John Lewis: Barack Obama hält bewegende Trauerrede

Die verstorbene amerikanische Bürgerrechtsikone John Lewis wird am heutigen Donnerstag beerdigt. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hielt eine Trauerrede.

John Lewis (1940-2020) wird am Donnerstag (30. Juli 2020) auf dem South-View-Friedhof in Atlanta, im US-Bundestaat Georgia, beerdigt. Auf einer Trauerfeier gedachten zuvor zahlreiche Menschen, darunter auch mehrere ehemalige Präsidenten der Vereinigten Staaten, der verstorbenen Bürgerrechtsikone. Lewis hatte 2019 öffentlich gemacht, dass bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs in einem fortgeschrittenen Stadium festgestellt worden war.

Neben seiner Familie und vielen weiteren Trauernden waren laut US-Medienberichten auch drei ehemalige US-Präsidenten zugegen – Bill Clinton (73), George W. Bush (74) und Barack Obama (58), der eine bewegende Trauerrede hielt. Jimmy Carter (95) war nicht persönlich anwesend, liess während der Zeremonie aber einen Brief vorlesen, in dem er Lewis die letzte Ehre erwies.

Liebe und Hoffnung statt Hass

„Mehr als jeder andere in unserer Geschichte, brachte er dieses Land seinen höchsten Idealen näher“, erklärte Obama demnach unter anderem. „Lasst uns ihn ehren, indem wir das Gesetz revitalisieren, für das er sein Leben geben wollte. […] John würde aber nicht wollen, dass wir dort aufhören“. Der ehemalige US-Präsident listete Möglichkeiten auf, um allen Bürgern der USA einen fairen Zugang zu Wahlen zu ermöglichen – unter anderem wolle er den Wahltag zu einem nationalen Feiertag machen und eine automatische Registrierung implementieren. Lewis galt als wichtiger Führer der Bürgerrechtsbewegung und setzte sich schon vor vielen Jahren für das Wahlrecht ein.

Auch Bush und Clinton kamen zu Wort. Laut Bush habe Lewis „stets darauf bestanden, dass mit Liebe und Hoffnung auf Hass und Angst geantwortet“ werden müsse. Wegen Lewis lebten die Amerikaner heute in einem bessern Land. Clinton bezeichnete Lewis unterdessen als „einen Mann, den ich seit langer Zeit geliebt habe“. Lewis‘ Mission auf dieser Welt sei es gewesen, sich für Bürgerrechte einzusetzen. Carter liess erklären, dass Lewis „ein bemerkenswertes Leben“ geführt habe und für „unzählige Menschen ein Segen war“. Noch für viele Generationen werde der Verstorbene eine Inspiration sein.

Zu Beginn der Trauerfeier in der Ebenezer Baptist Church in Atlanta seien dort und in vielen weiteren Kirchen des Landes die Glocken 80 Mal geläutet worden. Lewis war am 17. Juli im Alter von 80 Jahren verstorben.

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