Candice King: «Am Ende haben alle geweint»

Die finale Staffel der Mystery-Serie „Vampire Diaries“ feiert deutsche Free-TV-Premiere. Was die Fans erwartet und wie die letzten Drehtage waren, hat Candice King im Interview verraten.

In den USA ist die letzte Folge der Mystery-Serie „Vampire Diaries“ bereits am 10. März über die Bildschirme geflimmert. Ab 30. März zeigt sixx die achte und finale Staffel immer donnerstags um 20:15 Uhr als deutsche Free-TV-Premiere. Candice King alias Caroline Forbes blickte mit unserer Redaktion auf die acht Serienjahre zurück. Ausserdem hat sie im Interview verraten, was die Fans in den 16 Episoden erwartet, wie die letzten Drehtage am Set waren und wie die Rückkehr von Nina Dobrev verlief.

Was erwartet die Fans in der finalen Staffel?

In Staffel acht geht es um das neue, grosse Böse. Es ist eine echte Überraschung, wer oder was das ist. Es wird aufgeklärt, was mit Damon [Ian Somerhalder, Anm.d.R.] und Enzo [Michael Malarkey] eigentlich los ist. Caroline konzentriert sich darauf, Bonnie [Kat Graham] dabei zu helfen, Enzo zu finden. Ausserdem setzt sie alles daran, dass ihre Beziehung zu Stefan [Paul Wesley] funktioniert, während sie weiterhin gemeinsam mit Alaric [Matthew Davis] die Zwillinge grosszieht.

Gehen wir kurz zurück an den Anfang der Serie. Waren Sie damals überrascht, als Ihre Figur Caroline Forbes in der zweiten Staffel in einen Vampir verwandelt wurde?

Die Autoren hatten mich frühzeitig darüber informiert. Ich habe mich darauf gefreut, hatte aber gleichzeitig Angst. Denn jeder, der bis zu diesem Zeitpunkt zum Vampir wurde, starb und musste die Show verlassen. Ich wusste nicht, ob es eine Kehrseite für meine Figur oder ein Todesurteil für meinen Job bedeuten würde. Aber es hat sich gelohnt. Es hat Spass gemacht, diese leidenschaftliche Rolle zu spielen.

Wie viel Caroline steckt in Ihnen? Sind Sie auch so gut im Organisieren von Partys?

Oh Gott, ja. Das ist ein Running Gag. Caroline, das bin praktisch ich ohne Vampirzähne und ohne Blutdurst. Jüngst war ich auf der Hochzeit einer meiner besten Freundinnen und habe dem Fotografen alle vorgestellt und klare Anweisungen gegeben. Ich hatte den totalen Überblick. Später kam er zu mir und sagte ‚Erst habe ich sie wegen der dunkleren Haare nicht erkannt, aber es war mir dann sonnenklar, als sie alles im Griff hatten‘. Ich wusste zunächst nicht, was er meinte. Da erklärte er, ‚Sie haben sich wie Caroline verhalten‘. Das war einerseits peinlich, aber andererseits auch charmant.

Caroline wurde im Lauf der Serie mit den meisten männlichen Figuren gepaart. Hatten Sie einen Favoriten?

Im Hinblick auf die Figurenentwicklung habe ich Caroline und Stefan [Salvatore, gespielt von Paul Wesley] zusammen geliebt. Ich schaue selbst gerne viel Fernsehen und bevorzuge es, wenn sich eine Beziehung langsam entwickelt. Hinter den Kulissen hatte ich mit jedem Einzelnen eine tolle Zeit. Wir haben so lange zusammengearbeitet und kennen uns alle wirklich gut. Michael Trevino [alias Tyler Lockwood] ist wie ein Bruder für mich. Wir haben uns gegenseitig die meisten Streiche gespielt und stets gelacht.

Sie bezeichnen sich selbst als TV-Junkie. Welche Serien sehen Sie privat?

Im Moment schaue ich reichlich schlechte Reality-TV-Formate. Für gewöhnlich ist es ‚Broad City‘. Wenn ich müde bin oder nicht einschlafen kann, schalte ich ’30 Rock‘ ein. Ich will unbedingt mit ‚The OA‘ beginnen. ‚Stranger Things‘ habe ich schon geschaut. Ich versuche im Prinzip alles, worüber jeder gerade redet, zu binge watchen.

