„Thor: Tag der Entscheidung“ sorgt für göttlichen Spass

Marvel schickt Chris Hemsworth in „Thor: Tag der Entscheidung“ in sein drittes Solo-Abenteuer. Der Donnergott kommt dieses Mal etwas anders daher – und nimmt sich dabei selbst nicht allzu ernst.

Hollywood-Star Chris Hemsworth (34, „Im Herzen der See“) kehrt in seiner Paraderolle als Thor auf die Kino-Leinwand zurück. In seinem dritten Solo-Abenteuer, „Thor: Tag der Entscheidung“, zeigt sich der Donnergott von einer etwas anderen Seite als bisher. Nicht nur die Haare kommen ab und er verliert seinen geliebten Hammer. Hemsworth packt zudem seine persönliche Geheimwaffe aus: Humor. Doch ist das Spektakel, das bereits am 31. Oktober in den Kinos anläuft, wirklich der beste Marvel-Film bisher?

Thor auf neuen Pfaden

Thor (Chris Hemsworth) gerät auf der anderen Seite des Universums in Gefangenschaft. Dort muss er sich ohne seinen Hammer, der ihm übermenschliche Kräfte verleiht, durchschlagen und trifft auf alte Bekannte, wie seinen unberechenbaren Adoptivbruder Loki (Tom Hiddleston) und Bruce Banner (Mark Ruffalo), der allerdings seit Jahren in der Gestalt des grünen Hulk lebt. Werden sie fliehen können? Die Zeit drängt etwas, denn Todesgöttin Hela (Cate Blanchett) treibt auf Asgard ihr Unwesen und droht alle Bewohner zu vernichten, die ihr nicht die Treue schwören. Ausserdem gilt es Ragnarök, die Götterdämmerung, zu verhindern…

Jede Menge Witz

Bereits in den ersten Minuten von „Thor: Tag der Entscheidung“ wird eines klar: Der Göttersohn wird dieses Mal die Bauchmuskeln der Kinogänger beanspruchen. Chris Hemsworth beweist als Thor seinen Sinn für Humor – und nimmt sich dabei selbst nicht allzu ernst. Der gebürtige Australier hat in Interviews bereits erklärt, dass er seinem Superhelden ein neues Image geben wollte. Hemsworth war nach eigener Aussage etwas gelangweilt von seinem Donnergott – und das nicht nur von der blonden Perücke. Es musste nach all den Jahren etwas Neues her.

Der aus Neuseeland stammende Regisseur Taika Waititi (42) hat Thor nun eine Rundumerneuerung verpasst, die nicht nur eine neue Frisur und neue Verbündete umfasst. Sorgte der Donnergott in seinen bisherigen Marvel-Abenteuern eher durch knappe Oneliner für kurzes Auflachen, feuert Hemsworth in seinem dritten Solo-Film ein Feuerwerk an Wortwitz ab und versteht es, jegliche Situationskomik für sich auszunutzen. Es beschleicht einen fast das Gefühl, als würde Thor nun Chris Hemsworth mimen und nicht umgekehrt. Lachen ist hier definitiv erlaubt – und nicht zu verhindern.

Neue Figuren

Zum neuen Humor von Thor kommen neue Figuren hinzu, die ideal in diese neue Thor-Welt hineinpassen. Da wäre zum Beispiel der Grandmaster, den Jeff Goldblum (65, „Independence Day“) spielt. Der Herrscher des Planeten, auf dem Thor in Gefangenschaft gerät, ist exzentrisch und absolut schräg. Ein Paradiesvogel wie er im Universum steht: knallbunt und durchgeknallt. Tessa Thompson (34, „Creed“) lässt als taffe Kriegerin Valkyrie Thor nicht nur einmal zu Boden gehen. Und Mark Ruffalo (49, „Spotlight“) alias Bruce Banner bzw. Hulk merkt man förmlich an, wie viel Spass er an der Seite von Chris Hemsworth hatte.

