007 auf dem Wüstenplanet: Die Kino-Tipps im September

Wie seinem Vater James aus dem Gesicht geschnitten: Michael Gandolfini als junge Version von Tony Soprano.

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Ob „James Bond: Keine Zeit zu sterben“ oder „Dune“: Diese Filme wurden gemacht, um sie im Kino zu sehen. Und genau das steht im September endlich an.

Eindrucksvoller könnte sich das Kino kaum zurückmelden. Denn die lange Wartezeit auf Daniel Craigs (53) letzten 007-Einsatz in „James Bond: Keine Zeit zu sterben“ und Denis Villeneuves (53) stargespickte Sci-Fi-Reise „Dune“ ist diesen September endlich vorbei. Und auch Marvel meldet sich dank „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ gleich zu Beginn des Monats wieder zurück. Apropos zurückmelden: Mit „Saw 9: Spiral“ erlebt die beliebte Horrorreihe ihr Comeback und „The Many Saints of Newark“ erweckt gar die gefürchtetste Verbrecherfamilie der TV-Geschichte alias „Die Sopranos“ zu neuem Leinwand-Leben.

„Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“, 2. September

Als er in die Machenschaften der mysteriösen Organisation „Zehn Ringe“ verwickelt wird, ist Shang-Chi (Simu Liu, 32) gezwungen, sich seiner Vergangenheit zu stellen, die er hinter sich gelassen zu haben glaubte. Denn seine Kindheit als Sohn eines einflussreichen chinesischen Geschäftsmannes verlief alles andere als normal. Von klein auf wurde Shang-Chi zu einem Martial-Arts-Meister getrimmt. Jahre später erfuhr er den düsteren Grund für das harte Training.

Einschätzung:

In „Doctor Strange“ von 2015 riss das Marvel-Universum erstmals auch den asiatischen Raum an, dennoch dauerte es weitere sechs Jahre, ehe nun mit „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ auch der erste asiatische Superheld seinen eigenen Film erhält. Neben gewohnter, beliebter und nicht zuletzt bewährter Actionkost der Marke Marvel gibt es im nunmehr 25. Film aus dem Franchise also glatt noch kulturell Neues zu entdecken.

„Dune“, 16. September

Paul Atreides (Timothée Chalamet, 25) hat das Schicksal eine Rolle vorherbestimmt, von der er niemals geträumt hätte. Um die Zukunft seiner Familie und seines gesamten Volkes zu sichern, muss Paul auf den gefährlichsten Planeten des Universums reisen. Nur auf dieser Welt existiert ein wertvoller Rohstoff, der es der Menschheit ermöglichen könnte, ihr vollständiges geistiges Potenzial auszuschöpfen. Doch finstere Mächte wollen die Kontrolle über die kostbare Substanz an sich reissen. Es entbrennt ein erbitterter Kampf, den nur diejenigen überleben werden, die ihre eigenen Ängste besiegen.

Einschätzung:

Mehr als 35 Jahre, nachdem der Meister des Surrealen alias David Lynch (75) den Roman „Der Wüstenplanet“ von Frank Herbert verfilmte, versucht sich nun also Denis Villeneuve an dem epochalen Stoff. Der geniesst spätestens seit 2017 vollstes Sci-Fi-Vertrauen. Denn wer es schafft, „Blade Runner“ eine würdige Fortsetzung zu spendieren, der sollte auch mit „Dune“ kein Problem haben. Es hilft dabei natürlich, einen namhaften Cast zur Verfügung zu haben, der theoretisch für zehn Hollywood-Filme ausreichen würde. Bildgewaltigeres Kino wird es im September jedenfalls nicht geben.

„Saw 9: Spiral“, 16. September

Der abgebrühte Detective Ezekiel „Zeke“ Banks (Chris Rock, 56) und sein noch unerfahrener Partner William Schenk (Max Minghella, 35) untersuchen eine Anzahl abscheulicher Morde, die auf unheimliche Weise an die grausame Vergangenheit der Stadt erinnern. Unterstützt werden die beiden Detectives von Marcus Banks (Samuel L. Jackson, 72), einem angesehenen Polizeiveteranen und Vater von Zeke. Ohne es zu ahnen, wird Zeke immer tiefer in das mörderische Geheimnis hineingezogen und findet sich plötzlich im Zentrum des morbiden Spiels eines bestialischen Killers wieder.

