Sigourney Weaver: „Die grosse Frau, die dauernd die Klappe aufmacht“

Sie ist eine Frau, die sich nicht über den Mund fahren lässt. In einem neuen Interview spricht Sigourney Weaver über ihre Person und das Altern.

Mit ihrer Rolle der Ellen Ripley in Ridley Scotts (82) „Alien“ von 1979 zeigte sie der Welt schon vor Jahrzehnten, dass auch starke Frauenfiguren in Actionfilmen funktionieren können. Nun spricht Sigourney Weaver (71) in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über das Altern und ihr Image.

Sätze wie „Dafür bin ich zu alt!“ habe sie sich noch nie gesagt, wie die Schauspielerin erklärt. „Heutzutage kann man so viel tun, um sich fit zu halten. Ich fühle mich stark und gesund – und das macht mich glücklich.“ Ausserdem glaube sie nicht an das Klischee, dass Schauspielerinnen ab ihren Vierzigern keine Rollen mehr bekommen.“ Glücklicherweise sei sie jedoch niemals auf Rollen in Romanzen festgelegt worden. Dies gehe auch schlecht, schliesslich sei sie 1,83 Meter gross.

Als sie noch jung gewesen sei, habe niemand so richtig gewusst, was man mit ihr anstellen solle – „die grosse Frau, die dauernd die Klappe aufmacht“. Viele hätten sich damals nicht getraut, mit ihr zusammenzuarbeiten, nur „unkonventionelle Regisseure“. Da Weaver schon immer ihr „eigenes Ding gemacht“ habe, biete man ihr auch heute noch starke Rollen an. Sie sei allerdings „schockiert“ darüber, „was die Leute so für Vorstellungen von mir haben“. Man sehe sie offenbar teils als totalen „Glamour-Star“. Dies sei sie vielleicht auf dem roten Teppich, „aber sonst ganz sicher nicht“.

Starke Frauen in Film und Serie

„Ja, inzwischen sind starke Frauenrollen keine exotische Ausnahme mehr, zum Glück, wir haben auch einen weiten Weg zurückgelegt“, erklärt Weaver. Trotzdem habe Hollywood aber auch noch einen weiten Weg vor sich.

Dass bei der Berlinale etwa nicht mehr nach Geschlecht für eine Auszeichnung für die beste Schauspielleistung unterschieden werde, gefalle ihr: „Ich finde das grossartig! Es hätte schon vor langer Zeit passieren müssen. Ich glaube, wir alle fühlen uns dadurch befreit. Es fühlt sich so an, als wären endlich alle auf die Party eingeladen.“

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