„Ein Fall für zwei“: Das wünscht sich Wanja Mues für Matula

Wanja Mues spielt in der Neuauflage von „Ein Fall für zwei“ den Detektiv Leo Oswald. Was er vom Comeback seines Vorgängers Matula hält, verrät er im Interview.

Im März starten die Dreharbeiten zur vierten Staffel von „Ein Fall für zwei“ mit Antoine Monot, Jr. als Anwalt Benni Hornberg und Wanja Mues als Detektiv Leo Oswald. Wie es mit der Serie weitergeht und was er vom neuen „Matula“-Film hält, verriet Wanja Mues im Interview.

Sind Sie zufrieden mit den bisherigen Staffeln von „Ein Fall für zwei“?

Ich bin sehr glücklich darüber gewesen, dass ich in den vergangenen Jahren in „Ein Fall für zwei“ und „Stralsund“ zwei sehr unterschiedliche feste Figuren spielen durfte. In „Stralsund“ bin ich nun erst mal raus, ich musste aufhören, da sich die Drehs zeitlich überschneiden. Bei „Ein Fall für zwei“ nähern wir uns meiner Meinung nach gerade der idealen Form an. Die erste Staffel war etwas zu extrem, in der zweiten Staffel waren wir mir etwas zu bieder, in der dritten haben wir versucht, das etwas zu mischen und in der vierten, denke ich, treffen wir den richtigen Ton zwischen Buddy-Komödien-Anteil und spannendem Krimi.

Privatdetektive werden in Film und Fernsehen gerne als schräge Typen dargestellt. Wie gefällt Ihnen da Ihre Figur?

Ich mag Leo Oswald sehr. Mir fehlte zuletzt allerdings ein bisschen der körperliche Einsatz. Die ersten vier Folgen waren sehr extrem, Leo Oswald ist in viele Schlägereien geraten, hat Türen eingetreten, wurde gefoltert, da war der eine oder andere Zuschauer verschreckt. Die Ecken und Kanten wurden dann abgeschliffen, man hat aber ein bisschen versäumt, ihm neue, vergleichbar spannende Kanten zu geben. Vorher lief „Ein Fall für zwei“ schon 30 Jahre, wir wollten nicht genau das gleiche machen und haben versucht, eine neue und eigene spannende Richtung zu finden – und das gelingt uns jetzt langsam.

Claus Theo Gärtner kommt in Kürze als Matula zurück auf die Bildschirme.

Ja, darauf freue ich mich sehr. Ich habe zwar noch nicht reinschauen können, aber der Film soll ganz toll geworden sein. Ich hoffe, dass sie weitermachen und vielleicht Lust haben, uns mal einzubauen. So als kleiner Gag und Spass für uns und die Zuschauer. Er war in Staffel zwei auch bei uns zu sehen – leider nur sehr kurz, ich würde gerne wieder mit ihm spielen, weil ich ihn sehr schätze.

Haben Sie Angst, als Schauspieler auf diese eine Rolle festgelegt zu werden?

Es gibt einen grossen Pluspunkt bei „Ein Fall für zwei“: Es macht mir sehr grossen Spass und sichert mir meinen Lebensunterhalt insofern, dass ich nicht darauf angewiesen bin, nebenbei irgendetwas anderes aus finanziellen Gründen machen zu müssen, egal ob ich will oder nicht. Ich kann versuchen, eigene Projekte anzustossen, kann Hörbücher, Lesungen und Theaterstücke machen. Das ist natürlich ein grosses Geschenk und ein grosser Luxus. Die Zeiten haben sich ja sowieso zum Glück komplett geändert: Früher gab es einen grossen Schnitt zwischen Theater und Film. Leute, die Fernsehen, Werbung oder Soap Opera gemacht haben, wurden von den Theaterleuten gemieden. Inzwischen sind die Grenzen aufgeweicht, die meisten haben verstanden, dass Schauspielerei mehr ist als eines dieser Genres. Qualität ist bei Serien genauso möglich wie im Kino, es gibt wahrscheinlich mehr schlechte Kino- als Fernsehfilme, vor allem in Deutschland. Soap Opera ist ein Handwerk, vor dem jeder Schauspieler den Hut ziehen muss – bei dem unglaublichen Pensum, das die haben.

Und wie gross ist der Spassfaktor bei „Ein Fall für zwei“ mit Ihrem Kollegen Antoine Monot?

Das ist einzigartig, es ist ein absoluter Glücksfall, dass wir uns so gut verstehen und mögen. Dadurch können wir leicht, entspannt und spontan Sachen entwickeln, die den Figuren eine andere Ebene mitgeben. Wenn man uns beim Spielen zusieht, erkennt man, dass wir uns mögen und dass wir gerne miteinander arbeiten. Wir stellen zwei Freunde dar, die sich sehr lange kennen, da braucht man genau diesen Funken, der überspringt.

Entsteht da auch eine private Freundschaft?

Auf jeden Fall, es ist allerdings eine Arbeitsfreundschaft. Ich habe schon mit elf Jahren meinen ersten Film gedreht und musste schmerzhaft erfahren, dass die 60 neuen Familienmitglieder, die man bei jedem Projekt dazubekommt, plötzlich wieder weg sind. Am Anfang war ich darüber sehr traurig, bis ich realisiert habe, dass es wieder genauso eng ist, wenn man sich später trifft. Bei Antoine und mir ist es genauso, wir freuen uns immer, wenn wir uns wiedersehen, aber wir skypen nicht jeden Tag und teilen nicht zwischen den Drehphasen sofort alles miteinander – das holen wir dann nach, wenn wir uns wiedersehen.

Was ist von Ihnen 2017 sonst noch zu sehen?

Es wird ein spannendes Jahr. Januar und Februar sind ruhig, da steht die Familie im Vordergrund, ich kann durchatmen und eigene Projekte anschieben. Zusammen mit einem Jazzmusiker, mit dem ich seit ein paar Jahren Lesungen mache, entwickle ich ein neues Programm für Festivals, auf denen wir eingeladen sind. Mit einer Autorin versuche ich zudem gerade etwas zu schreiben, im März geht es dann mit „Ein Fall für zwei“ los. Und Ende des Jahres stehen Theater und Lesungen auf dem Plan, alles andere ist noch in der Entstehungs-, Planungs- und Finanzierungsphase.

Sind Sie jemand, der sich gute Vorsätze für das neue Jahr macht?

Ja, immer viel zu viele und meistens auch ohne Fortune, viele werden nicht eingehalten. Dieses Jahr ist mein grosser Vorsatz, mich mehr um meinen Körper zu kümmern, regelmässiger Sport und Yoga zu machen, einfach mehr Zeit für mich selbst einzuplanen und das klappt bisher sehr gut. Aber das Jahr ist noch jung (lacht).

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