Zurück zu „Vampire Diaries“. Haben Sie eine Lieblingsszene aus den acht Staffeln?

Es ist wirklich schwierig, sich da festzulegen. Ich habe die Pilotfolge geliebt. Es war mein erster Job und ich war so aufgeregt und begeistert. Was auch immer lustig war, waren die Tanz-Episoden. Es war urkomisch, den Jungs beim Tanzen zuzusehen und wir Mädels durften tolle Kostüme tragen. Aber meine schönsten und auch schlimmsten Momente fanden alle hinter den Kulissen statt. Zum Beispiel wenn man am Ende der Woche um 5 Uhr in der Nacht noch draussen in der Kälte im Wald dreht und versucht, die letzte Szene in den Kasten zu bekommen. Da ist jeder unleidig und müde, aber es gab immer noch etwas, worüber wir alle lachen konnten.

Es ist bekannt, dass Nina Dobrev als Elena Gilbert im Serienfinale zurückkehren wird. Wie war es, sie wieder am Set zu haben?

Es war grossartig. Wir wussten bereits im Laufe der Staffel, dass das passieren würde. Wir wussten allerdings nicht, wie die Story zu einem Ende kommen wird. Aber uns war klar, dass wir sie wieder zu Gesicht bekommen werden. Es hat grossen Spass gemacht. So hat sich der Kreis geschlossen.

Wie war es, die letzte Folge zu drehen?

Es begann sehr langsam und am Ende ging es ganz schnell vorbei. Ich bin immer noch in einer Art Schockzustand. Wir hatten alle acht Jahre lang den gleichen Arbeitsalltag. Ich habe versucht, das Hier und Jetzt zu geniessen. Ich hatte jede Menge wunderbare Abendessen und Abschiede mit den Menschen, mit denen ich das Glück hatte, acht Jahre zusammenzuarbeiten.

Sind am Ende auch Tränen geflossen?

Alle haben geweint. Auch die Leute, die gesagt haben, sie würden nicht weinen.

Sind Sie persönlich mit dem Ende zufrieden?

Ich finde, die Autoren haben einen tollen Job gemacht. Es ist nicht leicht, eine Serie nach acht Staffeln zu einem Ende zu bringen. Ich denke aber, alle Zuschauer und Fans der Serie werden allseits zufrieden sein. Jeder bekommt etwas von dem, was sie sich wünschen und zudem einiges, was sie nicht einmal wussten, dass sie es wollten.

Mit wem haben Sie denn Ihre letzte Szene für die Show gedreht?

Meine allerletzte Szene hatte ich gemeinsam mit Kat [Graham alias Bonnie] und Paul [Wesley alias Stefan].

Können Sie mir etwas über Paul Wesley und Ian Somerhalder verraten, was die weiblichen Fans überraschen dürfte?

Die beiden beschäftigen sich länger mit ihren Haaren als alle Frauen am Set. Es war eine Freude, mit den Jungs zusammenzuarbeiten. Wir haben gemeinsam viel erlebt. Das ist das grossartige, wenn man acht Jahre zusammen eine Serie dreht. Wir sind wie eine gestörte Familie. Wir kennen die guten und die schlechten Seiten voneinander. Wir wissen, wie wir einander auf die Palme bringen. Wir wissen aber auch, wie wir uns gegenseitig zum Lachen bringen. Wir stehen uns alle sehr nahe und das wird für den Rest unseres Lebens so bleiben.

Haben Sie sich etwas vom Set mitgenommen?

Ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob das überhaupt erlaubt war. Deswegen hülle ich mich lieber in Schweigen. Ich hatte aber über die Jahre einige Dinge ins Auge gefasst. Was ich zum Beispiel zu Hause habe, sind die unterschiedlichen Rückenlehnen unserer Set-Stühle. Zu jeder Staffel wurden sie neu gestaltet und ich habe alle mit meinem Namen.

Was steht bei Ihnen als nächstes an? Gibt es schon neue Projekte?

Nein, bisher nicht. Ich bin offen für alles. Ich habe acht Jahre in Atlanta gewohnt, jetzt heisst es umsiedeln. Für den Umzug quer durchs Land muss einiges vorbereitet werden. Ich werde diese Zeit nun geniessen, alles sacken lassen und mich dann langsam nach einem neuen Job umschauen.

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