Kim Kardashian wird 40: Vom Sextape zum millionenschweren Business

Kim Kardashians Karriere startete mit intimen Aufnahmen von ihr und ihrem damaligen Freund. Aus dem Skandal erschuf der Reality-Star ein Millionenimperium – für sich und die gesamte Familie.

Was sie anfasst, wird zu Gold – oder viel mehr zu Geld. Reality-Star und Beautyikone Kim Kardashian wird am 21. Oktober 40 Jahre alt. Die Tochter des berühmten Anwalts Robert Kardashian (1994-2003) hat mittlerweile ein Vermögen, das „Forbes“ Ende Juni 2020 auf rund 900 Millionen Dollar schätzte. Sie ist somit der bestverdienende Reality-Star aller Zeiten. Allein ihre Beautymarke „KKW Beauty“ hat einen Marktwert von angeblich einer Milliarde US-Dollar. Und doch wird die Ehefrau von Kanye West (43, „Jesus is King“) von vielen unterschätzt – zu Unrecht, wie ein genauerer Blick auf ihren Werdegang verrät.

Schon früh bahnte sich an, dass die zweite Tochter von Robert Kardashian und Kris Jenner (64) einen Platz im Rampenlicht ergattern würde. Im Oktober 1980 wurde Kim in ein gut betuchtes Elternhaus im Promihotspot Beverly Hills geboren. In der Vorschule lernte sie bereits Millionenerbin Paris Hilton (39) kennen.

Als ihr Vater den spektakulären wie medienwirksamen Mordprozess seines guten Freundes O. J. Simpson (73) 1994 übernahm, war Kim gerade einmal 14 Jahre alt. Plötzlich standen ihr Vater und somit auch die Familie im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Zu diesem Zeitpunkt besuchte Kardashian eine katholische Mädchenschule. Ihre Eltern hatten sich drei Jahre zuvor scheiden lassen.

Mit einem Sex-Tape zum Durchbruch

Als Stylistin und Freundin von Paris Hilton und Nicole Richie (39) präsentierte sich Kim Kardashian 2003 selbst in den Medien. Doch erst ein 2002 gedrehtes Sex Tape, das im Jahr 2007 an die Öffentlichkeit gelangte, machte sie über Nacht bekannt und verhalf ihr in gewisser Weise zu dem Status, den sie in der Gegenwart innehat.

Bis heute munkelt man, dass die intimen Videoaufnahmen zwischen Kardashian und ihrem Ex-Freund, Musiker Ray J (39), bewusst veröffentlicht und von Mutter und Managerin Kris Jenner strategisch genutzt worden seien. Familienfreundin Paris Hilton und ihr Filmchen „One Night in Paris“ (2003 online, 2004 als DVD) sollen sogar als Vorbild gedient haben. Nur wenige Monate nach dem Skandal und dem somit neu erweckten Interesse am Kardashian-Clan startete die Reality-Show „Keeping Up With The Kardashians“ (2007-2921).

Kardashian überliess in ihrer Karriere nichts dem Zufall. Für sie gäbe es „nicht so etwas wie einen faulen Tag“, sagte sie kürzlich im Interview mit der „Vogue“. Neben dem Start der Reality-Show steigerte sie ihre Bekanntheit mit zahlreichen Fernsehauftritten. Sie nahm beispielsweise an der US-Version von „Let’s Dance“ teil, wurde Gast-Jurorin bei „America’s Next Top Model“, und hatte Gastauftritte in Serien wie „How I Met Your Mother“ und „90210“. Mit dem wachsenden Ruhm zog sie zeitgleich einen lukrativen Werbedeal nach dem anderen an Land.

Kim Kardashian arbeitete rund um die Uhr

„Keeping Up With The Kardashians“ mutierte parallel in 20 Staffeln zu einer lukrativen Dauerwerbesendung mit Spin-offs, in der die Familie zunehmend eigene Projekte bewarb. Allein unter Kims Namen gibt es mittlerweile zahlreiche Parfüms, Bücher, Kosmetika und Kleidung sowie ein Kim-Kardashian-Mobilegame und sogar Kim-Emojis zu kaufen. Das „Forbes“-Magazin schrieb 2015, sie habe „ihren Ruhm besser monetarisiert als jeder andere“.