Einschätzung:

Eigentlich schon seit Teil fünf galt für die „Saw“-Reihe der Vorwurf: Das Franchise „Jumped the Shark“. Soll heissen: Handlung und Mordfallen waren dermassen übertrieben geworden, dass sie jedwede Daseinsberechtigung verwirkt hatten. Dennoch wurden binnen kürzester Zeit noch drei weitere Teile rausgeballert. Der Neuanfang, ausgerechnet mit Komiker Chris Rock in der Hauptrolle, liess sich nun nicht nur ein paar Jährchen Zeit, sondern besinnt sich auch auf die etwas subtileren Anfänge der Reihe. Blutig geht es deswegen aber natürlich trotzdem zu.

„The Many Saints of Newark“, 23. September

Die Ära der Newark-Unruhen: Der junge Anthony Soprano (Michael Gandolfini, 22) wächst in einer der turbulentesten Phasen in der Geschichte Newarks auf. Er ist gerade erst ein junger Mann, als rivalisierende Gangster beginnen, die Vorherrschaft des mächtigen DiMeo-Verbrecherclans infrage zu stellen. Zugleich erschüttern heftige Rassenkonflikte die Stadt. Mittendrin in diesen Zeiten des Wandels: Anthonys geliebter Onkel Dickie Moltisanti (Alessandro Nivola, 49), der damit zu kämpfen hat, seine beruflichen und privaten Verpflichtungen miteinander in Einklang zu bringen. Dickies Einfluss auf seinen Neffen ist es schliesslich, der aus dem unbedarften Teenager den übermächtigen Mafiaboss macht, den wir später kennenlernen werden: Tony Soprano.

Einschätzung:

2007 flimmerte die finale Folge von „Die Sopranos“ über die Bildschirme, zudem verstarb Hauptdarsteller James Gandolfini 2013 an einem Herzinfarkt. Es war sein Sohn Michael, der den Star damals leblos in einem italienischen Hotelzimmer auffand – und eben jener Michael Gandolfini schlüpft nun im Spielfilm-Prequel zur Serie in die Rolle seines Vaters. Das allein sorgt für Gänsehaut unter den zahlreichen „Sopranos“-Fans, von der unglaublichen Ähnlichkeit des heute 22-Jährigen zu seinem verstorbenen Vater ganz zu schweigen. Dank weiterer Stars, die in keinem Mafiafilm fehlen dürfen (ja, Sie sind gemeint, Herr Ray Liotta) erscheint „The Many Saints of Newark“ wie absolutes Pflichtprogramm für alle Hobby-Paten.

„James Bond: Keine Zeit zu sterben“, 30. September

James Bond (Daniel Craig) hat seine Lizenz zum Töten im Auftrag des britischen Geheimdienstes abgegeben und geniesst seinen Ruhestand in Jamaika. Die friedliche Zeit nimmt ein unerwartetes Ende, als sein alter CIA-Kollege Felix Leiter (Jeffrey Wright) auftaucht und ihn um Hilfe bittet. Ein bedeutender Wissenschaftler ist entführt worden und muss so schnell wie möglich gefunden werden. Was als simple Rettungsmission beginnt, erreicht bald einen bedrohlichen Wendepunkt, denn Bond kommt einem geheimnisvollen Gegenspieler (Rami Malek, 40) auf die Spur, der im Besitz einer brandgefährlichen neuen Technologie ist.

Einschätzung:

Eine härtere Mission hatte James Bond nie zu erfüllen – und damit ist nicht sein Kampf gegen Safin (Malek) gemeint. Man mag noch immer nicht so recht dem Braten trauen, dass 007 Ende September wahrlich auf die Leinwand zurückkehrt. Dafür hat die Pandemie zu häufig den geplanten Veröffentlichungstermin durcheinander geschüttelt und gerührt. Bleibt zu hoffen, dass es dieses Mal anders sein wird – und die ewige Wartezeit nicht dafür gesorgt hat, dass die Menschen mit einer Erwartungshaltung zu Craigs Abschied als Bond pilgern, die der Film gar nicht befriedigen kann.

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