Radiohead in Israel: Rock-Kollegen wollen Konzert verhindern

Radiohead sind für ihr politisches Engagement bekannt. Jetzt fordern allerdings einige Kollegen, dass sie ein geplantes Konzert in Tel Aviv absagen sollen – aus politischen Gründen.

Am 19. Juli 2017 wollen eigentlich die britischen Alternative-Rock-Heroen Radiohead („OK Computer“) ihren diesjährigen Tournee-Abschied feiern, standesgemäss mit einem Konzert. Doch der Ort der Veranstaltung stösst einigen Kollegen übel auf: Tel Aviv in Israel. In einem offenen Brief rufen unter anderem Roger Waters (73) von Pink Floyd, Thurston Moore (58) von Sonic Youth und Nick Seymour (58) von Crowded House rufen die Musiker jetzt Radiohead um Frontmann Thom Yorke (48) auf, das Konzert abzublasen.

Auch der südafrikanische Menschenrechtler Desmond Tutu (85) unterschrieb den Brief. Man frage sich, so heisst es in der Nachricht, warum Radiohead sich auf der einen Seite für die Freiheit von Tibet einsetzen, sich auf der anderen Seite aber weigern, ein anderes Volk unter ausländischer Besatzung zu verteidigen. Durch eine Absage des Auftritts könnte die Band Druck auf Israel ausüben.

Die Diskussion um Auftritte in Israel ist alles andere als neu. Stevie Wonder (66), Carlos Santana (69) und Lauryn Hill (41) weigern sich seit längerem als Protest gegen die Palästina-Politik der israelischen Regierung vor Ort aufzutreten. Andere Musiker, wie zum Beispiel die Rollings Stones, Paul McCartney (74) oder Jon Bon Jovi (55) spielen allerdings demonstrativ in Israel.

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