Oscar-Gewinnerin Cate Blanchett (48, „Blue Jasmine“) darf sich zudem als bitterböse, rachsüchtige Todesgöttin Hela austoben. Ein weiblicher Bösewicht, den der eigentlich unbesiegbare Thor nicht so schnell zur Strecke bringen kann. Mit ihren schwarzen Haaren, dem düsteren Make-up, dem engen Latex-Anzug und dem riesigen Geweih, das ihr auf den Kopf projiziert wird, sieht sie nicht nur sexy, sondern wahrlich zum Fürchten aus. Doch bringt sie nicht wirklich etwas neues „Böses“ mit sich. Grosse Drohgebärden und hasserfüllte Sprüche – das haben auch schon andere Widersacher abgeliefert. Blanchett kann mehr, doch für diesen Superhelden-Spass reicht es.

Die Dynamik zwischen Thor und Loki

Während die neuen Figuren für neuen Pepp sorgen, gibt es einen, der nach wie vor Thors bester Gegenpart ist: Loki. Tom Hiddleston (36, „The Night Manager“) schlüpft einmal mehr in die Rolle des unberechenbaren, machtgierigen Adoptivbruders von Thor. Die Chemie zwischen Hemsworth und Hiddleston ist nicht nur bei ihren Wortgefechten spürbar. Wenn Thor Loki als Waffe einsetzt, um sich nähernde Feinde auszuschalten, wird deutlich: Diese geschwisterliche Hassliebe ist einer der Aspekte, die dieses göttliche Abenteuer auszeichnen. Ganz gleich ob sie gegen oder miteinander kämpfen, ohne Loki wäre Thor nur halb so gut und halb so witzig – und umgekehrt.

Cameos und die Schlussszenen

Auch in „Thor: Tag der Entscheidung“ sind Cameos und Post-Credit-Szenen vorhanden. Regisseur Taika Waititi hat den wohl coolsten Cameo im Film: Er leiht der Figur Korg seine Stimme – das riesige Steinwesen überzeugt auf ganzer Linie mit seinen flotten Sprüchen. Ein bereits bekannter Marvel-Held stiftet dafür bei Thor und Loki durch seine Zauberkünste Verwirrung. Ausserdem taucht ein Hollywood-Star auf einer Bühne auf, der bisher nicht im Marvel-Universum verankert war. Sogar Chris Hemsworths Bruder durfte sich über einen Kurzauftritt freuen, wie praktisch, dass sich die Hemsworth-Männer so ähnlich sehen…

Allen Kinogängern sei zudem – wie immer – nahe gelegt, nicht gleich nach dem Ende des Films aus dem Kinosessel aufzuspringen. Es gibt – wie bei Marvel-Filmen üblich – weitere Szenen nach dem Abspann. Sogar ganz am Ende ist eine weitere lustige Sequenz versteckt. Was Marvel-Fans zudem wissen: „Thor: Tag der Entscheidung“ ebnet bereits den Weg für die beiden Teile von „Avengers: Infinity War“. Denn die Superhelden werden ab 2018 gegen den Titanen Thanos (Josh Brolin) in die Schlacht ziehen. Wie dieser neue Thor dort hineinpasst, wird sich zeigen. Vor allem das Zusammentreffen mit Chris Pratts Star-Lord dürfte interessant – und lustig – werden!

Fazit

„Thor: Tag der Entscheidung“ macht grossen Spass. Taika Waititi hat ein kunterbuntes Spektakel geschaffen, bei dem die Bauchmuskeln beansprucht werden. Der Streifen fällt aus der Reihe unter den bisherigen Superhelden-Filmen. Womöglich sind nicht alle Marvel-Fans davon begeistert. Zugegeben, bei all dem Humor, der bestens funktioniert, wurde die Story etwas ausser Acht gelassen. Dafür beweist Chris Hemsworth, dass man sich als waschechter Superheld eben nicht allzu ernst nehmen muss. Ein frischer Wind im „Thor“-Kosmos – doch keine Sorge – eins erwartet die Fans auch dieses Mal: die sexy Bauchmuskeln von Chris Hemsworth!

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