Wie Joko und Klaas die Macher der Goldenen Kamera foppten

Mit einem eher mauen Ryan-Gosling-Double haben Joko und Klaas am Samstag eine Goldene Kamera eingesackt. Wie das funktioniert hat, haben die beiden nun bei „Circus Halligalli“ verraten.

Es war einer der grösseren Coups der jüngeren deutschen Fernsehgeschichte: Hollywood-Star Ryan Gosling (36) war am Samstag als Preisträger bei der Goldenen Kamera, dem grössten deutschen Fernsehpreis erwartet worden – die Trophäe für „La La Land“ als „Besten Film International“ nahm dann aber ein eher fadenscheiniges Gosling-Double entgegen. Ludwig Lehner, Koch aus München. Eingeschleust vom „Circus Halligalli“-Team um die beiden Spassmacher Joko Winterscheidt (38) und Klaas Heufer-Umlauf (33).

Auch wenn deutsche Preisverleihungen von Echo über Bambi bis Goldene Kamera bei weitem nicht den guten Ruf von Grammy, Oscar und Co. besitzen – die Frage, wie es zu diesem „#GoslingGate“ kommen konnte, stellte alle Beteiligten doch vor grössere Rätsel. Am Dienstag, in der jüngsten Folge von „Circus Halligalli“, haben Joko und Klaas das Geheimnis gelüftet: Nötig war jede Menge Fälscherei – verbunden mit einem Sinn für die dreisten Gepflogenheit der Branche. Und die kleinen Nöte deutscher Preisverleihungen.

Wer gewinnt einen Preis? „Ein Hollywood-Star, der gerade in der Stadt ist“

Angefangen habe alles mit dem Plan, auf die alten Tage von „Circus Halligalli“ noch einen Preis zu gewinnen, erklärte das Moderatoren-Duo. „Wer gewinnt einen Preis?“, lautete die entscheidende Frage – „ein Hollywood-Star, der gerade in der Stadt ist“, die Antwort. Also erfand die Redaktion eine gefälschte PR-Agentur, bot der Goldenen Kamera Ryan Gosling an – und erhielt „binnen 90 Sekunden“, wie es hiess, einen Rückruf. Für den angebotenen Stargast auch einen Preis einzufordern, entpuppte sich mehr oder minder als Formsache. Ein zusätzlicher Anruf des vermeintlichen Agenturchefs klärte dem Einspieler zufolge das Problem.

Dass der Trick inklusive erfolgter Preisübergabe tatsächlich aufging, erstaunte dann aber auch Winterscheidt und Heufer-Umlauf. Die als PR-Agentur getarnte „Halligalli“-Redaktion verlangte für den vermeintlichen Gosling unter anderem eine Einzelgarderobe, den Verzicht auf einen Auftritt auf dem roten Teppich, auf ein Briefing durch Moderator Steven Gätjen sowie auf einen Platz in der ersten Reihe des Saals, dazu strenge Geheimhaltung bis zum Moment der Preisverleihung. Alles, um eine frühe Enttarnung des Gosling-Fakes zu vermeiden – und kam mit den Forderungen durch.

Zu sehen war in den am Dienstag gezeigten Bildern – gefilmt von einer als „Doku-Team“ im Auftrag Goslings getarnten Crew – auch, wie Gosling-Double Lehner mit seiner gefakten Entourage aus der Halle in Hamburg stürmt und mit der Goldenen Kamera im Auto davonfährt. Sein Kommentar nach vollzogenem Coup: „Mega, Oida!“ Die Trophäe brachte Lehner als Gast nun auch mit in die Show. Dass „Circus Halligalli“ den Preis behalten darf, scheint allerdings fraglich. Man wolle „die gestohlene Goldene Kamera zurückfordern“, teilten die Veranstalter des Preises mittlerweile mit.

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