Frauen beim Wrestling – kann das gut gehen?

Wenn es ums Wrestling geht, fallen schnell Namen wie Hulk Hogan oder The Undertaker. Nun wagt sich Netflix an eine Comedyserie über Frauen beim Showkampf-Imperium. Kann das gut gehen?

Was man bisher von der neuen Netflix-Serie „Glow“ mitbekommen hat, scheint simpel: Es geht um Frauen im Wrestling. Beim Thema Wrestling fallen üblicherweise eher Namen wie Hulk Hogan oder Dwayne „The Rock“ Johnson. Doch „Glow“, was ausgesprochen „Gorgeous Ladies of Wrestling“ bedeutet, ist mehr als eine Show über Frauen, die sich im Ring verprügeln. Die Serie versprüht Charme, bringt jede Menge Gefühle aus den 80ern zurück und hat eine ganz klare Message: Frauen können in einer Männerdomäne bestehen.

Die Hintergründe

„Glow“ spielt in den 80er Jahren und ist an wahre Begebenheiten und Ereignisse der Frauenwrestling-Liga in Los Angeles angelehnt. Es soll in den 80er Jahren tatsächlich eine Wrestling-Show mit dem Titel „Glow“ gegeben haben. Die erste, in der Frauen vorkamen. Die Figuren und Abläufe in der neuen Netflix-Serie sind jedoch weitestgehend Fiktion.

Die Story

Die Hauptfigur ist Ruth (Alison Brie), eine professionelle Schauspielerin, die der Zuschauer das erste Mal bei einem Vorsprechen sieht. Sie kratzt am Existenzminimum und beklagt sich lautstark, dass es für Frauen in Hollywood keine guten Rollen gibt. Eine Frau sei dazu verdammt, eine Ehefrau oder Sekretärin zu mimen. Schliesslich erhält sie einen Hinweis auf ein ganz spezielles Vorsprechen – schnell wird klar warum. Es handelt sich um eine Wrestling-Serie, in der sich die gecasteten Damen im Ring gegenseitig verprügeln sollen. Ruth‘ Ehrgeiz ist gepackt und sie will unbedingt ein Teil der Show werden. Ob ihr das gelingt?

Die Darsteller

Schauspielerin Alison Brie (34) überzeugt als Ruth, die mit ihrem Leben und auch mit sich selbst hadert. Die 34-Jährige hat bereits reichlich Serien-Erfahrung gesammelt, ganz gleich ob bei „Community“ oder „Mad Men“. Weibliche Unterstützung bekommt sie unter anderem von ihren Schauspielkolleginnen Betty Gilpin (30, „Nurse Jackie“), Ellen Wong (32) und Jackie Tohn (36) sowie Sängerin Kate Nash (27, „Foundations“) und Wrestlerin Kia Stevens (39). Die beiden wichtigsten Männer, Regisseur Sam und Produzent Bash, werden von Comedian Marc Maron (53) und Chris Lowell (32, „Private Practice“) dargestellt. Ein rundum gelungenes Casting voller „Typen“.

Lohnt sich das Streamen?

„Glow“ ist eine frische Brise altbekannter 80er-Nostalgie, die einen direkt in die Vergangenheit zurückversetzt. Nicht nur die aufwändigen Frisuren und die Kleidung von damals stimmen, auch die Kulissen und die Requisiten fangen die Stimmung der 80er perfekt ein. Die Serie überzeugt durch ein Ensemble, das unterschiedlicher nicht sein könnte, ganz gleich ob Hautfarbe, Herkunft oder Körpergrösse – man verliebt sich auf den ersten Blick in die einzelnen Typen. Ausserdem will man als Zuschauer sehen, ob die Wrestling-Serie in der Serie Erfolg hat. Denn, ja, die Ladys verprügeln sich im Ring.

Es macht Spass dabei zu sein, wie sie die richtigen Moves lernen und ihre einzelnen Charaktere im Ring festlegen. Denn selbst wenn Glitzer, Glamour und die Föhnfrisuren wie die Faust aufs Auge passen, so ist „Glow“ mehr als nur eine Show, in der sich Frauen beim Wrestling beweisen. Es ist eine Serie, die zeigt, dass Frauen in einer Männerdomäne bestehen können. Die Botschaft ist simpel: Man sollte Frauen nicht unterschätzen und ihnen nicht nur die Rollen zuteilen, die veraltete Gesellschaftsformen vorgeben. Chapeau! Ab 23. Juni sind die zehn Folgen der ersten Staffel auf Netflix verfügbar.

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