ und eine „zwanghafte Lügnerin“. Tags zuvor behauptete die Gegenseite, dass eine „tiefe Frauenfeindlichkeit“ die Wurzel der Wut des Schauspielers sei. Obwohl die britische „The Sun“ verklagt wird, artete der Prozess zur privaten Schlammschlacht zwischen den Ex-Eheleuten aus. Weder Depp noch Heard hielten sich mit ihren Anschuldigungen zurück.

Urteil erst im September?

Die Schauspieler gewährten intimste und zum Teil verstörende Einblicke in ihre toxische Beziehung. Immer wieder kamen Gewaltvorwürfe auf den Tisch, und zwar von beiden Seiten. Depps ausschweifende Alkohol- und Drogensucht war allgegenwärtig und er stritt sie nicht ab. Es war die Rede von einer abgetrennten Fingerkuppe, Fäkalien im Bett, zertrümmerten Zimmern und dem Werfen von Flaschen. Depp sei „ein Monster“ mit zwei Gesichtern, Heard eine „Goldgräberin“. Er wirft ihr etwa vor, sie wollte durch ihn nur berühmt werden, sie behauptet, sie fürchtete um ihr Leben.

Der Richter muss sich nun durch die teils skurrilen Vorwürfe arbeiten, um eine Entscheidung zu treffen. Britischen Medienberichten zufolge könne dies einige Wochen dauern. Es sei wohl erst im September mit einem Urteil zu rechnen.

Johnny Depp und Amber Heard hatten sich bei den Dreharbeiten zum Film „The Rum Diary“ (2011) kennengelernt. Im Jahr 2015 heiratete das Paar. Nach 15 Monaten Ehe wurde im Mai 2016 die Trennung bekannt. Es folgte eine mediale Schlammschlacht mit gegenseitigen, schwerwiegenden Vorwürfen. Anfang 2017 war die Scheidung schliesslich durch. Ob der Rosenkrieg mit dem Urteil in London beendet ist? In den USA hat Depp seine Ex-Frau auf Verleumdung verklagt. Eines scheint sicher: Mit dem Prozess in Grossbritannien haben sich beide Seiten wohl keinen Gefallen getan.

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