Antje-Katrin Kühnemann liess sich beide Brüste amputieren

Antje-Katrin Kühnemann wollte sich die Brüste schon 2010 amputieren lassen. Doch der Arzt weigerte sich. Im vergangenen Jahr wurde die Operation nun durchgeführt.

Ärztin und Fernsehmoderatorin Antje-Katrin Kühnemann (73) bekam im Februar 2010 die Diagnose Brustkrebs gestellt. Schon damals habe sie gewollt, dass ihr „der Operateur beide Brüste amputiert“, erklärt sie im Interview mit dem Magazin „Bunte“ ihren Wunsch nach einer Mastektomie. Doch der Arzt hatte sich geweigert, „wohl weil er dachte, dass ein Frau ohne ihren Busen unglücklicher wäre“.

Diese Entscheidung führte dazu, dass sie die „am höchsten dosierte Chemotherapie und auch eine extrem starke Bestrahlung“ über sich ergehen lassen musste. Denn: „Der Krebs hatte damals ja schon in die Lymphknoten gestreut – und es war die bösartigste Form“.

„Ich wollte Ruhe haben“

Im Mai vergangenen Jahres war es dann schliesslich doch soweit, sie liess sich beide Brüste entfernen. „Ich hatte seit meiner Krebs-OP 2010 dauerhaft Beschwerden in der betroffenen Brust. Es hat sich dort ständig Flüssigkeit angesammelt. Direkt nach der Operation trug ich über längere Zeit einen Katheter, um die Flüssigkeit auszuleiten“, erklärt sie die Beweggründe für die nun doch erfolgte Amputation.

Sie habe einfach ein mulmiges Gefühl gehabt, sagt Kühnemann weiter. Zwar gelte man nach sieben Jahren als geheilt, „aber bei einer guten Freundin kamen leider im siebten Jahr doch die Metastasen“. Für die beidseitige Mastektomie habe sie sich gemeinsam mit ihren Ärzten entschieden, weil sie „Ruhe haben“ wollte, wie sie sagt. Es könne ja auch in der anderen Brust ein neuer Krebs auftauchen.

Optimismus trotz schlechter Wundheilung

Zwar hat Antje-Katrin Kühnemann jetzt wohl ihre Ruhe vor der Brustkrebssorge, doch die Wundheilung macht auch heute noch Probleme. „Die Wundheilung stellte sich als extrem schwierig heraus“, weil die Bestrahlungen das Gewebe stark geschädigt hatten. „Fast ein Jahr nach der OP ist die Wunde immer noch nicht verheilt. Noch im April soll eine weitere OP folgen…

Doch Kühnemann gibt nicht auf, denn sie will für ihren Mann da sein. „Für ihn will und muss ich wieder gesund werden. Ich will einfach sichergehen, dass ich nicht vor ihm sterbe“, sagt sie über den 83-jährigen Industriellen Jörg Gühring, mit dem sie seit 1994 verheiratet ist. „Mein Mann ist die Liebe meines Lebens. Liebe macht stark. Liebe gibt alles und macht alles möglich“, so die beeindruckende Kämpferin Kühnemann.

Antje-Katrin Kühnemann machte sich vor allem mit ihrer Gesundheitsratgebersendung einen grossen Namen: Von 1973 bis 2007 führte sie durch das Gesundheitsmagazin „Die Sprechstunde“. 1980 erhielt Kühnemann die Goldene Kamera, 1982 den Bambi und 1986 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt. Den Bayerischen Fernsehpreis bekam sie 1997 und den Bayerischen Verdienstorden 1999.

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