Neue in „Zimmer mit Stall“: Für Elena Uhlig war es „schon ein Ritt“

Schauspielerin Elena Uhlig ist die Neue in

Quelle: ARD Degeto/Marc Reimann

Schauspielerin Elena Uhlig ist die Neue in der beliebten TV-Reihe „Zimmer mit Stall“. Wie gross die Herausforderung wirklich war, erzählt die vierfache Mutter im Interview.

Neun Filme lang spielte Aglaia Szyszkowitz (55) die Rolle der Sophie Böhmler in der beliebten TV-Reihe „Zimmer mit Stall“ (seit 2018). Nach ihrem überraschenden Ausstieg konnte ein passender Ersatz gefunden werden. Schauspielerin Elena Uhlig (48) feiert am heutigen Freitag (17.11., 20:15 Uhr, das Erste) in „Das Blaue vom Himmel“ ihren Einstand. Wie extrem kurzfristig alles war und was das für die vierfache Mutter bedeutete, erzählt sie im Interview mit spot on news. Dabei verrät sie auch, wie eng sie beruflich mit ihrem seit vergangenem Wochenende angetrauten Ehemann, Schauspieler Fritz Karl (55), zusammenarbeitet.

Willkommen bei „Zimmer im Stall“! Sie ersetzen Hauptdarstellerin Aglaia Szyszkowitz als Sophie. Das war sicher eine grosse Herausforderung. Wie sehr haben Sie sich davor gegruselt?

Elena Uhlig: Ich habe mich sehr gegruselt. Auch weil es so kurzfristig war. Von der Anfrage des Senders zum Drehbeginn dauerte es nur ungefähr vier Wochen. Acht Tage vor Drehstart wusste ich definitiv, dass ich engagiert bin. Ich habe mich dann reingestürzt und versucht, die Rolle so gut es geht zu verinnerlichen. Nachdem ich mir die alten Folgen angeschaut hatte, habe ich entschieden, dass ich die Rolle nur so spielen kann, wie ich sie anlegen würde. Alles andere wäre Quatsch gewesen. Dann musste ich in der kurzen Zeit noch die Texte lernen. Das war schon ein Ritt.

Wie sind Sie von den Kolleginnen und Kollegen aufgenommen worden?

Uhlig: Ich bin unwahrscheinlich herzlich von den Kolleginnen und Kollegen aufgenommen worden, insbesondere von Friedrich von Thun. Er meinte, dass wir das schon hinbekommen und dass wir uns nur gut zuhören müssen. Das Textlernen ist ja nur der eine Teil der Schauspielarbeit, das Miteinanderspielen ist mindestens genauso wichtig. Und da ist Friedrich von Thun natürlich ein Grossmeister. Auch wenn es für ihn sicher nicht so einfach war, sich auf eine neue Schauspielerin umzustellen. Ich war ihm sehr, sehr dankbar für seine Freundlichkeit und Professionalität.

Haben Sie im Vorfeld auch mit Aglaia Szyszkowitz gesprochen?

Uhlig: Ja. Wir kennen uns. Sie hat sich von Herzen bei mir bedankt, dass ich eingesprungen bin. Dass es möglichst reibungslos weitergeht, war ja auch deshalb so wichtig, weil an einem Film sehr viele Arbeitsplätze hängen. Ansonsten hat sie nur zu mir gesagt: „Es ist eine tolle Rolle und ein tolles Team, das dich auffangen wird. Auch der Drehort ist ein ganz besonderer Platz. Freu dich darauf, geniess den Dreh und mach es zu deinem.“ Und das habe ich dann auch versucht.

Haben Sie die beiden neuen Filme mit Ihnen in der Hauptrolle schon gesehen?

Uhlig: Ich kann mich ganz schlecht selber sehen. Auch Previews mit Kolleginnen, Kollegen und der Produktion sind nicht so meins. Am liebsten schaue ich meine Filme bei der Ausstrahlung. Das ist für mich immer noch der wichtigste Termin, vielleicht, weil ich es klassisch so im Studium gelernt habe. Und danach warte ich dann immer darauf, dass SMSen eingehen (lacht).