Dabei erkannte Kim Kardashian früh das Potential der sozialen Medien und war so anderen Prominenten einen grossen Schritt voraus. Wenn die Kameras der Reality-Show aus waren, nahm Kardashian ganz einfach selbst ihre Handykamera zur Hand oder nutzte Twitter, um Fans auf dem Laufenden zu halten. Nicht umsonst wird sie als die „Queen of Selfie“ bezeichnet und veröffentlichte 2015 mit „Selfish“ sogar ein Buch gefüllt mit ihren Selbstporträts.

Kardashian war Influencerin, bevor es den Begriff überhaupt gab. Der ehemalige Repräsentant der Kardashian-Familie, Brian Dow, erklärte im Interview mit „The Hollywood Reporter“: „Noch bevor immer mehr Normalos von ihrem Schlafzimmer aus zu Youtubern wurden, gab es Menschen wie [Kim]. Sie war diejenige, die den Weg geebnet hat und Firmen dazu gebracht hat, für diese Branche Geld auszugeben, da sie ihren Erfolg damit vorzuweisen hatte. Darum hat die Revolution begonnen.“

Kim Kardashian ist Promi, Privatperson und Marke in einem

Das ist auch das Geheimnis des Erfolges ihrer Produkte wie der Make-up-Linie „KKW“. Beauty-Marketing-Expertin Alison Gaither erklärt das Phänomen Kardashian laut BBC so: „Im Grunde genommen ist ihr gesamtes Leben zu jeder Zeit zur Schau gestellt und ich denke, dass sie das für bestimmte Konsumenten authentisch und nahbar macht.“ Kim Kardashian und ihre Familie haben so das geschafft, was ausser ihnen sehr wenigen Menschen gelungen ist: Sie haben aus ihrem Namen eine Marke gemacht.

Anders als bei anderen Prominenten gibt es keine Trennung zwischen der Marke Kim Kardashian, der Privatperson und der Person, die in der Öffentlichkeit steht. Selbst sensible Themen und Tabus, über die andere Stars nicht reden, machte Kim von Anfang an für die ganze Welt sichtbar: Das intime Sextape, die gescheiterte Kurzzeitehe zu NBA-Spieler Kris Humphries (35), die Ehe zu Rapper Kanye West, jeder Familienstreit, jedes Drama, jede Träne. Selbst der dramatische Raubüberfall in Paris 2016 wurde in der Show detailgetreu aufgearbeitet. So entsteht eine grosse Nähe zum Zuschauer.

Anwältin statt Reality-Star

Doch auch geschäftlich lief in den vergangenen 13 Jahren nicht immer alles rund für die 40-Jährige. Häufig stand Kim Kardashian für ihr Aussehen und den dadurch ausgelösten Körperkult in der Kritik. Besonders für die Bewerbung von Diätpillen 2018 und dem Launch einer Shapewear im vergangenen Jahr hagelte es negative Kommentare für den Reality-Star. Doch ein weiteres Geheimnis ihres Erfolges ist wohl, dass sie sich auch von Rückschlägen wie geplatzten Deals, Shitstorms und negativer Presse nicht unterkriegen lässt. Sie machte stets unermüdlich weiter, ganz egal, was andere von ihr halten.

Mit 40 Jahren kann Kardashian daher auf vieles zurückblicken. Doch das hält die Vierfach-Mutter – North (7), Saint (4), Chicago (2), Psalm (1) – nicht auf, neue Träume zu verfolgen. Zwar endet „Keeping Up With The Kardashians“ im kommenden Jahr, doch ihr grösstes Ziel hat Kim noch vor sich: Sie möchte, wie ihr Vater, Anwalt werden.

Seit Sommer 2018 arbeite sie in einer Kanzlei in San Francisco, verriet sie dem „Vogue“-Magazin. 2022 möchte sie ihre Anwaltsprüfung ablegen. In der 16. Staffel ihrer Reality-Show machte sie klar, wie ernst es ihr mit diesem Anliegen ist: „Mein Ziel ist es, in zehn Jahren nicht mehr Kim K zu sein. Stattdessen möchte ich mich darauf konzentrieren, Rechtsanwältin zu sein und für viele bedürftige Menschen zu kämpfen.“

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