„Das fünfte Element“: Luc Bessons filmischer Multipass wird 25

Milla Jovovich als Leeloo in

Quelle: imago images/Everett Collection

25 Jahre ist es her, dass Luc Bessons „Das fünfte Element“ in die Kinos kam. Heute gilt der Streifen bei vielen Filmliebhabern als absoluter Sci-Fi-Kult.

Ein blonder Action-Star und ein nur spärlich bekleidetes Model versprechen vielleicht noch keinen guten Streifen. Aber kommen einer der wandlungsfähigsten Schauspieler unserer Zeit, ausgefallene Kostüme, eigenwillige Charaktere, unvergessliche Szenen und eine schwer einzuordnende Mischung aus popkulturellen Einflüssen hinzu, entsteht aus dem Mix ein Kultfilm. Und dieser Kultfilm feiert 2022 einen besonderen Geburtstag. „Das fünfte Element“ startete vor 25 Jahren, am 28. August 1997, auf den Leinwänden der deutschen Lichtspielhäuser.

Der Science-Fiction-Film ist eines der Meisterwerke des französischen Regisseurs, Autors und Produzenten Luc Besson (63). Dieser lieferte damit innerhalb von nur rund drei Jahren einen zweiten, absoluten Klassiker ab. 1994 war erstmals „Léon – Der Profi“ erschienen, in dem ein Auftragskiller (Jean Reno, 74) und ein Mädchen (Natalie Portman, 41) eine ungewöhnliche Beziehung aufbauten.

Milla Jovovich hatte die Idee für ihr ikonisches Kostüm

Im Mittelpunkt von „Das fünfte Element“ steht mit Bruce Willis (67) und Milla Jovovich (46) ein ungleiches Gespann. Auf der einen Seite der Hollywood-Star, der Ende der 1980er mit „Stirb langsam“ zur Action-Ikone wurde, auf der anderen das Model, das in Filmen noch nicht so wirklich von sich reden gemacht hatte. Als Taxifahrer Korben Dallas trifft Willis zufällig auf die junge Leeloo (Jovovich), die sich als das fünfte Element entpuppt, das die Erde vor dem Bösen beschützen soll. Wie Korben in seinem unerwarteten Abenteuer, schlittern auch die Zuschauerinnen und Zuschauer durch ein buntes Universum, von dem sie nie so recht wissen, was sie als nächstes erwartet.

Die schrille Welt des Films liegt irgendwo zwischen Pop-Ästhetik und Bonbon-Science-Fiction. Dafür sind etwa auch die ausgefallenen Kostüme verantwortlich, die von dem französischen Modeschöpfer Jean Paul Gaultier (70) entworfen wurden. Jovovich hatte jedoch selbst die Idee für eines der ikonischsten Film-Outfits der vergangenen Jahrzehnte. Nachdem Leeloo geklont und damit quasi wiedergeboren wird, trägt sie am Körper wenige Bandagen, die nur das Nötigste bedecken. Besson und Gaultier hätten über diese Idee gesprochen, nachdem Jovovich darauf gekommen war – und der Designer habe sie geliebt, erklärte die Schauspielerin erst im Mai der „Vogue“.

Dass der Film immer wieder mit komödiantischen Einlagen aufgelockert wird, ist ein anderer wichtiger Teil der Produktion. Man denke etwa nur an den Multipass, den wohl jeder, der „Das fünfte Element“ jemals gesehen hat, in Erinnerung behalten haben dürfte. Nicht zuletzt sind es aber auch die charmant-verqueren Charaktere, die die Filmwelt mit Leben füllen. Seien es nun der herausragende Gary Oldman (64), der wohl so ziemlich alles und jeden überzeugend darstellen könnte, als Antagonist Jean-Baptiste Emanuel Zorg oder Chris Tucker (50) als der flamboyante Ruby Rhod. Das alles verschmolz damals zu einem originellen Mix, der mit den Jahren eine breite Anhängerschaft um sich scharen konnte.

Eine Fortsetzung scheint undenkbar

Auf einen Nachfolger zu „Das fünfte Element“ dürfen Fans wohl nicht hoffen, denn gleich mehrere triftige Gründe sprechen dagegen. Sicherlich liesse sich grundsätzlich ein Dreh finden, um noch eine weitere Geschichte rund um Korben Dallas und Leeloo zu erzählen. Doch mittlerweile ist seit dem Erscheinen des Kultfilms ein Vierteljahrhundert vergangen und zwei wichtige Personen wären nicht mit an Bord.

Willis‘ Familie hatte im März 2022 öffentlich gemacht, dass der Hauptdarsteller seine Schauspielkarriere beendet. Die Action-Legende leidet an einer Aphasie. Dabei handelt es sich um eine Störung, die sämtliche Bereiche der Sprache betreffen kann. Bei Betroffenen können Probleme mit dem Sprechen und dem Verstehen von Sprache auftreten, auch beim Lesen und Schreiben. Ein Nachfolger ohne Willis? Für viele Fans wohl undenkbar.

Regisseur Besson, der mit nur 16 Jahren die Grundlage der Geschichte für den Film geschaffen hatte, lehnt zudem eine Fortsetzung ab, wie er 2017 im Gespräch mit „comicbook.com“ erzählte. In ihrer DNS trage die Story nichts für einen weiteren Film. „Also nein, ich denke nicht, dass es gut sein würde“, sagte Besson in Bezug auf ein Sequel. „Es wird fake sein. Es wird nur fürs Geld sein und ich bin nicht daran interessiert.“

Anders sehe das etwa bei den Charakteren von Dane DeHaan (36) und Cara Delevingne (30) aus seinem Film „Valerian – Die Stadt der tausend Planeten“ von 2017 aus. Die beiden Agenten könne man auf so viele Missionen schicken, wie man wolle. Dazu hätte er auch Lust, meinte Besson damals bereits. Das Drehbuch soll zumindest schon seit Jahren fertig sein. Auch wenn der Film dank seiner Bilder manche durchaus an „Das fünfte Element“ erinnert haben dürfte, so geniesst „Valerian“ aktuell bei weitem nicht den Status des Kultfilms.

Aber man weiss ja nie. Auch Leeloo, Korben und die anderen Charaktere aus „Das fünfte Element“ hatten vor 25 Jahren so ihre Probleme mit den Kritikern. Jovovich und Tucker waren etwa jeweils für den Negativpreis Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin respektive schlechtester Newcomer nominiert. Und das Magazin „Slate“ schrieb damals, die Sci-Fi-Action „könnte oder könnte auch nicht der schlechteste Film aller Zeiten sein“, aber die Produktion sei sicherlich eine der verrücktesten. Vielleicht ist Besson also nur seiner Zeit voraus.

Wer den Film bisher noch nie gesehen hat oder gerne in Erinnerungen schwelgen möchte, findet „Das fünfte Element“ derzeit bei Netflix und MagentaTV zum Streamen.

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