Schauen Sie die Ausstrahlungen gemeinsam mit der Familie?

Uhlig: Mit Herrn Karl auf jeden Fall. Unsere Kinder dürfen natürlich nur je nach Inhalt mitschauen oder eben nicht.

Und wie streng sind Sie und Fritz Karl beim Feedback miteinander?

Uhlig: Wir sind sehr streng miteinander. Herr Karl ist ja auch aus der Branche und weiss, wie man spielt. Von ihm ist die Kritik am stärksten und sehr gut. Auch wenn wir bei der Vorbereitung und in der Art zu arbeiten, komplett verschieden sind. Herr Karl guckt einen Text nur an und kann ihn schon. Er hat ein fotografisches Gedächtnis. Ich dagegen lerne die Texte immer nach Gehör, weil ich Legasthenikerin bin. Wenn wir zusammen Text lernen, spricht er es vor und ich spreche es nach. Das sind übrigens immer die grössten Krisen in unserer Beziehung, weil er erst Ruhe gibt, wenn der Text vom ganzen Drehbuch steht.

Sie haben vier gemeinsame Kinder. Wie organisieren Sie beide den Betreuungsspagat?

Uhlig: Wir versuchen uns mit den Dreharbeiten abzuwechseln. Und wir haben seit sehr vielen Jahren eine wundervolle Kinderfrau. Sie gehört quasi zur Familie. Das ist ein grosses Geschenk und Glück für uns. Normalerweise können wie alles so auch recht gut organisieren, weil die Zeit zwischen Anfrage und Zusage ja schon recht lang ist. Bei „Zimmer mit Stall“ war es natürlich anders. Aber vor allem für Herrn Karl gab es da keine Diskussion, dass ich das mache. Wir haben es mit vereinten Kräften gestemmt – aber es war nicht einfach.

In einem der beiden neuen Filme (17.11./24.11.) sitzen Sie vorübergehend im Rollstuhl. Wie war das?

Uhlig: Das war fürchterlich. Ich ziehe jetzt nochmal ganz anders vor jedem Mitmenschen den Hut, der tatsächlich einen Rollstuhl braucht. Ich sehe es mit anderen Augen und helfe auch ganz anders.

Was mögen Sie an der „Zimmer mit Stall“-Reihe besonders gern?

Uhlig: Wir sind ja ein Krimiland, und das dann am liebsten noch mit entsättigten Farben – ich bin im Übrigen gar kein Krimi-Typ. Dagegen gibt es so wenige, einfach aus dem Leben gegriffene Geschichten, die auf dem Land spielen, aber nicht weichgespült sind. „Zimmer mit Stall“ zeigt nicht das grosse Drama, aber es werden schon reale Themen und Konflikte aufgegriffen. Das gefällt mir wirklich sehr gut.

Sie sind kurz vor Corona mit der Familie nach München gezogen. Das war vermutlich nicht besonders leicht, in dieser Zeit in einer neuen Stadt Fuss zu fassen?

Uhlig: Das war wirklich nicht leicht, vor allem für die Kinder. Kaum hatten sie sich für ihre Vereine entschieden, wurden die auch schon geschlossen. Wenn du vor Corona nicht schon im Verein warst, bist du währenddessen nicht mehr aufgenommen worden. Fürchterlich war für mich auch die Einschulung mit Maske. Und natürlich, dass sie nicht mit anderen Kindern spielen durften. Ich glaube, die Kinder, Jugendlichen und die alten Menschen haben am meisten gelitten. Unfassbar war im Übrigen auch, dass Frauen ihre Kinder in den Krankenhäusern mit Maske und ohne den Partner auf die Welt bringen mussten.

Konnten Sie der Corona-Zeit auch etwas Gutes abgewinnen?

Uhlig: Ja, die Zeit mit der Familie war toll. Wir haben sehr viel zusammen gemacht. Aber generell war es schon der Wahnsinn.

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