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„Die Höhle der Löwen“: Beim Oma-Kuchen wird zugebissen

Immer wieder sind es die vermeintlich einfachen Ideen, die in der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ die Investoren um Carsten Maschmeyer schwach werden lassen. In der aktuellen Folge faszinierten zwei junge Münchnerinnen mit ihrem Oma-Kuchen.

Es war wieder einmal ein bunter Strauss an unterschiedlichsten Produkten, die die Gründer in der Vox-Show „Die Höhle der Löwen“ den Investoren präsentierten. Vom Kaiserschnitt-Slip über Maler-Abdeckfolie bis hin zur Pommes 2.0: Die siebte Folge der diesjährigen Staffel hatte wieder einiges zu bieten. Neben vielen strahlenden Gesichter, aber leider auch enttäuschte Gründer, die keinen Deal abschliessen konnte. Am meisten überzeugten jedoch zwei junge Münchnerinnen, die mit einem Start-up rund um das Thema Oma-Kuchen begeistern konnten.

„Abdeckblitz“: Die Lösung für alle Profi- und Hobbymaler?

100’000 Euro für zehn Prozent Firmenanteile verlangte Mario Ballheimer (48). Der selbständige Maler- und Lackierermeister mit mehr als 20 Jahre Berufserfahrung hat den „Abdeckblitz“ auf den Markt gebracht: Ein selbstklebendes Schutzvlies zum Abkleben von Fenstern, Böden oder Lichtschaltern vor Malerarbeiten. Ralf Dümmel (51) und Dr. Georg Kofler (61) hatten Blut nach der Präsentation geleckt, jedoch forderten beide höhere Firmenanteile als zunächst angeboten. Beide Löwen boten 100’000 Euro für 35 Prozent Firmenanteile. Nach kurzer Beratungszeit mit seinem Geschäftspartner entschied sich Ballheimer schliesslich für das Invest von Dümmel – mit der ein oder anderen Freudenträne im Auge.

„Kaiserschlüpfer“ für die Probleme von frischgebackene und werdende Mamas

Daniela Westberg-Heuer (38) und Julia Steinbach (43) haben 2016 gemeinsam ihr Unternehmen „Kaiserschlüpfer, gegründet, um den „Frauen ein wenig das Leben zu erleichtern“. Nach einer Kaiserschnittgeburt war für Julia der Druck auf ihre OP-Narbe kaum auszuhalten. Und so entwickelte sie gemeinsam mit ihrer Hebamme Daniela einen speziellen Slip, der auf Bedürfnisse von Frauen zugeschnitten ist, die gerade per Kaiserschnitt entbunden haben. „Ich finde die Idee sehr gut, aber ich glaube nicht an die Zahlen“, verabschiedete sich Carsten Maschmeyer (59) recht schnell. Auch Judith Williams (46) schlug in eine ähnliche Kerbe: „Ihr habt einige Schwachstellen. Da sind so viele Baustellen. Ich bin raus.“ Für die beiden gab es am Ende leider keinen Deal.

„Frittenlove“ für die perfekten Pommes

Koch Sascha Wolter (36) erkochte sich 2011 einen der begehrten Michelin-Sterne. „Doch eines Tages kam er auf die verrückte Idee, alles aufzugeben und nur noch Fritten zu machen,, erzählt seine Frau Ina Wolter. Und so begann Wolter zu experimentieren und entwickelte mittlerweile drei Produkte: „Kartoffelrösti Fritten“, „Kichererbsen Fritten“ und „Black Truffel Fritten“. Ihren Restaurantbetrieb hat das Ehepaar Wolter eingestellt und beide konzentrieren sich seit über einem Jahr auf die Produktion und den Vertrieb ihrer Produkte. Gleich drei Gründer, Dagmar Wöhrl (64), Thelen und Kofler, bissen zu und überboten sich bei den Angeboten teilweise gegenseitig. Am Ende bekam allerdings Thelen den Zuschlag über 120’000 Euro für 20 Prozent der Anteile.

„Privalino“: Kinderschutz im Internet

Jedes zehnte Kind wird in Online-Chats sexuell belästigt. Kann man irgendetwas dagegen tun? Ja, sagen Dr. Nicolai Erbs (33) und sein Partner Patrick Schneider (29), die eine eigene Software entwickelten, die vor Cyber-Grooming warnt: „Die künstliche Intelligenz bei ,Privalino‘ analysiert den Schreibstil der Chat-Partner und kann so gefährliche Muster erkennen“ Besteht ein hinreichender Verdacht, dass der Chat-Partner ein Cyber-Groomer ist, warnt „Privalino“ das Kind. Bislang haben allerdings erst 100 User die App installiert, was auch die Gründer abschreckte 250’000 Euro zu investieren. „Es ist eine honorige Grundidee, aber es ist kein Geschäftsmodell erkennbar“, fügte Kofler knapp zusammen. Ohne Deal mussten die beiden Gründer wieder von dannen ziehen.

„Kuchentratsch“ bietet Oma-Kuchen für Jedermann

Katharina Meyer (28) und Anna Bründermann (34) servierten den Löwen selbst gebackenen Kuchen – von Oma und Opa. „Kuchentratsch“ ist ein soziales Start-up, bei dem mittlerweile über 35 Seniorinnen und Senioren leckeren Kuchen backen, die an Münchner Cafés und über den eigenen Onlineshop geliefert werden. Damit noch mehr Menschen in den Genuss kommen, benötigen die Gründerinnen die Unterstützung der Löwen. Mit dem Investment von 100’000 Euro für zehn Prozent Anteile sollen die Versandverpackung und der Onlineshop optimiert werden. Über die mitgebrachten Kuchen stürzten sich die Löwen sofort und zeigten sich anschliessend nicht nur vom Geschmack, sondern auch von der Idee begeistert.

Und Maschmeyer biss nicht nur beim Kuchen genüsslich zu, sondern auch beim Invest. Gemeinsam mit Dagmar Wöhrl stattete er die beiden schliesslich mit den gewünschten 100’000 Euro für zehn Prozent aus. Auch Williams hätte gerne investiert, liess allerdings ihren Löwen-Kollegen den Vortritt. „Das war das teuerste Stück Kuchen meines Lebens“, sagte Maschmeyer anschliessend. „Wir sind total sprachlos und geflasht“, berichtete die Gründerin selbst nach dem spektakulären Deal mit den beiden Löwen.

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