Jessica Lange: «Für mich war Hollywood die grosse, weite Welt»

Oscar-Preisträgerin Jessica Lange meldet sich mit einem Paukenschlag zurück: In der US-Serie „Feud“ spielt sie Leinwand-Legende Joan Crawford. Im Interview spricht sie über deren tragisches Leben und über ihre eigenen Anfänge in Hollywood.

„Gute Rollen für Frauen in meinem Alter gibt es leider nur selten“, erklärt Jessica Lange („Wenn der Postmann zweimal klingelt“) im Interview mit der SpotOn-Redaktion. Doch mit der US-Serie „Feud“ gelingt der 67-Jährigen jetzt der ganz grosse Coup.

Jessica Lange als Joan Crawford

Darin spielt sie die Leinwand-Ikone Joan Crawford (1905 bis 1977). Neben ihr glänzt Susan Sarandon (70, „Thelma & Louise“) als Crawfords langjährige Rivalin Bette Davis (1908 bis 1989). Serien-Guru Ryan Murphy („American Horror Story“) beleuchtet mit „Feud“ die grosse Fehde zwischen den beiden Hollywood-Legenden.

„Es hat wirklich Spass gemacht, in diese Rolle zu schlüpfen. Auch, weil ich sehr viel gelernt habe über Joan Crawford“, schwärmt Lange. So hatte sie demnach „absolut keine Ahnung“, wie schwer das Leben von Joan Crawford war. „Die Armut, die Misshandlungen, die Mutter, die sie nie hatte. Und die sexuelle Beziehung mit ihrem Stiefvater als sie elf Jahre alt war. Absolut tragisch. Eine Tragödie nach der anderen. Es war danach leichter für mich zu verstehen, woher ihr Drive, woher ihre Motivation stammte. Sie wollte weglaufen von all dem, sie rannte in die andere Richtung“, beschreibt Lange ihren Charakter.

Ihr erster Tag in Hollywood

Die Schauspielerin kann sich noch gut an den Tag erinnern, als sie selbst in Hollywood ankam. „Ich war wie in Trance. Ich war doch ein junges Mädchen aus einer Kleinstadt in Minnesota. Für mich war das alles hier die grosse, weite Welt. Wo ich aufwuchs, hatten wir noch nicht einmal ein Kino“, so die 67-Jährige.

Das alte Studiosystem, in dem Greta Garbo (1905 bis 1990) und auch Joan Crawford noch gross geworden sind, habe Vor- und Nachteile gehabt, weiss Lange. „Das Studio hat gut auf dich aufgepasst. Wenn du Blödsinn gemacht hast, dann haben sie dich beschützt. Aber gleichzeitig hast du auch dem Studio gehört, mit Haut und Haaren. Und wenn sie mit dir durch waren, dann war deine Karriere zu Ende“, erinnert sich Lange an die Tage, da die Studiobosse noch das grosse Sagen in Hollywood hatten.

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